Benediction – Ravage of Empires (VÖ: 04.04.2025)
Mit „Ravage of Empires“ legen Benediction ihr neuntes Studioalbum vor – und zeigen eindrucksvoll, dass ihre Rückkehr mit „Scriptures“ 2020 kein Strohfeuer war. Im Gegenteil: Die Band aus Birmingham klingt heute so fokussiert, direkt und hungrig wie lange nicht mehr.
Druckvoller Sound auf Benedictions Ravage of Empires
Produzent Scott Atkins, der bereits für „Scriptures“ verantwortlich war, sorgt erneut für einen Sound, der die Stärken dieses Albums konsequent in Szene setzt: druckvoll, aber nicht überproduziert, roh, warm und lebendig – ein Klangbild, das organisch wirkt, dabei aber mit der Durchschlagskraft eines Vorschlaghammers daherkommt.
Struktur und Dynamik im neuen Benediction Album 2025
Musikalisch knüpft „Ravage of Empires“ an das starke Comeback von 2020 an, geht aber noch einen Schritt weiter. Die Songs sind klar strukturiert, brutal, aber nie chaotisch, und die Riffs sitzen von Anfang bis Ende.
Der Opener „A Carrion Harvest“ macht sofort deutlich, wohin die Reise geht: schnörkelloser Death Metal mit spürbaren Thrash-Wurzeln, packenden Grooves und einem aggressiven Grundton, der sich durch das gesamte Album zieht.
„Genesis Chamber“ und „Deviant Spine“ kombinieren kraftvolle Midtempo-Parts mit punktgenauem Riffing, während „Engines of War“ und „In the Dread of the Night“ das Tempo deutlich anziehen, ohne an Klarheit oder Wucht zu verlieren. Jede Nummer hat ihr eigenes Profil, bleibt dabei aber dem übergreifenden Sound treu – was dem Album eine beeindruckende Geschlossenheit verleiht.
Was ich besonders schätze, ist der Umgang der Band mit Energie und Dynamik. Hier wird nicht einfach drauflos geprügelt, sondern gezielt gestaltet: Das Schlagzeug setzt auf Groove statt Dauerfeuer und gibt den Songs damit Luft und Struktur. Dieses Gespür für Atmosphäre verleiht dem Album ein eigenes Gewicht.
„Crawling Over Corpses“ und „Psychosister“ zeigen beispielhaft, wie gut Benediction es verstehen, eingängige Hooks in harte Riffwände zu integrieren, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Das Ergebnis ist ein Werk, das über die gesamte Spielzeit hinweg stimmig, packend und enorm kompakt bleibt.
Benediction bleiben sich treu – und liefern trotzdem neu ab
Wer mit den Klassikern der Band aufgewachsen ist – „Transcend the Rubicon“, „The Grand Leveller“, „The Dreams You Dread“ – wird sich hier sofort zuhause fühlen. Und trotzdem wirkt das alles nicht wie ein Aufwärmen alter Rezepte, sondern wie das Werk einer Band, die genau weiß, was sie tut – und das mit Souveränität und Leidenschaft auf den Punkt bringt.
Fazit: „Ravage of Empires“ ist kein Neuanfang, sondern ein kraftvolles Statement, wie relevant klassischer Death Metal heute noch klingen kann. Kompromisslos, aber nie stumpf. Groovig, aber nicht weichgespült. Heavy, aber nie überladen. Benediction sind in Topform – und dieses Album gehört für mich zum Besten, was die Band je veröffentlicht hat.
Benediction – Ravage of Empires Albumcover:
Trackliste:
- A Carrion Harvest
- Beyond the Veil (of the Grey Mare)
- Genesis Chamber
- Deviant Spine
- Engines of War
- The Finality of Perpetuation
- Crawling Over Corpses
- In the Dread of the Night
- Drought of Mercy
- Psychosister
- Ravage of Empires
Bildnachweis: Nuclear Blast Records.
„Ravage of Empires“ ist mehr als nur ein starkes Lebenszeichen – Benediction zeigen sich 2025 in Bestform. Druckvoll produziert, durchdacht arrangiert und kompromisslos in Haltung und Sound. Ein Album, das alte Stärken bewahrt, aber nicht auf Nostalgie baut. Für Fans klassischer Death-Metal-Wucht und alle, die wissen wollen, wie relevant diese Band heute noch ist – ein Pflichtkauf.
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