Cemetery Skyline – Nordic Gothic
Wenn es einen Sänger gibt, der als Tausendsassa bezeichnet werden kann, dann ist es wohl der Schwede Mikael Stanne. Neben seiner Hauptband Dark Tranquillity ist er Mitglied der Death-Metal-Band Grand Cadaver sowie der Melodic-Death-Metal-Band The Halo Effect. Neu hinzugekommen ist nun die Band Cemetery Skyline, deren Debütalbum Nordic Gothic mir zur Rezension vorliegt.
Wie der Albumtitel vermuten lässt, handelt es sich bei Cemetery Skyline um eine Band, die sich im erweiterten Feld des Gothic Rock und Metal bewegt. Neben Stanne am Gesang versammelt das Line-up weitere bekannte Namen aus der schwedischen und finnischen Metalszene. An der Gitarre agiert Markus Vanhala von Insomnium. Die Keyboards werden von Santeri Kallio (Amorphis) bedient. Die Rhythmussektion besteht aus Victor Brandt (Bass, Dimmu Borgir) und dem ehemaligen Sentenced-Schlagzeuger Vesa Ranta.
Wer bei diesem Musikerensemble harten Gothic Metal erwartet, könnte jedoch überrascht werden. Ähnlich wie The Night Flight Orchestra, deren Mitglieder u.a. von Soilwork und Arch Enemy kommen und die sich dem 80er AOR verschrieben haben, beschreiten auch Cemetery Skyline andere Pfade als in ihren Stammbands.
Back to the Nineties
Bereits der Opener „Torn Away“ versprüht kräftige 80er-Jahre-Vibes à la Sisters of Mercy. Im Verlauf der 49 Minuten kamen mir auch Paradise Lost zu ihrer „One Second“-Phase und die finnische Band To/Die/For in den Sinn. Besonders prägnant erinnert mich Cemetery Skyline jedoch an die Berliner Bands Dreadful Shadows und deren Quasi-Nachfolger Zeraphine. Vor allem aufgrund von Stannes‘ Gesang, der starke Parallelen zu Sven Friedrich aufweist. Ich gehe jedoch davon aus, dass dies keine bewusste Entscheidung war, sondern eher den ähnlichen Klangfarben und Phrasierungen der beiden Stimmen geschuldet ist.
Der Rock-Anteil des Albums ist hoch, doch mit ruhigeren Tracks wie „Behind the Lie“ und „When Silence Speaks“ finden sich auch balladeske Momente auf der Tracklist.
Fazit
Am Ende lässt sich sagen, dass Cemetery Skyline ein starkes (Gothic) Rock-Album abgeliefert haben. M’era-Luna-Besucher*innen und Fans des 90er/Früh-00er Gothic Rock werden ihre Freude haben Natürlich gibt es in diesem Genre keine bahnbrechenden Innovationen, doch das muss auch nicht immer der Fall sein – solange das Album Spaß macht und ordentlich produziert ist.
Cemetery Skyline – Line-Up
Vocals: Mikael Stanne (Dark Tranquillity, The Halo Effect, Grand Cadaver)
Gitarre: Markus Vanhala (Insomnium, Omnium Gatherum, I Am The Night)
Keyboard: Santeri Kallio (Amorphis)
Bass: Victor Brandt (Dimmu Borgir, Witchery, ex-Entombed/Entombed A.D., ex-Firespawn)
Drums: Vesa Ranta (Sentenced, The Abbey)
Tracklist
- Torn Away
- In Darkness
- Violent Storm
- Behind The Lie
- When Silence Speaks
- The Darkest Night
- Never Look Back
- The Coldest Heart
- Anomalie
- Together Alone
Socials
Bildnachweis: Century Media.
- Note