Darkness – Blood on Canvas
Das neue Darkness Album – „Blood on Canvas“ wurde ausgiebig von mir aufgesaugt. 2 Wochen vor dem geplanten Veröffentlichungstermin (26.04.2024) über Massacre Records, war ich ins Thrash Wohnzimmer in Essen-Altenessen eingeladen. Darkness hatte verschiedene Underground Vertreter im Proberaum versammelt, um das neue Album zu präsentieren. Neben der Hörprobe wurde ausgiebig über die Entstehung der Songs geplaudert. Es war spannend zu hören, wie das erste Album seit 4 Jahren entstanden ist und z.B. Lacky (Schlagzeug) die Gesangsmelodie für einen Song noch im Studio vorsummt. Dazu gehe ich weiter unten noch ins Detail.
Gespräch im Proberaum
Bei entspannter Atmosphäre hat die ganze Band sympathische und locker Erklärungen zu den einzelnen Songs abgegeben. Außerdem hatte ich im Anschluss kurz die Chance mit Sänger Lee über das Album „Blood On Canvas“ und auch kurz über die anstehende Tour zu reden.
Stephan:„Ich finde es wunderbar die Atmosphäre hier aus Eurem Proberaum aufzusaugen und dabei das neue Album zu hören. Seit Ihr schon immer in dem Proberaum?
Lee:„In dem Raum sind wir jetzt seit 1993, also jetzt gefühlt schon immer, ja.“
Stephan:„Ok, also nach dem ersten Durchlauf des Albums heute, kann ich schon mal sagen, die 9 Songs gefallen mir sehr gut. Ich fand es sehr abwechslungsreich und es hat meiner Meinung nach auch ordentlich Ruhrpottcharakter, den Thrash Metal aus Essen ausmacht. Dafür spricht auch der extralange Titeltrack der mir am besten gefallen hat.
Lee:„Ja, das war schon ein hartes Stück Arbeit und gerade Corona hat uns in den letzten Jahren ziemlich ausgebremst. Die Lust auf Proben war nicht immer bei allen gleich stark ausgeprägt, daher sind wir jetzt sehr froh, dass wir es im Endeffekt geschafft haben, das Album fertig zu stellen. Vor gut 2 Jahren sind die ersten Songs für die Platte entstanden und der Song „Defcon Four“ ist sogar erst während den Aufnahmen komplett fertig geworden.
Stephan:„Ich habe gelesen, dass Ihr auch auf US-Tour geht. Ist das für Dich etwas besonderes in den USA vor die Fans zu treten?
Lee:„Ja absolut, wir haben das öfter angesprochen und ein Auftritt in den USA stand immer mal im Raum. Gerade New York, wohin wir auch eingeladen wurden ist es für mich persönlich etwas ganz besonderes, weil ich New York liebe. Es ist eine fantastische Stadt und ich bin stolz dort einmal auftreten zu dürfen. Vor dem Auftritt sind wir noch auf ein Festival in Madison/Chicago eingeladen, worüber wir auch sehr froh sind und was wir gerne wahrnehmen. Danach wollen wir, nach der Show in New York auch noch die Zeit geniessen, in dem wir ein paar Tage hinten dran hängen.
Stephan:„Danke für das kurze Gespräch und das Ihr in den Proberaum eingeladen habt.“
Lee:„Keine Ursache und ich hoffe wir sehen uns bei unserer offiziellen Album Release Party am 26.04.24 in Oberhausen.“
Stephan:„Sehr gerne.“ (Dazu mehr unter Konzertberichte.)
Kompromissloser und schneller Thrash Metal
Nach kurzer Suche, finde ich in dem Altenessener Hinterhof den Proberaum in der ersten Etage eines alten Fabrikgebäudes. Es herrscht eine gute Stimmung und ich fühle mich jederzeit Willkommen. Es gibt den eigentlichen Proberaum, einen Raum mit gut gefüllten Kühlschrank, eine Bar und einen zusätzlich Raum. Musikalisch präsentieren uns Darkness den kompromisslosen und schnellen Thrash Metal, für den sie seit ihrem Debutalbum „Death Squad“ (1987) bekannt sind.
Produzent und die Band waren sich hier jedoch einig, die 9 Darkness Lieder auf „Blood On Canvas“ sollten ein aggressives und druckvolles, aber auch ehrliches Klangbild schaffen. Ich denke das ist äußerst gut gelungen. Die Musik, die uns der reihe nach vorgespielt wird, klingt für mich komplexer und detailreicher als sonst, ohne dabei aber an Aggression, Härte und Authentizität zu verlieren.
Besonders der Titeltrack „Blood On Canvas“ ist mit über 8 Minuten nicht für der längste Track, sondern hat für mich auch am meisten Detailreichtum. Beginnend mit einem Bass Intro, wechseln sich später Vollgas und Midtempo ab. Abgerundet von schönen Gitarrenmelodien endet die Platte damit nach 43 Minuten.
Zum Thema Aggression und Härte passt gerade „Defcon Four“ – Lied 7 auf der Platte. Die Idee dazu stammt von Lacky. Ungefähr 4 Jahre und sogar noch bis ins Studio hat es gedauert, bis der Song fertig war. Doch das warten hat sich gelohnt. Es ist ein Nackenbrecher, mit treibenden Schlagzeug und zusätzlichem Mitsingcharakter – großartig. Solche Art von Refrains und Passagen, wo die Fans mitsingen und die Fäuste zeigen können, entstehen bei Darkness auch während den Proben, ohne gezielt darauf aus zu sein, erklärt Lee (Sänger) dazu.
Ein Song kann auch mal direkt losballern
Bei lockerer Atmosphäre erfahren wir von den unterschiedlichen Bandmitgliedern auch einiges über die Texte, die sich wie bei „Nights in Turmoil“ auf den Film Athena beziehen. Auf den Begriff Turmoil kam Haupttexter Arndt hierbei durch Infinite Dreams von Iron Maiden.
Die erste Single „Roots of Resistance“ (unten verlinkt) findet textlich seinen Ursprung in einem alten 68er Sponti-Spruch: „Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt“, erklärt Arnd. Es gab Zeiten, in denen standen die Menschen für ihre Überzeugungen ein, viele haben dafür gekämpft, einige haben dafür Strafen oder sogar ihren Tod in Kauf genommen. Die Namen hat man heute vergessen, ihr Kampf hat keinen Sinn gehabt und kaum Veränderungen bewirkt. Was nach wie vor zählt sind Aktienportfolios, Wohlstand und Profit. Wenn Menschen heute aufbegehren oder Widerstand leisten, werden sie diskreditiert und verhöhnt.“
„Lacky hat bei den ersten Proben zu „Roots of Resistance“ bemängelt, dass die Songs immer mit einem Intro oder langen Vorspielen beginnen würden. Er meinte, ein Song könnte auch mal mit einem Drum-Roll beginnen und dann losballern. Dann hat er spontan einen gespielt, das ist genau der geworden, der auf dem Album gelandet ist.“ Verrät uns Gitarrist Arnd über die Single.
Die Aufnahmen zum Album begannen bereits Mitte Oktober 2023, als sich Darkness und Gitarrist Meik während der laufenden Produktion voneinander trennten. Daher wurde das Album zu viert aufgenommen. Doch nun heisst die Band ein neues Mitglied in ihren Reihen willkommen, mit Gitarrist Dominik Rothe sind Darkness wieder komplett.
Tracklist:
1. Wake Up In A Rage
2. A Couple Of Kills
3. Night In Turmoil
4. Human Flesh Wasted
5. This And My Heart Beside
6. Truth Is A Whore
7. Defcon Four
8. Roots Of Resistance
9. Blood On Canvas
Darkness Live:
03.-04.05.2024 DE Andernach – JUZ Live Club
30.05.-01.06.2024 DE Büßfeld – M:O:A – M.I.S.E. Open Air
29.08.2024 US Madison, WI – Blade Of Steel Metalfest
31.08.2024 US New York, NY – Rage Of Armageddon Festival
12.10.2024 DE Augsburg – Augsbangers Metal Meeting
09.11.2024 DE Berlin – Astra
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Bildnachweis: Massacre Records.
+ detailreich mit ausreichend Aggression und Härte
+ ausgewogene Produktion
+ starke und authentische Songs