Krätze – Songs for the Satanic Rites
KRÄTZE ist eine deutsche Band, gegründet im September 2024. Hinter dem experimentellen Musikprojekt stehen der Multiinstrumentalist und Metal-Pianist ALPHATRAZ sowie der Sänger und Comic-Künstler DAHLI. Mit ihrem Debütalbum „Songs for the Satanic Rites“ haben sie eine bemerkenswerte Mischung aus Dark Rock Elementen, Gothic und elektronischer Musik vereint. Veröffentlicht am 14. März 2025, bietet das Album eine Laufzeit von 43:13 Minuten und umfasst zehn Tracks.
Unkonventionelle Musik mit Tiefgang
Eine kühne, aber interessante Mischung für meine Ohren, die mich nicht beim ersten Durchlauf überzeugt hat. Es hat schon drei bis 4 Durchläufe gebraucht, bis ich zu den dunklen Klangwelten zusammen mit dem düsteren Gesang von Thorsten Dahlhaus alias Dahli einen Zugang gefunden habe. Diese Musik geht weit über klassische Metal-Genres hinaus. Ich bin nicht mal sicher, ob man hier von Metal sprechen sollte, wenn ist es vielleicht eher ein neues Genre.
Düstere Pop/Dark Rock-Balladen wie Dämonenhochzeit, romantische Frühlingsgefühle oder eingängige Rammstein Passagen wie in Opferdolch – Krätze fühlt sich in mehreren Stilen zu Hause und ist nicht schüchtern, Neues zu probieren. Für mich verschmelzen hier Einflüsse und Elemente von Summoning, Depeche Mode oder Rammstein mit stark ausgeprägten Synthie/Streicher – Attacken und experimenteller Dark Metal zu einem völlig neuen tanzbaren Klangkosmos.
Höhlengesang aus einem Horrorfilm
Nemo Ante Mortem Beatus Est hat die düsterste Grundstimmung des Albums und erinnert mit Klaviermelodie und Höhlengesang an den Start eine Szene in einem Horrorfilm, wo eine Schattensilhouette aus dem Hintergrund kommend mit einem Messer in der Hand vorbeizieht.
Absolution ist eine zunächst doomige Nummer mit stampfenden Hintergrund Beat, in die auch Parts mit tanzbaren Synthesizer Radio Sounds eingebaut werden. Die klassische Piano Version ist für mich das Highlight des Albums, sehr beruhigend, obwohl ich noch ein paar prägnantere Streicher oder leicht einsetzendes Schlagzeug vermisse.
Witchcraft, der achte Song verbindet eine nach Synthesizer klingende Gitarre mit anderen Sounds. Im Hintergrund wird ein Techno Bass mit dem bekannten düsteren Gesang kombiniert. Ich stelle mir vor, wie das Lied in einer Disco läuft und Leute sich dazu tranceartig bewegen. Wer früher mal im Soundgarden in Dortmund in der Waschküche war, der kann sich vielleicht vorstellen, wie das mit dem passenden Nebel in so einer Atmosphäre klingt und aussieht.
Grundlage musikalischer Diskussion
L´Ambivalence könnte auch auf einem Techno Sampler sein, eine eingängige Keyboard Melodie wird später umzogen von einem klaren Klangteppich. Bei Abrakadabra fehlt mir das Schlagzeug, klingt zu elektronisch und ist daher für mich nur halbfertig.
Hörer eigenwilliger und morbider Musik wo klare Rock/Metal Elemente wie Gitarren, E-Bass und Schlagzeug nicht im Vordergrund stehen und wer Mut zum Neuen hat, der sollte Krätze eine Chance geben. Hier treffen Klangwelten auf musikalische Gründlichkeit. Ich denke, die Platte kann einen länger begleiten und auf Festivals, im Freundeskreis auch Grundlage einiger musikalischen Diskussion werden. Die deutschen Texte regen zum Zuhören an, werden allerdings in der CD Version nicht gedruckt und ich kann sie auch nicht im Detail verstehen.
Fazit
Insgesamt bietet Songs for the Satanic Rites eine unkonventionelle und dichte Klanglandschaft, die ein romantisch morbides Disco Gefühl verbreitet und auch zum Nachdenken anregt. Für Liebhaber experimenteller Musik ist dieses Album definitiv eine Empfehlung.
Zuerst würde ich mal mit Witchcraft starten, hier hat man als Metal Fan wahrscheinlich gute Anlehnungsmöglichkeiten. Die Gitarre klingt am ehesten wie eine klassische Metal-Gitarre, etwas fetter und in den Vordergrund gedrängt. Opferdolch finde ich sehr zugänglich und hat außerdem eine beruhigende Wirkung. Die weibliche Gesangslinien unterstützen hier sehr schön im Hintergrund.
Es hört sich so an, als wenn in den Musikern noch weiteres Potential schlummert. Hier zum Debüt wurde erstmal alles wofür man sich interessiert zusammengeworfen und verarbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass ein weiteres Album vielleicht weniger musikalische Variation bietet, weil die beiden Ihre Ausrichtung weiter verknüpft haben. Die klare Soundqualität ist hier insgesamt rund. Nachdem ich mich drauf eingelassen hatte, konnte ich es besser hören, als ich zunächst gedacht hatte.

Tracklist:
Hallo Krätze
Absolution
Dämonenhochzeit
L´Ambivalence
Frühlingsgefühle
Opferdolch
Nemo Ante Mortem Beatus Est
Witchcraft
Abrakadabra
Absolution (Piano Version)
Vielleicht auch interessant:
https://moshpitpassion.de/the-spirit-songs-against-humanity-2
Bleibt auf dem Laufenden mit mehr Informationen mitten aus dem Moshpit auf diesen Kanälen: