Mercury Tide – Walls of Confusion
Mercury Tide, das Nebenprojekt von Angel Dust-Sänger Dirk Thurisch, kehrt nach 13 Jahren mit einem neuen Album zurück. Das Debüt „Why?“ (2003) begeisterte mit melodisch, melancholischen Klängen und variablen Gesangslinien. Ihr zweites Album „Killing Saw“ (2012) zeigte eine härtere, moderne Ausrichtung, blieb aber der emotionalen Tiefe treu.
Nun, 2025, meldet sich die Band zurück: „Walls of Confusion“ erschien am 3. März und verspricht eine Weiterentwicklung ihres unverkennbaren Stils. Das Album wird auf Bandcamp und allen bekannten Streaming-Plattformen verfügbar sein.
Dirk Thurisch (Mercury Tide) über das Album
„Dieses Album ist sehr persönlich. Es handelt von der Beziehung zwischen meinem Vater und mir, die so nie wirklich existierte. Viele Fragen die in meinem Leben unbeantwortet blieben und viele Dinge, die infrage gestellt wurden. Viele Erinnerungen, die nach Jahren wieder ans Licht kamen. Alle diese Dinge habe ich in diesem Album verarbeitet.“
Dann mal rein in das Album
Zugegebenermaßen waren Mercury Tide für mich bis dato gänzlich unbekannt. Klar, Angel Dust kennt man von damals, aber dass deren Frontmann mit einem „neuen“ Projekt am Start ist, ist an mir vorübergegangen. Umso unvoreingenommener lausche ich also den ersten Tönen des atmosphärischen Intros und bin überrascht, welche wohlige Atmosphäre das Album versprüht. „Walls of Confusion“ prügelt dann in bester Powermetal-Manier los und nimmt keine Gefangenen! Sehr melodisch (vor allem im Refrain!) und mit äußerst gutem Gesang gesegnet macht der Song direkt Lust auf mehr. Mit „House of Horror“ folgt direkt eine weitere eingängige Perle, die ebenfalls mit einem Ohrwurmrefrain gesegnet ist. Auffallend ist hier bereits, dass auf den Punkt eingesetzte, sägende Gitarren und tolle Solis die Songs auf eine höhere Ebene heben. So mag ich meinen Powermetal!
Erste Singleauskopplung und Video
„Crimson“ wurde als erste Singleauskopplung auserkoren. Mercury Tide haben hierzu auch ein Musikvideo veröffentlicht:
Der Song kommt etwas vertrackter und im Midtempo daher, weiß aber ebenso zu gefallen. Der Refrain zündet bei mir nicht so ganz, der Song tut dem Album aber aufgrund seines anderen Ansatzes in Puncto „Abwechslung“ gut.
Höhen und Tiefen
Was folgt sind viele Höhen und nur wenige Tiefen. Mit „The Change“ haben Mercury Tide ein ultra – atmosphärisches Instrumental am Start, was mir vom Stand weg gefällt und die Vielschichtigkeit des Albums wiederspiegelt. Es geht in eine bedrohliche, abwechslungsreiche Powerballade über, die, zusammen mit der drauffolgenden piano-basierten Ballade „Follow“, zu meinen Highlights des Albums gehören.
Dem darauf folgenden Trio geht dann leider ein bisschen die Leichtigkeit ab. Zu viel bereits Gehörtes schleicht sich ein, die Songs holen mich nicht so sehr ab, wie das zuvor Gehörte. Qualitativ und gesanglich weiterhin über jeden Zweifel erhaben gestalten sich die Songs leider nicht so catchy, dass ich die Repeat-Taste drücken möchte.
Mit „Run“ und „R.I.P.“ wird man dann am Ende des Albums wieder versöhnlich verabschiedet. Zwei tolle, abwechslungsreiche Songs, die an den Anfang des Albums anknüpfen.
Fazit
Mercury Tide liefern ehrlichen, bodenständigen Power/Heavy Metal mit eingägngigen Refrains, starkem Gesang und tollen Solis. Mit diesem Album spielen sie definitiv in der oberen Liga vergleichbarer Acts mit. Natürlich erfinden sie das vielbeschworene Rad in dem Genre nicht neu, der atmoshärische, manchmal verträumte Stil ist aber auf jeden Fall eine Bereicherung. Wer seinen Powermetal etwas gemächlicher und atmosphärischer mag, ist hier genau richtig! Jetzt werde ich mich mal dem Backkatalog zuwenden!
Anspieltipps: Walls of Confusion, And Between Day and Night, Follow, Run
Tracklist Mercury Tide – Walls of Confusion
01 The Awakening
02 Walls of Confusion
03 House of Horror
04 Crimson
05 The Change
06 And Between Day and Night
07 Follow
08 What I´ve Done
09 Lost
10 Shadow of my Fantasy
11 Run
12 R.I.P.
Mehr Infos
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Bildnachweis: Mercury Tide.
Mercury Tide - Walls of Confusion
+ Sehr atmosphärisch
+ toller Gesang
+ abwechslungsreich
- Eigenständigkeit im Songwriting könnte größer sein
- kleine Schwächen im zweiten Drittel