Rock am Ring 2024 – Der Sonntag (Tag 3)
Die vergangenen beiden ersten Tage des Rock am Ring 2024 vergingen wie im Flug und so steht bereits der finale dritte Tag an. Die Berichte zu den ersten beiden Tagen findest Du hier.
Tag 3 bietet erneut eine große Auswahl verschiedenster Spielarten und besonders am frühen Abend wird es für uns eine Herausforderung, alles sehen zu können, doch dazu später mehr.
H-BLOCKX – UTOPIA STAGE
Heute eröffneten die Münsteraner H-Blockx die Utopia Stage. Mit viel guter Laune und bei strahlendem Sonnenschein enterte die Band um Sänger und Gründer Henning Wehland die Bühne. Mit „Countdown to Insanity“, „Revolution“ und dem Cover „The Power“ (Snap!) heizte die Band dem Publikum zu Beginn des Auftrittes gut ein. Sänger Henning hatte sichtlich Spaß mit dem Publikum zu interagieren. Das 45 minütige Set rundete die Band mit „Ring of Fire“ ab. (Thorsten)
ATREYU – MANDORA STAGE
Zeitgleich zu den H-Blockx eröffnet auf der Mandora Stage Atreyu. Die kalifornische Metalcore Band ist auch bereits seit 26 Jahren unterwegs. Der richtig große Durchbruch blieb ihnen allerdings immer verwehrt.
Nichtsdestotrotz ziehen sie eine beachtliche Anzahl Menschen vor die Bühne und nutzen ihre 30 Minuten Spielzeit nach allen Regeln der Kunst. Es wird gecrowdsurft, was das Zeug hält. Band und Publikum haben bei bestem Wetter Spaß und alle sind nach einer kurzweiligen halben Stunde happy. Hat Laune gemacht. (Stelle)
LEONIDEN – UTOPIA STAGE
Die Leoniden waren eine kleine, aber feine positive Überraschung am Sonntag Nachmittag. Die Indie-Pop-Band aus Kiel hat zu Recht viel Selbstbewusstsein ausgestrahlt. In den vorderen Zuschauerbereichen war es auch noch angenehm leer, so dass ausgiebig zum energiegeladenen Auftritt getanzt und gesprungen werden konnte. Irgendwann standen Teile der Band mit einem Klavier mitten im Publikum. Eine spaßige Truppe, die bei mir für gute Laune gesorgt hat. Kleine Randnotiz: Es wurde auch ein „Secret-Merch-Shop“ per WhatsApp-Nummer verteilt, über den es nur heute exklusiven, handgefertigten Siebdruck-Merch geben wird. (Jenny)
Rock am Ring 2024 – Der Sonntag
THY ART IS MURDER – MANDORA STAGE
Am Nachmittag spielten Thy Art Is Murder auf der Mandora Stage. Vor der Bühne war der Platz schon mehr als gut gefüllt und als das Intro „We Like To Party“ von den Vengaboys erklang, ging das Publikum steil.
Ein gut gelaunter Tyler Miller, welcher erst im Herbst 2023 als neuer Sänger verpflichtet wurde, machte seine Sache souverän und zog mit seiner charismatischen Art das Publikum direkt auf seine Seite. Die 45 Minuten vergingen wie im Fluge. Ich gebe zu, ich habe bis dato diese Band noch nie gehört, da Deathcore nicht so meine Baustelle ist. Dies hat sich seit heute geändert, Thy Art Is Murder haben mich live überzeugt. (Thorsten)
MADSEN – UTOPIA STAGE
Madsen sind aus dem deutschen Festival-Sommer nicht wegzudenken. Auf der Utopia Stage stellten sie unter Beweis, warum das seit fast 20 Jahren so ist. Das Infield war für den Sonntag Nachmittag bereits gut gefüllt und wurde neben den eigenen Songs auch mit zwei Covern (Angels von Robbie Williams & Song 2 von Blur) entertaint.
Bevor es zum Abschluss mit „Lass die Musik an“ noch die absolute Mitsing-Garantie gab, setzte Madsen mit dem neuen Song „Faust hoch gegen Fachismus“ ein wichtiges politisches Statement. (Jenny)
POLYPHIA – MANDORA STAGE
Während Madsen auf der Hauptbühne für Stimmung sorgen, zieht es mich zur Mandora Stage, wo die Texaner von Polyphia sich aufmachen, alle anwesenden Musiker zu demütigen. Die Instrumental Progressive Pop / Rock Band um Gitarrenvirtuose Tim Henson ist besonders durch ihre Youtube Videos derzeit in aller Munde. Mit ihrem Mix aus progressivem Pop mit Einflüssen aus Rock, Blues und Hip Hop sorgen sie für massenhaft offene Münder. Bei aller Klasse eines Tim Henson möchte ich aber auch die restlichen 3 Musiker erwähnen, von denen besonders die Rhythmussektion um Clay Gober und Clay Aeschliman heraus stechen, die mit vertracktesten, hirnknotenverursachenden Breaks und Beats für Verwirrung sorgen. Und trotzdem bleibt die ganze Kiste tanzbar.
Nichts für jeden Tag, aber definitiv interessant, mal live zu sehen. Auf Dauer aber auch anstrengend. (Stelle)
Rock am Ring 2024 – Der Sonntag
WHILE SHE SLEEPS – MANDORA STAGE
Mit While She Sleeps und Lvndmvrks spielten 2 Metalcore Bands parallel auf der Mandora und Orbit Stage. Ich entschied mich dazu, While She Sleeps zu fotografieren, was ich auch nicht bereute. Die Band hatte Bock und das merkte man auch.
Sänger Lawrence „LOZ“ Taylor und der Rest Band rissen wortwörtlich die Bühne ab und hatten ab Minute eins den Crowd hinter sich. Leider musste ich vor dem letzten Song rüber zur Orbit Stage, damit ich rechtzeitig für Fear Factory am Fotograben war. (Thorsten)
DONOTS – UTOPIA STAGE
Wer sich jetzt denkt „Moment Mal, die Donots haben doch am Samstag gespielt?“, der liegt komplett richtig. Zu ihrem 30-jährigen Bestehen legte die deutsche Alternative-Rock-Band am Sonntag eine Zugabe der besonderen Art hin. Kurz vorher auf Instagram angekündigt, erklommen sie gegen 19:40 Uhr einen Steiger vor der Utopia Stage und rissen die Massen u.a. mit Covern von „Song 2“ (Blur) und „We’re Not Gonna Take it“ mit sich.
Bei allem Spaß durfte an diesem Sonntag-Abend aber auch eine Kommentierung der heutigen Wahlergebnisse nicht fehlen. Die Band positionierte sich klar gegen Rechts und stimmte gemeinsam mit dem Publikum „Die ganze Welt hasst die AFD“-Sprechchöre an. Der knapp 20-minütige Auftritt war auf jeden Fall eine sehr starke und spaßige Überraschung, die die Umbaupause vor Kraftklub versüßt hat. (Jenny)
KRAFTKLUB – UTOPIA STAGE
Bei feinster Abendsonne übernahmen Kraftklub die bereits gut aufgeheizte Menge vor der Utopia Stage. Mit ihren Hits wie „Chemie Chemie Ya“ brachten Frontmann Felix Brummer und seine Bandkollegen die Stimmung schnell zum absoluten Überkochen.
Neben guter Laune und ordentlich Remmidemmi gab es auch durchgehend tolle und authentische Interaktionen mit dem Publikum. Die Krönung davon war, dass „Kein Liebeslied“ einfach mal mitten in der Crowd gespielt wurde.
Der rote Faden der politischen Statements zog sich natürlich auch hier fort und diente als passende Einstimmung in den Song „Randale“. Egal ob Kraftklub-Fan oder nicht, man konnte bei dem Auftritt nichts anderes als völlig zu eskalieren. Für mich persönlich ein Konzert, das nach Wiederholung schreit. (Jenny)
Rock am Ring 2024 – Der Sonntag
FEAR FACTORY – ORBIT STAGE
Spätestens jetzt offenbarte sich mein bereits in der Einleitung erwähnte logistische Problem. Kraftklub bespielen die Hauptbühne, Fear Factory gleichzeitig die Orbit Stage und Machine Head fünf Minuten später die Mandora. Ich entscheide mich vorerst für Fear Factory, die unterstützt durch einen brachialen, fetten Sound loslegen. Mit einem Doppelpack vom Obsolete Album (Shock und Edgecrusher) machen sie auf der Stelle deutlich klar, dass mit ihnen auch 2024 wieder zu rechnen ist. Nach langen rechtlichen Streits mit Ex-Sänger Burton C. Bell ist das schön zu sehen. Der neue Sänger Milo Silvestro macht einen Bombenjob und erinnert nicht selten an Burton, hat aber genug eigene Facetten, die ihn nicht als Kopie dastehen lassen.
Natürlich dürfen Demanufacture, Zero Signal und der Oberklassiker Replica nicht fehlen und so zählen Fear Factory für mich zu den absoluten Überraschungen des Festivals. Da hab ich so im Leben nicht mit gerechnet. Richtig, richtig gut. Machine Head hab ich dann auch nur mal kurz begutachtet, die werden aber im folgenden von Thorsten besprochen. Ich musste unbedingt Fear Factory zu Ende sehen. (Stelle)
MACHINE HEAD – MANDORA STAGE
Um 20:20 Uhr standen für mich die Thrash Metaller Machine Head auf dem Timetable. Leider war dieser für mich und viele andere auch, etwas unglücklich, denn um 20:00 Uhr spielten Fear Factory mit ihren neuen Sänger Milo Silvestro auf der Orbit Stage. So fotografierte ich zunächst FF, ehe ich dann schnell zur Mandora Stage hinüber bin, um rechtzeitig für MH da zu sein.
Nach einem kurzen Intro betraten Robb Flynn und Co. dann die Mandora Stage und die ersten Riffs von „Imperium“ erklangen, dazu schoss die Band sprichwörtlich mit Flammen nur so um sich. Robb Flynn spielten ihr 60 Minütiges Set gekonnt und wussten die Menge für sich zu begeistern. Leider habe ich nicht alles mitbekommen, da ich zwischendurch zu Fear Factory rüber gegangen bin. (Thorsten)
BIOHAZARD – ORBIT STAGE
Biohazard erwischen heute einen rabenschwarzen Tag. Bereits vor der Show kämpfen sie mit technischen Problemen und bekommen Bobbys Gitarre nicht störungsfrei ans Laufen. Mit reichlich Verspätung geht es dann doch irgendwie los, allerdings startet auch das Intro vom Band nicht wie geplant. Billys Mikrofon funktioniert nicht richtig, sein In-Ear-Sender scheint auszusetzen und zwischendurch fallen beide Gitarren einfach immer wieder aus. Das sorgt natürlich für reichlich Unsicherheit und ungewollter Hektik auf der Bühne. Billys Gesang ist während des gesamten Sets kaum bis gar nicht zu hören.
Als ich interessehalber zum FOH Zelt gegangen bin, um zu sehen, ob da irgendwer nassgeschwitzt und panisch werkelt, ist das Zelt leer. Haben sie gar keinen Tonmann am Start? Hat er sich versteckt? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Es wirkte alles sehr kurios.
Die Band versuchte dennoch das Beste aus der Situation zu machen, war spielfreudig und spielte ein Best of Set, mit dem sie bereits im Vorjahr in ähnlicher Weise unterwegs waren.
Ich würde gerne mehr Positives schreiben, aber die technischen Umstände überwogen am Sonntagabend auf der Orbit Stage zu sehr, als dass ich mich vollends auf die Musik einlassen konnte. Schade, aber wahrscheinlich (oder hoffentlich?) nicht die Hauptschuld von Biohazard. (Stelle)
Rock am Ring 2024 – Der Sonntag
COREY TAYLOR – MANDORA STAGE
Es wurde Zeit für den heutigen Co-Headliner auf der Mandora Stage, Corey Taylor.
Der charismatische Frontmann von Slipknot tourt seit einigen Jahren auch Solo durch die Lande.
Mit einem Mix aus eigenen Songs, Stone Sour (seiner 2. Band) sowie Slipknot (u.a. „Before I Forget“, „Snuff“ und „Duality“) bot er und seine Band ein breites Repertoire dem Publikum dar. Ein würdiger Co-Headliner. (Thorsten)
HATEBREED – ORBIT STAGE
Eine meiner absoluten Lieblingsbands aus dem HC-Bereich entert die Orbit Stage, Hatebreed aus Bridgeport, Connecticut.
Unter dem Titel „30th ANNIVERSARY ASSAULT ON EUROPE TOUR“ liefern Jamey Jasta. Wayne Lozinak, Frank „3 Gun“ Novinec, Chris Beattle und Matt Byrne ein Offensiv Feuerwerk an Hits aus 30 Jahren Bandgeschichte ab.
Mit „Destroy Everything“,“ I Will Be Heard“, „This Is Now“ und „Last Breath“, um, nur einige Songs der „Best Of Setlist“ zu nennen, hat Jamey das Publikum für sich gewonnen. Von der ersten bis zur letzten Minute war vor der Bühne ein Moshpit, diverse Circle Pits oder Wall of Deaths, der Crowd ging steil.
Nach 60 Minuten war die Show leider schon vorbei. (Thorsten)
Das waren unsere Berichte vom diesjährigen Rock am Ring. Wir hoffen Euch hat unsere Berichterstattung gefallen. In den nächsten Tagen gibt es ein Fazit vom Wochenende. Dazu wollen wir das Wochenende aber erst einmal sacken lassen und die vielen Eindrücke verarbeiten.
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Danke für Eure Zeit
Thorsten, Jenny & Stelle
Bildnachweis: Thorsten Korbella / Moshpit Passion, Frank Stellmacher / Moshpit Passion, Jenny Ortmann / Moshpit Passion.