Subway To Sally – Post Mortem
Subway to Sally sind seit mehr als zwei Jahrzehnten eine feste Größe in der deutschen Musikszene. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Folk, Mittelalter-Rock und metallischen Einflüssen haben die Berliner Band immer wieder Maßstäbe gesetzt und dabei eine treue Fangemeinde hinter sich versammelt. Ihr Markenzeichen: kraftvolle, teils düstere Melodien, die in emotional aufgeladenen Texten gipfeln, sowie die kunstvolle Verbindung von traditionellen Instrumenten und modernen Klängen.
Mit ihrem neuen Album betreten Subway to Sally erneut Neuland, während sie gleichzeitig ihren charakteristischen Sound weiter verfeinern. In gewohnt vielseitiger Manier wagen sie sich an neue experimentelle Elemente, ohne dabei ihren Ursprung zu verraten. Das Album verspricht sowohl für langjährige Fans als auch für Neulinge der Band neue, spannende Entdeckungen. Doch wie gut gelingt es der Band, das alte Feuer zu entfachen und gleichzeitig frischen Wind in ihre Musik zu bringen?
POST MORTEM, was ein Titel
Totgeglaubte leben länger, oder so ähnlich. Wobei ich StS nie für Tod hielt. Insbesondere das vorherige Album „Himmelfahrt“ lief bei mir in Dauerschleife und hatte viel FAN-Service an Bord. Man erinnert sich noch an „Was ihr wollt“, als Tanzbares Potpourri aus der StS Diskographie.
Der 2023 erschienene Vorgänger Himmelfahrt sollte, so hatte die Band es im Geheimen geplant wohl, die letzte Albumveröffentlichung ihrer über 30-jährigen Karriere sein. Im Nachhinein erklärt dies auch den symbolträchtigen Titel.
Nach einem kurzen Intro starten wir mit „Phönix“ in den ersten Track. Wiederauferstehung ist gerne das Thema dieses Tieres und ich denke mir, war StS je weg? Naja, genug davon. Der Track selbst startet stark und klingt ab Sekunde 1 nach StS durch und durch. Kräftige Riffs, Schlagzeug und Geige gepaart mit Erics markanter Stimme. Fulminanter, gar explosiver Start und der Phönix hebt ab.
„Post Mortem“, der Titelgebende Track zum Album. Unverkennbare Trademark der Bands macht diese tolle Tanznummer auch live bestimmt sehr angenehm. Toller Track und das Tempo geht weiter.
„Wunder“ startet eigenwillig und der Song mutet nach deutlicher Gesellschaftskritik an. Nicht unbegründet. Der Song selbst hebt sich nicht besonders hervor.
„Nero“ ist auch ein eher schwerer Song über Zerstörung. Sehr Gitarrenlastig mit viel Tiefgang. Bleibt Hängen, aber muss einem Gefallen.
„Unter dem Banner“ ist auch deutlich als StS Song zu erkennen. Die Kritischen Themen gehen weiter. Gefühlt ist hier viel Pathos bei. Stilistisch ein schöner Song.
„Herz in der Rinde“ – ist eine stimmige Ballade, die voll und ganz durch Erics Stimmte getragen wird.
„Lumpensammler“ – steigt wieder voll mit dem üppigen Instrumentenset von StS ein. Starker Start und toller Text.
„Stahl auf Stahl“ hinterlässt bei mir einen gemischten Eindruck. Eine fast schon Powermetal-artige Nummer mit der Kombo von „Warkings“. Der Song macht Laune und geht gut uns Ohr, was mich aber hier echt stört ist der „DINGLISCH“ Mix aus Erics Deutschem Text und Georg Neuhauser, der Englisch singt. Die Menge wird entscheiden, ob der Track gut ankommt.
„Atlas“ hat einen typischen tiefen Tonus und einen melancholischen Text. Bleibt aber doch stark im Gedächtnis bei mir. Toller Track!
„Kummerkind“ ist eine weitere tolle, kraftvolle Nummer. Der Name etwas unglückloch gewählt und klingt auch im Text nicht so gut.
„Eisheilige Nacht“ – Die Melancholie geht weiter. Ruhige Nummer im Stile von StS
„Die Erde bebt“ – Track 13 und damit auch der letzte Track des Albums. Wir gehen mit einer Ballade ins Finale. Mir hätte noch eine Knallernummer gefehlt, aber das habe ich nicht zu entscheiden.
Fazit:
Dafür das StS kein neues Album machen wollten, sind 13 neue Songs doch eine Ansage. Vieles davon geht in den Normalen Songbereich ein und bestätigt, zum Teil, die Diskussionen, ob nicht eine EP manchmal reichen würden. In Summe fand ich „Himmelfahrt“ besser, was „Post Mortem“ aber keinesfalls ein schlechtes Zeugnis ausstellen soll. Viele schöne Nummer, solides bis herausragendes Songwriting, allein, mir fehlt es an Tempo an manchen stellen und das „Dinglisch“ macht mir zu schaffen.
Tracklist:
- Introitus
- Phönix
- Post mortem
- Wunder
- Nero
- Unter dem Banner
- Herz in der Rinde
- Lumpensammler
- Stahl auf Stahl
- Atlas
- Kummerkind
- Eisheilige Nacht
- Die Erde bebt
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Bildnachweis: Napalm Records, Napalmrecords.
+ Kraftvolle Klänge
+ Tolles Songwriting
- Dinglisch finde ich eine Unart