The Very End – Zeitgeist
Es ist vollbracht, neun Jahre nach ihrem letzten Album „Turn Off The World“, veröffentlichen die Ruhrpott Schwermetaller von The Very End Ende April 2021 ihr viertes Studioalbum „Zeitgeist“. Seit dem letzten Album hat sich einiges innerhalb der Band verändert. 2017 verließ Schlagzeuger Lars Janosch die Band. Den leeren Platz hinter den Drums übernahm Jerome Reil, Sohn von Jürgen „Ventor“ Reil, seines Zeichens Schlagzeuger der Essener Thrash Metal Urgesteine Kreator. Nur 2 Jahre Später, 2019, folgte die nächste Neuerung. Exumer Gitarrist Marc Bräutigam stieß zur Band hinzu und beteiligte sich direkt am Songwriting zum neuen Album. Was der neue Longplayer kann, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Wütend und Düster
Das Intro „Teratoma“ beginnt mit Keyboardklängen, kurze Zeit später setzen die Stromgitarren ein, gefolgt von Schlagzeug und Bass. Auf dieses Intro folgt der Opener „Light The Lows“. Hier shoutet und growlt Björn was das Zeug hält. Getragen wird der Song allerdings vom Schlagzeugspiel von Jerome. Er legt eine beeindruckende Schnelligkeit an den Tag, die den Song direkt hervor stechen lässt. Weiter geht es mit „On Parole“ wo sich eine unverzerrte und eine verzerrte Gitarre um die Herrschaft „battlen“. Kompositorisch ist dies eine sehr interessante Idee, die sich durch den gesamten Song zieht. Björn wechselt hier zwischen cleanem Gesang und Shouts hin und her. Der Refrain geht ins Ohr und blieb bei mir direkt hängen. Der Titelsong ist in deutscher Sprache gehalten und beginnt mit einem Schlagzeuggewitter, welches sich durch den gesamten Song zieht. Schnelle Blastbeats und zwei Gitarren, die sich gegenseitig die Bälle zu spielen, typisches „Gebolze“, wie ich es mag. Textlich kommt der Song düster und wütend daher. Es geht um die Probleme dieser Zeit, Lügen, Hass und Falschheit und wie man eben diese lösen könnte.
Thrashiger Mittelteil im Midtempo
Mit „Truth & Tremor“ wird der Mittelteil des Albums eingeläutet. Im groovigen Midtempo geht es durch den Song. Screams und Growls im Wechsel, untermalt von stampfenden Drums, schnelle Riffs und ein tiefgespielter Bass. Gebrochen wird das ganze durch eine eher ruhige Bridge, gefolgt von einem Gitarrensolo, ehe Björn zum Ende hin nochmal alles gibt und der Song schlagartig endet. Die nachfolgenden Songs „Short Cuts Deep Wounds“, „Brave New Blood“, und „Anechoic“ sind reinrassige Thrash Metal Songs im Midtempo, wobei „Brave New Blood“ heraussticht und mit seinen ruhigen Refrain und Bridge im Ohr geblieben sind. Ein Song mit Ohrwurmcharakter. Unbedingt antesten.
Ein düsteres Finale
Mit „The Day It All Went Black“ geht es Schlag auf Schlag dem Ende entgegen. „Sorrow No More“ und „From Boon To Bane“ bieten nur wenig Zeit zum verschnaufen, ehe mit „Until There´s Nothing Left“ das Finale des Albums folgt. Ein ruhiges, leider für mich persönlich, etwas zu kurzes Intro leitet den Song ein. Nach gut 15 Sekunden setzen Gitarre, Bass, Schlagzeug und der unverkennbare Gesang Gooßes ein. Während des gesamten Songs zieht die Band alle Register und holt alles aus sich heraus. Björn schöpft sein Können voll aus, hohe Shouts und ein Refrain in tiefem Cleangesang. Der Song ist schleppend und düster und groovt vor sich hin. Zwei tiefgestimmte Gitarren, tiefer Bass und ein dumpfes Schlagzeug untermalen die düstere Atmosphäre des Songs perfekt. Für mich die Hymne des Albums und ein perfekter Abschluss. Passend zum Song, hat man Mitte März ein Video auf Youtube veröffentlicht. Ein perfekter Abschluss und mein persönlicher Lieblingssong des Albums.
Now there is dying in our eyes, hearts eating lies,until there`s nothing left of us.
Now there is crying and demise, hearts pumping ice, until there`s nothing left of us.
Fazit:
Was bleibt noch zu sagen? Mit „Zeitgeist“ haben The Very End ein eher düsteres Album geschaffen, was perfekt in diese Zeiten passt. Mit ihrem Mix aus Thrash Metal und Melodic Death Metal hat die Band mich überzeugt. Bis dato habe ich die Band nur am Rande wahrgenommen und auch bislang nur einmal live gesehen, was jetzt auch schon wieder fast 8 Jahre her ist. Aber hier und jetzt hat man mich abgeholt. Besonders Björn Gooßes überzeugt mit seiner Stimmgewalt und bleibt im Kopf hängen. Das gesamte Album zeugt von wahrer Spielfreude aller Mitglieder, sauberer Spielweise, verspielten Solis und technisch versiertem Drumming. Ich kann es kaum abwarten, dass wieder Konzerte stattfinden können und ich diese Songs live erleben kann.
Cover und Trackliste
- Teratoma
- Light The Lows
- On Parole
- Zeitgeist
- Truth&Tremor
- Short Cuts Deep Wounds
- Brave New Blood
- Anechoic
- The Day It All Went Black
- Sorrow No More
- Frome Boon To Bane
- Until There´s Nothing Left
Artwork: Björn Gooßes/Killustrations
Produzent: Cornelius Rambadt
Mix und Mastering: Dennis Koehne
Line Up:
Gesang: Björn Gooßes
Bass: Marc Beste
Gitarre: Marc Bräutigam
Gitarre: René Bogdanski
Schlagzeug: Jerome Reil
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Bildnachweis: Apostasy Records.