Hooded Menace – „Lachrymose Monuments of Obscuration“ (VÖ: 03.10.2025)
Hooded Menace aus Finnland sind eine echte Macht im modernen Death Doom. Seit 2007 ist das Baby von Kreativkopf Lasse Pyykkö aktiv, der für Gitarre und Bass zuständig ist und auf den ersten Alben auch die Vocals übernahm. Seit 2016 ist mit Harri Kuokkanen ein fester Sänger an Bord, der den schleppenden, düsteren Death-Metal-Sound mit seinen markanten, röhrenden Growls versorgt. Komplettiert wird das Trio von Drummer Pekka Koskelo, der mit ein paar Unterbrechungen seit 2009 Teil der Truppe ist.
Death-Doom + Gothic: Wie Arsch auf Eimer
Mit „Lachrymose Monuments of Obscuration“ steht nun Album Nr. 7 an. Zeigte man zuvor schon Hänge in Richtung Gothic und klassischem Heavy Metal, geht die neue Scheibe einige konsequente Schritte weiter. Bereits der Opener „Pale Masquerade“ legt direkt mit überraschend flotter Gangart und einer schaurigen Melodie los, die Erinnerungen an Paradise Lost weckt. Zwischen Gothic-Melodiebögen mit obligatorischem Chorus-Effekt und stampfenden harten Riffs scheinen in den Klampfen auch Reminiszenzen an Mercyful Fate durch, die den finsteren Death-Doom-Sound gekonnt auflockern. Die Nummer stimmt gekonnt auf die folgenden fünf Stücke ein. Auch das Tempo wird gern variiert und man kriecht nicht konstant in schleppenden Doom-Gefilden herum. Auch das höchst stimmungsvolle „Daughters of Lingering Pain“, dass sich die meiste Zeit im halben Schneckentempo aufhält, ist trotzdem eine äußerst dynamische, abwechslungsreiche Nummer mit starken Melodien, in der Harris bösartigen Vocals besonders gut zur Geltung kommen.
Bei „Save a Prayer“ handelt es sich tatsächlich um ein Cover des Klassikers von Duran Duran, den Hooded Menace in ihr Grufti-Death-Soundgewand einhüllen, als wäre er genau dafür vorgesehen gewesen. Die frühen Paradise Lost-Vibes scheinen hier besonders stark durch, was mir als großer Fanboy der Briten natürlich das Herz aufgehen lässt. Mit 6:12 ist es der kürzeste Song des Albums, die langen Laufzeiten wissen Hooded Menace aber stets perfekt auszufüllen und keine Langeweile aufkommen zu lassen. So auch im abschließenden, fast zehnminütigen „Into Haunted Oblivion“, dass alle Charakteristika und Stärken der Platte nochmal erstklassig vereint.
Fazit
„Lachrymose Monuments of Obscuration“ ist ein sehr erfrischendes Album für Hooded Menace und nicht nur ein weiterer mehr als solider Eintrag in einer rundum starken Diskographie, sondern auch eine deutliche Weiterentwicklung, die den eigenen Einflüssen höchsten Tribut zollt. Die melodischen Gothic-Elemente fügen sich perfekt in den Death-Doom der Finnen ein und machen eine Menge Spaß. So sehr man sich jedoch instrumental austobt, bleiben die Vocals dennoch ziemlich eindimensional. Harris tiefes Gröhl-Growling ist zwar immerhin verständlich, aber doch arg monoton und variiert über die sechs Stücke kaum bis gar nicht, was der saucoolen Musik etwas im Weg stehen kann.
Dennoch ist „Lachrymose Monuments of Obscuration“ ein höchst genießbarer Gothic- und Death-Doom-Hybrid, der frischen Wind ins Hause Hooded Menace bringt und besonders Freunden früher Paradise Lost zusagen sollte. Atmosphäre, Horror-Charme, Melodien und Riffs stimmen einfach. Zu schade, dass Hooded Menade seit geraumer Zeit nur noch als Studioband aktiv sind.
Cover & Tracklist
01 Twilight Passages (1:04)
02 Pale Masquerade (7:50)
03 Portrait Without a Face (7:15)
04 Daughters of Lingering Pain (7:25)
05 Lugubrious Dance (7:20)
06 Save a Prayer (6:12)
07 Into Haunted Oblivion (9:47)
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Bildnachweis: Season of Mist.
+ Tolle Gothic- und Heavy-Metal-Vibes
+ Starke Melodien
- Monotone Vocals
- Moshcheck