Kadavar – „Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin“ (VÖ: 07.11.2025)
Die Berliner Retro-Rock-Institution Kadavar überrascht die Szene erneut: Nur sechs Monate nach dem farbenfrohen, psychedelisch-elektronischen „I Just Want To Be A Sound“ legen Lupus Lindemann (Gesang/Bass), Tiger Bartelt (Drums), Simon „Dragon“ Bouteloup (Gitarre) und Neuzugang Jascha Kreft (Gitarre) mit „Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin“ (kurz: K.A.D.A.V.A.R.) nach. Erschienen am 7. November 2025 via Nuclear Blast, ist das siebte Studioalbum bewusst als dunkler Gegenentwurf konzipiert – ein schwerer, doomiger Brocken, der die Band wieder tief in ihre fuzzigen Wurzeln schickt.
Ein Akronym mit Botschaft und ein Quartett in Bestform
Der Titel ist nicht nur sperrig, sondern ein cleveres Akronym: K.A.D.A.V.A.R. steht für den Bandnamen selbst und unterstreicht die Rückbesinnung auf das, was Kadavar ausmacht. Nach dem experimentellen Vorgänger, der mit Synthies und Slacker-Vibes spielte, kehrt das erweiterte Quartett zu Proto-Metal, Stoner Rock und Classic-Rock-Referenzen zurück – angereichert mit unerwarteten Thrash-Metal-Ausbrüchen und spacigen Details. Produziert wurde das Werk erneut in den bandeigenen Tiger Studios in Berlin, was der Platte eine rohe, authentische Energie verleiht.
Song für Song: Von Boogie bis Weltuntergang
Opener „Heartache“ knallt als fetter Haudrauf-Boogie direkt rein – ein Song, der live Stadien zum Beben bringen wird. „You Me Apocalypse“ verpackt ein Liebeslied in apokalyptische Riffs und zeigt, wie geschmeidig Lupus’ Stimme zwischen Ozzy-Osbourne-Düsternis und John-Lennon-Melodik oszilliert. „Total Annihilation“ überrascht mit Thrash-Attacken, die an frühe Metallica erinnern, während „Stick It“ als einzige bunte Nummer bewusst aus dem Rahmen fällt und den Kontrast zum Rest des Materials unterstreicht.
Weitere Highlights: Der doomige Titeltrack, der wie ein moderner Black-Sabbath-Klassiker wirkt, und das epische „The Great Collapse“, das mit melodischen Gitarrenläufen und hypnotischen Grooves glänzt. Kadavar klingen vielseitiger denn je, bleiben aber immer erkennbar Kadavar – ein Kunststück, das nur wenigen Retro-Bands gelingt.
Kleinere Schwächen? Kaum der Rede wert
Kritiker bemängeln gelegentlich, dass der verkopfte Ansatz stellenweise „unnötig verwirrend“ wirke. Doch genau diese Komplexität macht K.A.D.A.V.A.R. zu einem Album, das bei jedem Hördurchgang neue Details preisgibt. Wer einfach nur straighten Retro-Rock erwartet, wird hier mit Thrash-Einlagen und psychedelischen Ausflügen konfrontiert – und genau das macht die Platte so erfrischend.
Fazit: Ein zweites Debüt und eines der stärksten Kadavar-Alben
„Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin“ ist nicht nur der perfekte Gegenpol zum Vorgänger, sondern fühlt sich an wie ein zweites Debüt-Album des neuen Quartetts. Kadavar beweisen einmal mehr, warum sie seit über einem Jahrzehnt zu den spannendsten Acts der Retro-Rock-Szene gehören: Sie kopieren nicht nur die 70er, sie erweitern sie.
Cover & Tracklist
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01. Lies
02. Heartache
03. Explosions In The Sky
04. The Corner of E 2nd & Robert Martinez
05. Stick It
06. You Me Apocalypse
07. The Children
08. K.A.D.A.V.A.R.
09. Total Annihilation
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