Bellhaven – „Hunger“ – eindrucksvoller Heavy Metal (VÖ:29.11.25)
Mit ihrem neuen Album „Hunger“ zeigen Bellhaven eindrucksvoll, dass sie längst kein Geheimtipp mehr sind. Die Band aus Nordrhein-Westfalen präsentiert sich 2025 mit Ihrem ehrlichen Heavy Metal in absoluter Höchstform – kraftvoller, fokussierter und musikalisch gewachsen. Schon das Debüt „Tavern Tales“ von 2022 deutete an, wohin die Reise gehen könnte, doch „Hunger“ ist der neuer Schritt nach vorn: ein Album, das zeigt, wie sich vier Musiker gefunden haben, um gemeinsam Metal zu machen, der Herz und Energie hat.
Bellhaven bestehen aus Gitarrist Christoph, seinem Sohn Aaron am Schlagzeug (alleine das macht die Band für mich schon mega sympathisch), Bassist Rudi und Frontmann Jörg. Entstanden ist die Band während der Corona-Zeit – aus der einfachen Idee heraus, Musik zu machen, als Konzerte unmöglich waren. Heute stehen sie für ehrlichen, melodischen Metal, irgendwo zwischen Power, klassischem Heavy und Prog Metal – aber ohne Klischees, ohne überzogene Posen, dafür mit jeder Menge Leidenschaft.
Energie, Emotion und Dynamik
Das neue Album wurde von der Band komplett in Eigenregie eingespielt und Dennis Koehne saß danach an den Reglern zur Veredelung. 9 Songs die ein dichtes, kraftvolles Album, voller Energie und Dynamik bilden. Schon die erste Single, die wie das Album heißt, zeigt, wohin die Reise geht: kraftvoller Gesang, druckvolle Riffs und ein Refrain, der sofort im Ohr bleibt. Hört selbst…..
Volle Dröhnung im Einzelcheck
Den Auftakt des Albums macht „Distortion Makes Me Smile“, ein selbstbewusster Opener, der mich mit dem Gitarrenfeuerwerk von Christoph Blenker gleich zu Beginn abholt. Der Track steht sinnbildlich für die Spielfreude der Band: treibend und melodisch.
Mit „Black Dog’s Night“ folgt ein gefühlvoller, atmosphärischer Song, mit wieder einem Refrain, der sich festsetzt. Die abgehackten Riffs in Strophe und Refrain gefallen mir am besten – ein emotionales Highlights der Platte.
„Sapient“ zeigt auch gut die episch/progressive Seite des Albums. Blind Guardian ähnliche Licks und Melodien verbinden sich mit harten eingängigen Riffs. Der starke Gesang trägt den Song, der trotz seiner Abwechslung fast zu früh endet. Viel Stoff, kompakt verpackt – das lädt zum Wiederhören ein, im besten Sinne.
„Dal Riata“, ist ein Banger mit schönen Breaks, der sich gut ins Gesamtbild einfügt. Aggressive Gesangsmomente, Treibende Drums, ein epischer Refrain und schöne Melodien – zündet erst beim 3ten hören so richtig, so muss es sein.
Mit „The Wolf“ bleibt das Album auf Kurs. Der Song bietet bisher am meisten Stoff, der beim ersten hören nicht zu erfassen ist. Es werden Prog-Metal-Riffs mit fröhlich wirkenden öffnenden Parts vermischt. Dazu eine eingängige Textpassage im Refrain, die live zu den Mitsingmomenten gehören könnte. Direkt danach liefert „Toxic“, die zweite Single einen schönen Kontrast. Die cleanen Gitarren, in mystischer Tonlage zu Beginn, münden in ein schönes Riff mit starker Gesangslinie und schönem Refrain, der mich an Queensryche erinnert.
„Up in the Attic“ bringt schließlich einen ganz anderen Ton ins Spiel. Der Song vereint Nostalgie und Melancholie, erinnert an die 80er Hardrock Cabrio Stimmung, ohne altmodisch zu klingen. Ein starkes Solo zu Ende hin, mit interessant unterbrochener Melodielinie, bringen die Stimmung ab 4:40″ hymnisch zum Höhepunkt – Gänsehaut. Es ist dieser Wechsel zwischen Härte und Gefühl, der auch das Album so abwechslungsreich macht. Thank you for this song, da bleibt einiges hängen, schon beim ersten Mal, daher ist das mein Anspieltipp.
Das Album endet mit „Welcome Home“, ist am Ende wie ein musikalisches Durchatmen – ankommen und noch mal von vorne hören.
Fazit: kompakt, fokussiert, emotional
Die 9 Songs wirken kompakt, fokussierter und zugleich emotional. Eine packende Mischung aus klassischem Metal-Erbe und moderner Energie. Für mich ist kein Füllsong zu erkennen, was ich sehr mag. Ein Sound der klar definiert ist und in dem jedes Mitglied seine Rolle sehr gut einbringt.
Das für mich leider etwas zu leise, präzise rhythmische Fundament, wird von Christophs Gitarrenarbeit ständig geschickt flankiert. Die kraftvollen Riffs und filigranen Melodielinien sind detailverliebt, mit Charakter und songdienlich.
Wer ehrlichen, melodischen und zugleich kraftvollen Heavy Metal liebt, der sowohl Herz als auch Hirn anspricht, sollte diesem Album eine Chance geben. Bellhaven sind nicht nur eine Band, die aus der Pandemie geboren wurde, sondern eine, die geboren wurde, um länger zu bleiben. Das Album nur einmal hören genügt hier definitiv nicht, hier muss man sich Zeit nehmen, am besten die Nadel auflegen und entspannen….
Weitere Infos:
www.bellhaven.de
Spotify: https://open.spotify.com/artist/2oR6lb9MQU47Ka8x8lqK48
außerdem hörbar über: Deezer, iTunes, AmazonPrime und alle gängigen Streaming-Dienste
Instagram: https://www.instagram.com/bellhaven.band/
Facebook: https://m.facebook.com/profile.Bellhaven
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Bildnachweis: http://www.bellhaven.de.
Bellhaven - Hunger
+ starkes Handwerk trifft auf aussergewöhnlich gute Ideen
- Schlagzeug etwas mumpfig und Bass im Mix für mich stark zu leise
