Annihilator – Reissues der 90er Alben
Annihilator ist zweifelsohne einer der größten Metalexporte Kanadas. Das Baby von Ausnahmegitarrist und Ein-Mann-Armee Jeff Waters ist für zwei unangefochtene Klassiker des Thrash Metals verantwortlich und hat es seit Ende der 80er auf ganze 17 Studioalben mit unterschiedlichen Richtungen, Line-Ups, aber auch Qualitätsleveln gebracht.
Das Label earMUSIC hat sich diesem umfangreichen Backkatalog nun angenommen und wird die Studioalben nach und nach neu veröffentlichen. Nachdem 2022 mit „Metal II“ bereits eine (Teil-)Neueinspielung des 2007er Albums „Metal“ den Anfang machte, folgen nun die ersten regulären Re-Releases.
„King of the Kill“ (1994), „Refresh the Demon“ (1996) und „Remains“ (1997) werden allesamt am 6. Juni neu gemastert auf Vinyl und Digipak-CD wiederveröffentlicht. Jedes Album kommt mit Liner Notes von Alex Milas vom Metal Hammer UK daher, der Jeff Waters zu den Re-Releases ausführlich interviewte.
Der Chef übernimmt das Mikro selbst
Die drei Alben eint, dass Jeff Waters hier den Gesang erstmals seit den frühen Demotagen selbst übernimmt, nachdem auf den ersten drei Alben drei verschiedene Sänger zu hören waren.
„King of the Kill“ ist eines der größten Alben von Annihilator und besonders der Titeltrack ist ein echter Hit, der zum mitgrölen und abmoshen einlädt. Aber auch mit „Second to None“, „21″, dem groovenden „Annihilator“ oder meinem persönlichen Favoriten „Bad Child“ sind einige richtige Knaller auf dem 1994er Album vertreten, die zwar nicht viel mit dem hochtechnischen Speed- und Thrash-Metal der ersten zwei Alben gemeinsam haben, aber auf ihre Weise sehr viel Spaß machen und eine große Bandbreite aufzeigen. Jeff Waters zeigt sich hier als Sänger mit einer Menge Coolness und ist gesanglich irgendwo zwischen Dave Mustaine und James Hetfield angelegt.
Im neuen Reissue wird nicht die originale Trackreihenfolge verwendet, in der das schleppende „The Box“ das Album eröffnet, sondern die der 2010er Auflage, die mit dem Titeltrack und „21″ beginnt. Auf der CD sind zusätzlich einige Demoversionen als Bonustracks enthalten.
„Refresh the Demon“ ist im Grunde eine nahtlose Fortführung, treibt die Vielfalt aber noch ein Stück weiter und präsentiert eine Mixtur aus knallhartem Thrash und Groove Metal, aber auch jeder Menge klassischem Hard Rock. Besonders die ersten beiden Songs „Refresh the Demon“ und „Syn. Kill 1″ sind zwei echte Kracher. Über die Kitsch-Ballade „Innocent Eyes“ hüllen wir aber mal lieber den Mantel des Schweigens…
Während Waters „King of the Kill“ und „Refresh the Demon“ zusammen mit Randy Black (heute bei Destruction) am Schlagzeug aufnahm, stieg dieser 1996 aus und wurde ersetzt durch… niemandem. Auf „Remains“ nahm sich Jeff einen Drumcomputer zur Hilfe, was dem Album einen Industrial-Einschlag verleiht und im wohl experimentellsten und umstrittensten Album der Band resultierte. Ich habe mich bislang nie so ganz an die Scheibe rangetraut und habe mein erstes vollständiges Duchhören noch vor mir. Welch bessere Gelegenheit also als jetzt mit den Re-Releases?
Mit „More Noise Vol. 1” wird außerdem separat eine Sammlung von Demos und Bonustracks auf CD veröffentlicht.
Alle Scheiben erscheinen am 6. Juni über earMUSIC.
Cover & Tracklists
King of the Kill
Vinyl Seite A:
1. King Of The Kill
2. 21
3. Bliss
4. Second To None
5. Hell Is A War
6. Annihilator
Vinyl Seite B:
7. Fiasco
8. The Box
9. Bad Child
10. In The Blood
11. Speed
12. Catch The Wind
CD Bonus Tracks:
13. 21 (Jeff Demo)
14. Annihilator (Jeff Demo)
15. Bad Child (Jeff Demo)
16. In The Blood (Jeff Demo)
17. King Of The Kill (Jeff Demo)
18. Second To None (Jeff Demo)
Refresh the Demon
Vinyl Seite A:
1. Refresh The Demon
2. Ultraparanoia
3. Syn. Kill 1
Vinyl Seite B:
4. Awaken
5. The Pastor Of Disaster
6. City Of Ice
7. A Man Called Nothing
Vinyl Seite C:
8. Innocent Eyes
9. Voices And Victims
Vinyl Seite D:
10. Anything For Money
11. Hunger
Remains
Vinyl Seite A:
1. Tricks And Traps
2. Murder
3. Never Forget
4. Reaction
5. Human Remains
6. I Want
Vinyl Seite B:
7. Dead Wrong
8. No Love
9. Sexecution
10. Wind
11. Bastiage
More Noise Vol. 1
1. Only Be Lonely (King Of The Kill Bonus Track)
2. Slates (King Of The Kill Interlude)
3. Annihilator (1985 Radio Ottawa Demo)
4. Fiasco („The Slate“) (King Of The Kill Interlude)
5. 21 (1994 Demo)
6. Weapon X (2004 Demo / No Guitars / Playthrough)
7. Bloodbath (1999 Criteria Demo)
8. Nothing To Me (Single Version)
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Bildnachweis: earMUSIC.