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    ANTI-FLAG – 20/20 Vision (VÖ: 17.01.2020)

    By KjoJanuar 21, 2020

    ANTI-FLAG – 20/20 Vision (VÖ: 17.01.2020)

    ANTI-FLAG – 20/20 Vision (VÖ: 17.01.2020) – Das Warten hat endlich ein Ende! Am 17.01.2020 erscheint das neue Album der Punkrock-Ikonen Anti-Flag aus Pittsburgh, Pennsylvania, welches den Titel 20/20 Vision trägt. Mit frischer Energie, starken Texten und einem aktuellen Thema treffen Anti-Flag mit ihrem neusten musikalischen Werk den Nerv der Zeit und verfolgen dabei das altbewährte Motto: Anti-Fascism, Anti-Sexism & Anti-Racism! Welche aktuellen Themen Anti-Flag mit ihren neuen Songs aufgreifen und welcher Politiker besonders ins Fadenkreuz geraten ist, lässt sich auf dem Cover von 20/20 Vision deutlich erkennen. Aber dazu später mehr!

    Wir wollen gemeinsam einen Blick auf die neue Anti-Flag-Platte werfen und uns auf drei Punkte konzentrieren: Sound, Texte und die musikalische Performance von 20/20 Vision stehen in dieser Review besonders im Mittelpunkt und werden ausgiebig analysiert. Wie sich das Album im gesamten Konzept anhört, wie das Songwriting gelungen ist und warum Anti-Flag auch im Jahre 2020 immer noch als eine der ikonischsten und wichtigsten Punkbands in der Szene präsent sind, werden wir am Ende dieser Review erfahren!

    (von links: Justin Sane, Chris Head, Chris #2, Pat Thetic)

    Anti-Flag – Seit 1993 immer mit einer Message unterwegs

    Ihr habt noch nichts von Anti-Flag gehört? Dann gibt es hier ein paar Infos zur Band: Justin Sane (Gitarre) und Pat Thetic (Drums) gründeten 1993 die Band Anti-Flag und spielten mit Bassist Andy Flag einige regionale Gigs. Nach drei Jahren veröffentlichten die drei Musiker ihre erste Platte Die for the Government (1996). Schon damals thematisierten die Jungs mit ihren Songs die Entwicklung der Punkszene und übten starke Kritik am Polizeistaat aus. Nachdem Andy Flag 1996 Anti-Flag verließ, trat Chris Head als zweiter Gitarrist der Band bei. Jamie Cock nahm die Position des Bassisten ein, trat allerdings nach zwei Jahren wieder aus. Christopher Barker, ein Fan der Band, trat 1999 als neuer Bassist bei und nannte sich lediglich Chris #2, da Chris Head der „erste“ Chris bei Anti-Flag war.

    Die Konstellation hielt bis heute und die vier Jungs spielten sich im Laufe der letzten zwei Dekaden zu einem perfekten Team ein. Über die Jahre veröffentlichten Anti-Flag 12 Alben, einige Nebenprojekte mit diversen anderen Bands und erlangten mit ihrer direkten Art, politische Missstände und aktuelle Themen anzusprechen, internationalen Erfolg. Mit ihrer ersten erfolgreichen Single Turncoat (The Terror State, 2003), wurden die Jungs sogar auf MTV Deutschland ausgestrahlt und tourten im Laufe der Jahre mehrfach in Europa und erlangten gerade mit ihren Shows auf Festivals große Aufmerksamkeit.

    Hauptsächlich vermitteln Anti-Flag mit ihrer Musik immer wieder das gleiche Motto: Gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus und Rechtspopulismus aufrecht stehen und mit einer gesunden menschlichen und friedlichen Lebensweise gegen Diskriminierung lautstark demonstrieren!

    20/20 Vision – Anti-Flags neuster Paukenschlag eröffnet das neue Jahrzehnt

    Im Vorfeld veröffentlichten Anti-Flag mit Hate Conquers All, Christian Nationalist, Unbreakable und The Disease einige Singles und gaben uns einen ersten Vorgeschmack auf Lyrics und Sound ihrer neuesten Platte. Die Tracks knallten bereits ordentlich – wir wollen nun einen Blick auf das gesamte Album 20/20 Vision werfen!

    I. Sound – Rau, fröhlich und ernst: So geht vielfältiger Punkrock in 2020

    Der Sound der Platte ist vielfältig und bedient nicht nur Fans des altbewährten „Auf-Die-Fresse-Punk“, sondern glänzt ebenso mit softeren Pop-Punk-Stücken, Ska-Klängen und starken Skate-Punk-Passagen. Mit Hate Conquers All eröffnen Anti-Flag die Platte und knallen soundtechnisch direkt rein. Ein Teil aus einer Donald-Trump-Rede leitet den ersten Track ein und wird mit Chris #2s starkem Gesang fortgeführt. Ein einprägendes Gitarrenriff, ein kratziger Distortion-Bass und ein schwerer Drumbeat machen den rauen Sound des ersten Songs aus und repräsentieren den wesentlichen Charakter des Albums. Trump wird hier eindeutig ins Fadenkreuz genommen, was nicht nur im ersten Track deutlich wird. Aber dazu später mehr, wenn es um die Texte geht!

    Allgemein zeigen sich Anti-Flag im Vergleich zum letzten Album American Fall (2017) mit einem raueren, schnelleren und ernsteren Sound. It Went Off Like A Bomb, The Disease und vor allem A Nation Sleeps ziehen das Tempo stark an und glänzen mit schnellem Drumming und rauen Vocals. Es geht hier wieder deutlich in Richtung Hardcore Punk. Letzterer Song dröhnt dabei mit Chris #2s starken Scream-Vocals und gerade Fans des härteren Sounds dürften hier vollends befriedigt werden.

    Die seichte Seite der Platte

    Auf der anderen Seite zeigen sich Anti-Flag mit seichteren Tracks, die sich stark an den guten alten Pop-Punk-Sound halten. Christian Nationalist, 20/20 Vision, Don’t Let The Bastards Get You Down, You Make Me Sick oder Unbreakable stechen mit ihrer melodischen Art hervor und machen einfach Spaß zu hören. Nichtsdestotrotz fehlt es auch hier nicht an Speed und durch den „fröhlicheren“ Sound werden die kritischen Texte trotzdem deutlich an die Hörer vermittelt. Gerade in diesen Tracks fällt neben den melodischen Soli die Orgel auf, die ständig im Hintergrund platziert wird. Diese gibt dem Album einen besonderen Charakter und macht den Sound von 20/20 Vision einzigartig.

    Die letzten beiden Tracks Un-American und Resistance Frequencies heben sich deutlich vom Rest des Albums ab. Un-American ist dabei ein stark melodischer Akustik-Track mit Country-Merkmalen, welche Anti-Flag dennoch überragend rüberbringen. Klavierklänge untermalen den seichten Sound und geben den langjährigen Anti-Flag-Fans etwas gänzlich Neues. Resistance Frequencies hingegen glänzt mit einem für Anti-Flag ungewohnten Ska-Sound. Melodische Vocals, leichte Distortion-Gitarren und vor allem die Bläser repräsentieren den Charakter des letzten Tracks und schließen das Album mit einem „Gute-Laune-Track“ ab, der einfach Spaß macht!

    II. Texte – Einprägende, deutliche und lautstarke Kritik gegen den höchsten Chef der US-Politik

    Wie bereits erwähnt, nehmen sich Anti-Flag mit 20/20 Vision einen Politiker besonders zur Brust: Donald Trump sorgte mit seiner rassistischen und sexistischen Art und Weise für viel Aufruhr und repräsentiert die Stimme einer ganzen rechtspopulistischen Bewegung in den Vereinigten Staaten. Anti-Flag sehen besonders diesen US-Präsidenten als Gefährdung für eine weltoffene, tolerante und friedliche Gesellschaft und betonen dies mehr als deutlich in einigen Texten auf 20/20 Vision. Nehmen wir uns zwei Lyrics-Beispiele aus 20/20 Vision vor und schauen, wie genau Anti-Flag ihre Position gegenüber einer korrupten und kapitalistischen US-Politik äußern.

    Hate Conquers All

    Intro (Trump Rede)

    „In the good old days, this doesn’t happen
    Because they used to treat them very, very rough
    And when they protested once, they would not do it again so easily“

    Intro/Refrain

    Hate conquers all in the ashes of the fall
    With our backs against the wall
    With our backs against the wall
    Watch the empire fall
    Watch the nation dissolve
    With our backs against the wall
    With our…

    1. Strophe

    The new disorder of the impoverished nation-state
    The endless cycle, divide and manipulate

    Never give in to the sympathy
    Never give in to reality
    No one could save us so build up and lock the gate
    Never give in to a sensory
    Never give in to the honesty
    No one could save us

    Refrain […]

    2. Strophe

    The same masters who made us their fucking slaves
    Are now our saviors, I’m so sick of needing to be saved

    Never give in to the sympathy
    Never give in to reality
    No one could save us

    Bridge (Trump Rede 2)

    „And you know what? The audience swung back
    And I thought it was very appropriate
    The audience hit back
    And that’s what we need a little bit more of“

    […]

    The Disease

    Intro

    We are the fire in the attic
    We are the voices in the static
    You have a sickness
    And we are the disease
    That brings you to your knees

    Intro/Refrain

    Misery loves the company
    Apathy is feeding the machine
    Carried in the heart of kings and queens
    And we are the disease, we are the disease

    We are the disease
    We are the disease

    1. Strophe

    Critical shutdown of false virtue
    The viral outbreak to kill the untrue
    You are the capture
    And we are the disease
    That brings you to your knees

    Starke Lyrics & starke Kritik

    Anti-Flag sind bekannt für ihre direkte Art, Kritik an politische Missstände zu äußern. Mit Hate Conquers All zeigen die Jungs, wie man Trumps Äußerungen mit viel Power niederreden kann. Die eröffnende Trump-Rede stellt hier die Gegenposition dar, welche verdeutlicht, dass lautstarke Meinungen gegen die Politik seinerseits nicht toleriert wird und droht regelrecht mit dem Satz „And when they protested once, they would not do it again so easily“. Im Anschluss haut Chris #2 mit den Refrain-Lines seine Antwort raus und positioniert sich deutlich gegen Trumps Art, Meinungen oder Äußerungen, die gegen ihn sind, nicht zu tolerieren. Allgemein stellt der Song lyrisch die Gegenbewegung zur rassistischen und rechtspopulistischen Politik Trumps dar. Anti-Flag machen damit von Anfang an klar, dass man sich die Münder nicht verbieten lassen soll und Haltung gegen diese engstirnige Art und Weise zeigen soll.

    The Disease greift dasselbe Thema etwas allgemeiner auf. Hier beschreiben sich Anti-Flag als „Krankheit“, die gegen den korrupten Kapitalismus und jene Politik stehen. Mit einer starken Art und Weise stellt dieser Text die Wut und den Hass dar, der Intoleranz, Machtgier und Korruption kritisieren soll. Im Großen und Ganzen finden sich diese lyrischen Elemente in vielen anderen Songs auf 20/20 Vision. Christian Nationalist, You Make Me Sick oder A Nation Sleeps positionieren sich gleichermaßen gegen Trump und seine Politik und bringen auf eine authentische Art und Weise rüber, was Anti-Flag aktuell kritisieren wollen!

    Chris #2  nimmt zu der Thematik von 20/20 Vision Stellung:

    “We have actively chosen to not attack Presidents directly, either with album art or songs
    about certain times in history, because we recognize that the issues we’re dealing with are
    cyclical,” says bassist Chris #2. “But this record in particular, we kind of said, well fuck that,
    we need to be on the record in opposition to the policies of Donald Trump and Mike
    Pence.”
    “This record is a warning to people holding neofascist ideas or people who are enabling
    these types of positions, whether you’re outright racist or you’re enabling racism or sexism
    or homophobia or transphobia,” adds guitarist Justin Sane. “You need to make a choice at
    this point. What we’ve seen with this White House is that there’s no grey area anymore.”

    III. Performance – Das eingespielte Team zeigt, wie man Punkrock in 2020 performt

    Nachdem wir einen genaueren Blick auf den Sound und die Texte von 20/20 Vision geworfen haben, schauen wir uns zum Schluss die musikalische Performance der Punk-Ikonen an. Vorab sei gesagt, dass das Songwriting ein sehr hohes Niveau hat und wir es hier mit anspruchsvollem Punkrock zu tun haben. Besonders hervorzuheben sind Justin Sanes und Chris Heads Gitarren, die zusammen perfekt harmonieren. Ein häufig auftretendes Merkmal ist die octavierte Lead-Gitarre, die uns einen geschmackvollen frischen Skate-Punk-Sound liefert und Songs wie The Disease, You Make Me Sick oder It Went Off Like A Bomb einen repetitiven Charakter geben, der keineswegs negativ auf den Hörer wirkt.

    Auch Chris #2 gibt mit seinem Bass wieder Vollgas und zeigt wie auf den vorherigen Alben, dass man nicht nur straight die Grundakkorde begleiten muss, um den Songteppich auszufüllen. Mit starken Riffs und interessanten Bass-Lines bleibt Chris #2 mit seinem Instrument keineswegs im Hintergrund, sondern sticht mindestens genau so hervor, wie die Gitarren. Pat Thetics Drumming ist ebenso vielfältig und variiert zwischen schweren Beats und schnellen Skate-Punk-Passagen, was die Power und die Wut der Texte enorm gut rüber bringt.

    Letztendlich bringen die Vocals den letzten Kick, um den Hörer mit voller Kraft zu erreichen. Während Justin Sane eher die melodischeren Parts übernimmt, gibt Chris #2 mit seiner rauen Stimme Vollgas und untermalt einige Songs mit starken Screams. Ebenso stimmig passen Justin Sanes und Chris #2s Vocals in Un-American perfekt zusammen. Im melodischen Duett wirken die beiden wie eine starke Einheit und bringen ihre Lyrics authentisch rüber. Im Großen und Ganzen performen Anti-Flag auf einem sehr hohen Niveau und zeigen, dass jedes Mitglied seine musikalische Ader voll und ganz auslebt.

    Fazit – 20/20 Vision liefert Vielfalt pur im Punkrock Genre

    Anti-Flag zeigen uns mit 20/20 Vision, dass es die Punkrock-Ikonen immer noch draufhaben und mit frischer Energie und aufrechter Haltung gegen einen rassistischen Präsidenten, korruptem Kapitalismus und politischen Missständen stehen. Die Message steht hier deutlich im Vordergrund und wird von stark geschriebenen Songs untermalt. Die einzelnen Titel bedienen nicht nur langjährige Punkrock Hörer, sondern catchen gleichzeitig Fans des seichteren Pop-Punk. Auch die experimentellen Werke Un-American und Resistance Frequencies bringen frischen Wind in den Anti-Flag-Sound und zeigen, dass man nicht nur mit schnellen rauen Songs seine Punkrock-Message unter die Leute bringen kann!

    20/20 Vision ist ab dem 17.01.2020 als CD, Vinyl oder im Stream verfügbar und liefert Vielfalt pur im Punkrock Genre. Reinhören lohnt sich!

    Cover + Tracklist

    1. Hate Conquers All
    2. It Went Off Like A Bomb
    3. 20/20 Vision
    4. Christian Nationalist
    5. Don’t Let The Bastards Get You Down
    6. Unbreakable
    7. The Disease
    8. A Nation Sleeps
    9. You Make Me Sick
    10. Un-American
    11. Resistance Frequencies

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    HIER gibt’s Infos zur aktuellen ANTI-FLAG Tour!

    Bildnachweis: Alexandra Snow, Josh Massie, Anti-Flag.

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