„Arms“ von Annisokay – Metalcore mit dem Gewissen etwas
Die Jungs aus Halle haben dieses Jahr ihr sechstes Album via Arising Empire veröffentlicht. Die Scheibe erschien am Freitag, den 17. August 2018 und es trägt den Namen „Arms“. Bei uns gibt es den Moshcheck dazu!
„Arms“ im Moshcheck
Der Silberling ist, wie ich finde, ein gelungenes Gesamtkunstwerk. Alles passt zusammen: Harte Beats, kräftige Shouts und perfekt passende clean vocals. Der erste Song „Coma Blue“ zeigt den Weg, den das Album einschlägt. Lyrics und Melodie harmonieren und sorgen in den ersten Sekunden schon für Gänsehaut.
Mit dem Track „Unaware“ geht es nahtlos weiter, das Lied regt mit seinen gesellschaftskritischen Text zum Nachdenken an mit Zeilen wie:
Every day’s the same, everyone’s just fake // We’re part of the game, we’re all on the take // Sweet voices in your head selling you plastic life
Der dritte Song „Good Stories“ beginnt etwas ruhiger als die vorherigen, gewinnt aber schnell an Fahrt und Kraft durch das gute Zusammenspiel zwischen clean vocals und shouts. Der Beat rundet das ganze super ab und gibt den Lyrics noch mehr Nachdruck. „Fully Automatic“ ist das vierte Lied und lädt direkt von Beginn zum headbangen ein. Kräftige Gitarren und Drums. Der Text selber ist ein Statement gegen die Waffengesetze in den USA und bezeichnet die Waffen an sich als Infektion und Krankheit. Ebenso wie „Unaware“ ein Song der zum Nachdenken einlädt. „Sea Of Trees“ wie ich finde, einer der besten Beiträge auf dem Album, mit einem sehr sensiblen Thema: Selbstmord und die Folgen für Angehörige. Inhaltlich ist das Stück aus der Perspektive einer Person geschrieben, die jemanden durch einen Suizid verloren hat und mit dem Lied seine Gefühle verdeutlicht. Dies wird unterstrichen mit den Zeilen:
Your pain won’t die with you // You’re just passing it on und You’re killing so much more // You’re killing so much more than you
„Innocence Was Here“ beginnt mit Klavier und clean vocals, ein eher langsamer Song, der aber durch das Klavier, welches fast den ganzen Track begleitend spielt, für eine bedrückende Stimmung sorgt, die zum Text passt. „Humanophobia“ ist wieder ein Stück mit kritischen Lyrics, die zur agressiven Stimmung, die, die Gitarren und Drums verursachen, passt. Auch hier ein wunderbarer Einsatz von clean vocals und agressiven shouts, die eine bombastische Atmosphäre geben und den Text perfekt rüberbringen. Dem Titel „End of the World“ ist nichts mehr hinzuzufügen. Der Text beschreibt was uns erwartet, wenn wir uns weiterhin so verhalten, wie wir es in Hinsicht auf unsere Menschlichkeit tun. „Escalators“ ähnelt dem Thema von „End of the World“. Es geht darum, dass wir freie Individuen sind und uns entfalten sowie nicht an alten Traditionen festhalten sollen. Jene, die uns immer weiter einengen und uns das Gefühl geben, unsere Erfüllung nicht finden zu können. „Private Paradise“ wurde aufgenommen mit Chris Fronzak (Fronzilla) dem Frontmann von Attila. Der Song ist wie ein power horse-Energy Drink und strotzt geradezu vor Energie. Der ganze Song passt perfekt und ist wie ich finde auch mit einigen Songs von Attila zu vergleichen, was die Kraft und die Stimmung angeht.
„One Second“ startet mit einem etwas ruhigerem Ton, wieder untermalen Gitarre und Drums perfekt die Lyrics und sorgen für eine zum Thema passende Stimmung, die den ganzen Song begleitet. „Locked Out Locked In“ bildet das Schlusslicht auf der Scheibe. Die Band befasst sich mit einem Thema welches viele betrifft: Das Gefühl in einer Beziehung zu sein, die aus einer Hassliebe besteht. Das Stück ist aus der Perspektive der Person geschrieben, die aus dieser Beziehung entfliehen will. Er/sie fühlt sich wie eingesperrt und will vor ihr/ihm fliehen und dem Sarg der Beziehung endlich den letzten Sargnagel verpassen.
Hier zum ersten Song aus dem neuen Album:
Cover & Tracklist
1.Coma Blue
2. Unaware
3. Good Stories
4. Fully Automatic
5. Sea of Trees
6. Innocence Was Here
7. Humanophobia
8. End of the World
9. Escalators
10. Private Paradise (feat. Chris Fronzak)
11. One Second
12. Locked Out, Locked In
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Bildnachweis: Gordeon Music, amazon.de.