Bloodbath – „Survival Of The Sickest“ (VÖ: 09.09.2022)
Mit „Survival Of The Sickest” hat die schwedisch-britische All-Star-Kombo Bloodbath eine neue Ladung Death Metal alter Schule im Gepäck. Das einstige Spaß-Nebenprojekt als Zusammenschluss aus Mitgliedern von Katatonia, Opeth und Edge Of Sanity ist 20 Jahre nach ihrem Debutalbum immer noch eine Konstante im Genre und seit dem Einstieg von Sänger Nick Holmes so aktiv wie nie zuvor.
Erschien es 2014 erst noch abwegig, dass der Paradise Lost-Frontmann, der zuletzt in den frühen 1990ern auf einem Album gegrowlt hatte, der neue Frontmann für die Schwedentod-Kombo sein würde, konnte er mit seinem ersten Studio-Output „Grand Morbid Funeral“ sämtliche Zweifel im Keim ersticken. Seine charakteristischen, morbiden und dennoch verständlichen Vocals passen nicht nur im düsteren Death-Doom-Gewand wie die Schaufel ins Grab, sondern stehen auch dem Old-School-Death von Bloodbath sehr gut zu Gesicht.
Geballte Star-Power
Neben Holmes und der langjährigen Besetzung aus Bassist Jonas Renske, Gitarrist Anders Nyström (beide Katatonia) und Schlagzeuger Martin Axenrot (ex-Opeth) ist neu an der zweiten Klampfe Lik-Frontmann Tomas Åkvik mit an Bord.
Als wäre diese Besetzung nicht hochkarätig genug, gibt es obendrauf noch Gastvocals von Barney Greenway (Napalm Death), Luc Lemay (Gorguts) und Marc Grewe (Insidious Disease, ex-Morgoth).
Old-School durch und durch
Bloodbath haben sich ganz und gar dem klassichen Death Metal verschrieben, wobei sie sich auf „Survival Of The Sickest“ vor allem an amerikanischen Vorbildern orientieren. Das HM-2-Pedal ist bei weitem nicht so stark aufgedreht wie auf den beiden Vorgängeralben und der Fokus auf Melodien rückt in den Hintergrund.
„Zombie Inferno“ donnert brachial und thrashig aus den Boxen. Der Song geht seinem Titel gerecht mächtig ab und macht Lust auf mehr, bleibt aber eines der bemerkenswerteren Stücke auf „Survival Of The Sickest“. Viele Songs haben das Problem, recht gleichförmig zu wirken und bewegen sich oft im Midtempo, ohne immer unbedingt auf die erinnerungswürdigsten Riffs zu setzen. Das ist zwar alles schön heavy, ist natürlich auf musikalisch hohem Niveau und macht Spaß, viel hängen bleibt von den allermeisten Songs aber nicht.
In der zweiten Hälfte überzeugen immerhin „To Die“, „Affliction Of Extinction“ und „Tales Of Melting Flesh“ mit fetten Riffs. Vor allem letzteres weiß mit seiner Gitarrenarbeit sehr zu gefallen, irritiert aber mit seinen merkwürdigen Backing-Vocals.
„No God Before Me“ ist der große Ausreißer auf dem Album und begibt sich in Death-Doom-Territorium mit starken Morbid Angel-Vibes. Stilistisch wie qualitativ ein Highlight und sowieso mehr als passend für Holmes‘ Wurzeln im schaurigen Death-Doom.
Fazit
„Survival Of The Sickest“ macht definitiv Laune, liefert aber in einer Zeit voll hochqualitativem Old-School-Death-Metal sämtlicher Spielarten nicht die allergrößten Argumente, warum man gerade bei diesem Album am Ball bleiben sollte. Für einige Durchläufe geht das absolut klar, vor allem für das immer großartige Schlagzeugspiel von Martin Axenrot, aber zu einem der großen Death-Highlights des Jahres wird es für mich jedenfalls nicht gehören. Neben Perlen wie der letzten Undeath-Scheibe wirkt das schon etwas angestaubt.
Cover & Tracklist
01 Zombie Inferno
02 Putrefying Corpse
03 Dead Parade
04 Malignant Maggot Therapy
05 Carved
06 Born Infernal
07 To Die
08 Affliction of Extinction
09 Tales of Melting Flesh
10 Environcide
11 No God Before Me
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Bildnachweis: Napalm Records.
+ Schöne Gastbeiträge
+ Tolles Drumming
+ Starker Anfang, starkes Ende...
- ...dazwischen viel Mittelmaß
- Repetitives Songwriting
- Moshcheck