Bloodstained Ground im Interview
Mit „Horrors Of A Withered Dimension“ veröffentlichte das Quintett, dass seit 2007 unter diesem Banner existiert, erst ihr drittes Album. Nach „The Human Parasite“ (2011) und „A Poem Of Misery“ (2014) geht die Band auf „Horrors Of A Withered Dimension“ ihren Weg weiter und zementiert abermals ein angeschwärztes Melodic Death Metal Album, dass einem die Freudentränen in die Augen treibt. Ihr könnt hier das Lyric-Video zu „Manger Of Time“ ansehen, um der Sound der Band zu spüren:
Aufgrund der Güte des neuen Outputs ließen wir es uns nicht nehmen, der Band zum neuen Album ein paar Fragen zu stellen.
Bloodstained Ground zum neuen Album, zur Metalszene in der Schweiz und noch ganz viel mehr
Hallo „Bloodstaind Ground“! Mit wem habe ich die Ehre?
Bloodstained Ground: Hallo Clement.
R. (Gesang)
L. (Gitarre)
B. (Schlagzeug)
J.D. (Bass)
T.G. (Gitarre)
Unsere Leser möchten euch gerne kennenlernen. Erzählt mal ein wenig von euch. Beispielhaft: Was ihr neben der Musik so macht und wie ihr zu „Bloodstained Ground“ gefunden habt.
Bloodstained Ground: Wir sind fünf Schweizer, die für den Metal leben. Im Privaten sind wir alle berufstätig und die Band ist unser grösstes Hobby. Zusammengefunden hat sich die Band im Jahr 2007 im klassischen Stil in einem Pub in Zofingen. In unseren Anfangstagen haben wir uns dem klassischen Melodic Death Metal verschrieben und diesen Stil auf unserem Debütalbum „The Human Parasite“ ausgiebig zelebriert. Ab unserem zweiten Album „Poem Of Misery“ suchten wir unsere eigene Nische, ergänzten Violine, Cello, Sitar und verfolgten eine generell angeschwärztere Richtung. Auf „Horrors Of A Withered Dimension“ gehen wir den eingeschlagenen Weg weiter, wobei wieder einige neue Einflüsse hinzukamen.
Ich musste bei eurem Bandnamen sofort an eure Landsleute „Eluveitie“ denken., denn die Ausnahmekönner haben auf ihrem „Slania“ Album den Song „Bloodstained Ground“. Ihr habt euch aber bereits 2007 unter diesem Banner zusammengerauft. Oder bestehen da etwa doch ein Zusammenhang?
Bloodstained Ground: Nein, da besteht kein Zusammenhang.
Wo wir gerade dabei sind: Wie seid ihr auf den Albumnamen gekommen? Könnt ihr etwas zum lyrischen Konzept verraten? Gibt es ein Thema, dass alle Songs miteinander verbindet?
Bloodstained Ground: Ein Thema welches wir immer wieder aufgreifen ist der Cthulhu-Mythos. Völlig unbeabsichtigt handelt der sechste Song auf „The Human Parasite“ und der sechste Song auf „A Poem Of Misery“ davon. Wahrscheinlich hat dabei eine lovecraft’sche Kreatur im Hintergrund die Fäden gezogen. Die Thematik griffen wir bei unserem neuesten Werk „Horrors Of A Withered Dimension“ bei mehreren Songs auf und liessen uns dabei von den Werken von H.P. Lovecraft inspirieren. Dabei verwendeten wir auch mal andere Sichtweisen als in den Büchern. Aus diesem Grund betitelten wir unser aktuelles Album nach den Horrorgeschichten aus einer anderen verschwommenen Dimension.
„Bloodstaind Ground“ existiert seit 2007 und mit „Horrors Of A Withered Dimension“ veröffentlicht ihr neben einer EP aus 2008 erst euer drittes Album. Allein zwischen der Veröffentlichung eures letzten Outputs „Poems Of Misery“ und eurem aktuellen Release liegen acht Jahre. Warum dauert das so lange bei euch?
Bloodstained Ground: Wie das Leben halt so spielt. Es gab bei uns diverse Weiterbildungen, berufliche Karrieren und Familiengründung. Wir respektieren die privaten Ziele der anderen Mitglieder sehr. Die Pandemie spielte schlussendlich auch eine Rolle. Zudem haben wir kein Label, welches Druck ausübt. Das lässt uns genügend Freiraum, um auch wieder etwas anderes auszuprobieren und neue Stilelemente zu erforschen.
Warum veröffentlicht ihr eigentlich „DIY“? es müssten doch einige Labels an der Tür geklopft haben bzw. zu finden sein, auf denen ihr euch mit mehr Reichweite präsentieren könntet?
Bloodstained Ground: Bis jetzt liess sich kein Label finden, welches zu uns passt. Daher kam irgendwann der Entscheid «DIY» zu veröffentlich. Grundsätzlich sind wir für Anfragen offen. Die Reichweite ohne Label ist schon stark eingeschränkt und es fehlt uns auch an gewissenen Know-how. Aber es ist interessant und wir haben dabei auch viel neues gelernt.
Der Ansatz, eine Violine oder Sitar mit Metal zu verbinden, ist zwar nicht neu, aber immer noch eine einzigartige Nische. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das Eine mit dem anderen zu verbinden? Und wie seid ihr auf die Sitar gekommen, die meines Erachtens auf „A Poem Of Misery“ noch nicht vertreten war?
Bloodstained Ground: Das geschah zu Beginn des Songwriting Prozesses von «A Poem Of Misery». Wir wollten neues ausprobieren und kamen dabei auch rasch auf die Zusatzinstrumente, welche unzählige Möglichkeiten bieten. Diese Instrumente sollten dabei aber nie allzu stark im Vordergrund sein, sondern die Songs unterstützen und mehr Dynamik verleihen. Wir haben die Sitar auf „A Poem Of Misery“ beim Song «The Old Ones» bereits eingesetzt. Dies haben wir in „The City Of Pillars“ wieder aufgegriffen. Die Idee dazu kam auch wieder spontan während dem Songwriting.
Wo seht ihr die größten Unterschiede zum Vorgängeralbum? Ich bin der Meinung, dass euer Songwriting verfeinert wurde und die Songs homogener sind respektive mehr zum Punkt kommen. Darüber hinaus ist die Produktion druckvoller und mächtiger.
Bloodstained Ground: Wir haben uns sehr viel Zeit genommen, um uns intensiver mit den Songs auseinanderzusetzen und haben uns auch noch etwas mehr auf kleine Details fokussiert. Die Produktion und auch die Aufnahmen wurden allgemein professioneller und wir wussten sehr schnell, wo wir hinwollten. Das macht es für alle Beteiligten einfacher. Zudem waren wir deutlich besser vorbereitet.
Mir fallen vor allem „Behemoth“ und natürlich „Eluveitie“ als Vorbilder für euren Sound ein. Nennt mir noch ein paar Bandnamen (wenn ihr wollt), die zur Inspiration dienten?
Bloodstained Ground: Was wir gerne hören, gibt uns wieder neue Inspiration. Z.B. Fleshgod Apocalypse, Mgla, Borknagar, Immortal, Hypocrisy, Dimmu Borgir, Cradle Of Filth, Wormwood, Rotting Christ, At The Gates, In Flames, Dark Tranquility, Aborted, Dark Funeral, Spectral Wound, Hath und so weiter. Die Liste könnte endlos weitergehen. Gerne lassen wir uns auch mal von genrefremder Musik beeinflussen.
Die Metalszene der Schweiz ist schon etwas ganz Besonderes. Mir fallen spontan einige Szenevorreiter wie „Celtic Frost“, „Coroner“, „Eluveitie“ ein, ich muss an „Impalement“ und „Requiem“ denken, aber vor allem auch ganz besondere, sehr eigenständige Bands wie „Samael“, „Zeal & Ardor“ oder natürlich „PostHumanBigBang“. Was macht die Schweizer Szene so einzigartig (gut)?
Bloodstained Ground: Vielleicht liegt es an der frischen Bergluft. Das wissen wir leider nicht. Ausnahmebands gibt es weltweit. Die Schweizer Szene ist recht belebt. Sei es im Underground in den überall verteilten Venues. Oder auch grösseren Events wie beispielweise das Greenfield Festival.
Ich kenne euch und euer neues Album aufgrund des Metal Hammer Beitrags. Wie hat sich dieses Review in einem Printmagazin auf euren Bekanntheitsgrad ausgewirkt?
Bloodstained Ground: Bis jetzt merkten wir davon noch nichts.
Quasi zeitgleich zum Releasetermin eures Albums begann der Russisch-Ukrainische Krieg. wie geht ihr als Künstler mit dem aktuellen Weltgeschehen um und wie fließen die ganzen Konflikte in eure Musik ein?
Bloodstained Ground: Gar nicht. Wir versuchen mit der Musik abzuschalten. Daher kommt unter anderem auch der Fokus auf die Geistergeschichten etc.
Wann kommt ihr in Deutschland auf Tour, welches Bands würdet ihr mitnehmen und wohin soll die Reise mit „Bloodstained Ground“ noch gehen?
Bloodstained Ground: Ziemlich viele Lokale sind zurzeit wegen der Pandemie und Konzertverschiebungen mit Gigs überfüllt. Wir hoffen aber baldmöglichst auf Gelegenheiten unser Werk zu präsentieren. Die Reise geht mit neuen Inspirationen weiter. Schliesslich sind wir noch nicht am Ende unserer Geschichten.
Welche Bands/Alben sollten unsere Leser unbedingt mal anchecken, welche Bücher sollten sie lesen?
Bloodstained Ground: Die gesamten Bücher von H. P. Lovecraft und Edgar Allan Poe sind sicherlich ein sehr guter Anfang. Wenn es um Worldbuilding geht, natürlich die Geschichten von J. R. R. Tolkien. Was die Musik betrifft, empfehlen wir melodischen Black Metal und Death Metal.
Die letzten Worte gebühren euch:
Bloodstained Ground: Erstmal vielen Dank an Dich! Wir werden sicher von uns hören lassen. Sei es in den sozialen Medien oder den digitalen Kanälen. Hoffentlich auch bald wieder live auf der Bühne. Hört auf jeden Fall in unser neustes Album!
Ich danke euch und wünsche euch und „Bloodstained Ground“ alles Gute!
Bloodstained Ground: Besten dank für die spannenden Fragen. Auch dir alles Gute!
Cover & Tracklist
Tracklist:
1. Prologue
2. The City Of Pillars
3. Pastoral Grief
4. The Mind’s Abyss
5. Horrors Of A Withered Dimension
6. Alkhalas Bialhikma
7. Valley Of Despair
8. Manger Of Time
9. Thy Funeral Pyre
10. Possession
11. From The Depths
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Bildnachweis: Bloodstained Ground, Bloodstained Ground.