Crazy Lixx – „Forever Wild“ (V.Ö. 17.05.2019)
Die sogenannte „New Wave of Swedish Sleaze Metal“ ist ein Terminus der sich spätestens seit Mitte der 2000er kollektiv ins Bewusstsein eines jeden Glam Metal Fans festgefressen hat. Speziell das 2005er Crashdiet Debüt „Rest in Sleaze“ und das im selben Jahr selbstbetitelte Album von Hardcore Superstar dienten als entgültige Initialzündung einer Bewegung, die sich in der Form bis heute fortführt und auch nie wirklich an Fahrt verloren hat.
In Folge dieser beiden Überwerke sprossen unzählige andere Bands aus dem Knäckebrotland an die Oberfläche. Kapellen wie die Babylon Bombs, Vains of Jenna, die All-Girl-Band Crucified Barbara oder eben Crazy Lixx. Allesamt tief verwurzelt im Glam und Sleazesound der späten 80er Jahre. Eigentlich komplett aus der Zeit gefallen, aber trotzdem unheimlich wichtig für ein Genre, dass gerade mal ein Jahrzehnt davor quasi verschwunden war.
Leaders, not Followers!
Die letztgenannten Crazy Lixx veröffentlichen dieser Tage mit „Forever Wild“ am 17.Mai via Frontiers Music ihr inzwischen sechstes Studioalbum und das hat es wirklich in sich. Seitdem die Jungs 2007 mit ihrem Debüt „Loud Minority“ erstmals auf sich aufmerksam machen konnten, genießen sie bei mir eine Art Sonderstatus, den sich viele der anderen Combos aus dem selben Soundkosmos, trotz meist gutklassiger Releases, nicht erfreuen können.
Den Herren um Frontmann Danny Rexon gelang auf ihren ersten fünf Alben nämlich stets der erstklassige Spagat zwischen absoluter 80er Jahre Vergötterung und einer eigenen Identität, ohne dabei zu sehr die offensichtlichen Vorbilder bis aufs Haar zu kopieren.
Klar, auch auf „Forever Wild“ kann man, wenn man denn will, Vergleiche mit den großen Bands der 80er ziehen. „Wicked“ und „(She’s Wearing) Yesterday’s Face“ hätte auch auf jeder Skid Row Scheibe verdammt gut ausgesehen. Die Uptempo Nummer „Break Out“ atmet den Geist von Winger und Bon Jovi und „Silent Thunder“ ist eine astreine Gute-Laune-Mittachtziger Granate.
Besser geht Sleaze Metal nicht!
Der eigentliche Höhepunkt des Longplayers ist für mich aber das hymnenhafte „Eagle“ – der komplette Aufbau des Tracks: Bridge, Chorus, Gitarren…perfekter kann man so eine Nummer nicht einspielen. Powerballade gefällig? „Love Don’t Live Here Anymore” zieht jeder romantisch veranlagten Hair Metal Queen umgehend den Schlüpper aus!
10 Songs, 10 Treffer! Alles wie gehabt, Crazy Lixx sind für mich weiterhin die absolute Genrereferenz. Oder um es mit den Worten meiner Freundin zu sagen: „Schreib rein: is saugeil – fertig!“
Cover & Tracklist
Wicked
Break Out
Silent Thunder
(She’s Wearing) Yesterday’s Face
Eagle
Terminal Velocity
It’s You
Love Don’t Live Here Anymore
Weekend Lover
Never Die (Forever Wild)
Bildnachweis: Frontiers Music Srl, Frontiers Music Srl.