Defences – „In The Balance“ (VÖ: 15.10.2021)
Die Geschichte der härteren Musik hat ihren Ursprung in Großbritannien. Black Sabbath, Iron Maiden und Judas Priest bezeichnet man oft als essentiell für die Metal-Chronologie. Auch heutzutage sind britische Bands sehr populär. Dazu gehören unter anderem Architects, While She Sleeps und Bury Tomorrow. Die Briten von Defences sind zwar noch nicht allzu bekannt, arbeiten aber genauso viel daran, qualitativ hochwertige Musik abzuliefern. Das Debütalbum „With Might and Main“ erschien vor vier Jahren. Nun legen sie mit ihrem Zweitwerk „In The Balance“ nach. Wie haben sich diese vier Jahre auf die Fertigkeiten der Musiker ausgewirkt? Was für Entwicklungen kann man beobachten?
Erwachsen werden
Was auf dem ersten Album eher als Alternative Metal zu klassifizieren war, kann bei In The Balance als progressiven Metalcore bezeichnet werden. Gitarrist Calum Wilmot stimmt seine Gitarre zu unendeckten Tiefen, um noch besser zwischen mehreren Oktaven im hohen Tempo zu hüpfen. Die Riffs im Opener „Something More“ sind nur eine kleine Andeutung auf das, was dem Zuhörer noch erwartet. Kyle Parke unterstützt das Geschehen mit knallenden Drum-Einlagen, die von Details und Fills strotzen. Die Grundlage bilden Ian Harrington und seine Basslinien. Sängerin Cherry Duesbury ist, wie ihr Name bereits schon sagt, die Kirsche auf der Spitze der Torte, die Defences uns serviert. Ihre gesungenen Melodien sind stets einprägsam, ohne dabei je eintönig zu werden. Sie benutzt im Verlauf der elf Lieder stets ihren gesamten Tonumfang, so wie zum Beispiel in „In The Black“ und „Ocean Floor“.
Die Briten haben einiges im Verlauf der letzten vier Jahre einstecken müssen. Doch innerhalb dieser Zeit haben sie auch neue Unterstützung finden können. Dazu gehört ebenfalls William Alex Young, der die Position der Harsh Vocals übernommen hat. Seine Wut verpasst den Liedern noch mehr Würze. Dies macht er auf vielfältiger Art und Weise. In „The Heart“ beschwört er Dämonen mit tiefen Growls. Am Ende von „False Gods“ sorgt er für Schrecken mit hohen, schrillen Screams. Sein Repertoire beinhaltet auch melodische Shouts, die man vereinzelt finden kann, wie in „Little Light“.
Mit den dunklen Zeiten abrechnen
Man hört, wie die Fähigkeiten der einzelnen Musiker neue Höhen erreicht haben. Das sieht man aber ebenfalls in der Struktur der einzelnen Kompositionen. Die Lieder stecken voller Variationen und Details und sind somit alles andere als vorhersehbar. Jede Strophe unterscheidet sich von einander. Die Zwischenpassagen wechseln zwischen knochenbrechenden Breakdowns und atmosphärischen Momenten, wo der Gesang betont wird. Die progressive Natur der Lieder wird besonders in Blue Candour deutlich. Das Tempo wechselt stets das Tempo, während die Gitarren und das Schlagzeug zusammen ein Gewitter von Lauten bilden.
„In The Balance“ brauchte zwar ein bisschen Zeit, bis es das Licht der Welt erblicken konnte. Das Warten hat sich aber mehr als gelohnt. Die Musiker von Defences nutzten die Zeit effizient, um ihre Fähigkeiten auf das nächste Level zu bringen. Die elf neuen Lieder auf dem Album sind die Manifestation der Reise, die sie durch diese lange Zeit durchgemacht haben. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Quintett bald auch mal in ganz Europa auf Tour ihre Fähigkeiten vorführen können.
Trackliste
01. Something More
02. Say It
03. Voices
04. In The Black
05. The Heart
06. False Gods
07. Blue Candour
08. For What It’s Worth
09. Ocean Floor
10. Little Light
11. Meant To Be
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Bildnachweis: Starkult Promotion.