Deserted Fear – „Doomsday“ (VÖ: 04.03.2022)
Mit „Doomsday“ veröffentlichen „Deserted Fear“ ihr fünftes Album seit 2012 und machen damit einen Zweijahresschnitt perfekt. Mit ihren ersten Alben zementierte das Trio aus Thüringen den Ruf, „die“ (Melodic) Death Metal Hoffnung aus deutschen Landen zu sein.
Deserted Fear nehmen den Fuß vom Gas
Dass sich Bands im Laufe der Zeit entwickeln und sich nicht dauerhaft wiederholen, muss ihnen zugestanden werden. „Deserted Fear“ allerdings sind im Gitarrenbereich deutlich handzahmer geworden, reduzierten das Tempo und gleichen sich dem Mainstream-kompatiblen „Death“ Metal an, der zur Jahrtausendwende aus Schweden angespült wurde. Aggressive, bissige Tracks, sind Mangelware. Die auf weich getrimmten Gitarrenharmonien dominieren „Doomsday“ und lassen den Schluss zu, dass damit eine neue Zielgruppe erschlossen werden soll.
Deserted Fear zeigen lediglich textlich Biss
„Im Zuge des Videodrehs tauchten wir noch einmal in die Geschichte der DDR-Diktatur ein. Es ist einfach unglaublich, wie klein die Geschehnisse in Anbetracht von vielen hunderten Toten und tausenden Inhaftierten immer gehalten wurden. Minenfelder und Selbstschussanlagen gegen die eigene Bevölkerung, darüber wurde mit unserer Generation nicht ausreichend gesprochen. Zudem scheint ein Teil unserer Gesellschaft schon verdrängt zu haben, was Meinungs- und Reisefreiheit in der DDR bedeuteten…“
Was textlich Mut und Courage erforderte und durch das Covertartwork sowie dem Albumtitel aufgegriffen wurde, ist musikalisch leider nicht formvollendet umgesetzt worden. Die Thematik hätte viel mehr Gift und Galle als behäbiges Midtempo mit netten Gitarrenmelodien vertragen. Und der durch den Albumnamen deklarierte „Untergangstag“ ist auch nicht aus der Setlist herauszuhören.
Deserted Fear sind dennoch auf ihrem Weg geblieben
Allerdings ist „Doomsday“ das Ergebnis einer Bandreise, denn bereits der unmittelbare Vorgänger „Drowned By Humanity“ kündigte bereits an, dass der „Death“ inmitten des Melodic Metals auf die stille Treppe geschickt wurde. Das neue Album bildet den Zenit dieser Reise und wie bereits bei einigen Combos vorher bereits geschehen bleibt zu hoffen, dass es bald eine Rückbesinnung geben wird.
Schlecht klingt irgendwie anders, aber „Deserted Fear“ bieten mit „Doomsday“ zu viel Vorhersehbares und als Fazit muss attestiert werden, dass dem einstigen Tiger die Zähne gezogen wurden.
Cover & Tracklist
1. Intro
2. Part Of The End
3. Idols Of Triumph
4. Follow The Light That Blinds
5. Fall From Grace
6. At Its End
7. Reborn Paradise
8. The One Desire
9. Call Of Emptiness
10. Voices Of Fire
11. Doomsday
Weitere Infos
Bleibt auf dem Laufenden mit mehr Informationen mitten aus dem Moshpit auf diesen Kanälen:
Bildnachweis: Century Media Records.
Deserted Fear – „Doomsday“
-Harmonie zu Lasten der der Bissigkeit
-zu vorhersehbar