Diablo – „When All The Rivers Are Silent“
Vorhang auf für „Diablo“, die mit „When All The Rivers Are Silent“ ihr siebtes Album veröffentlichen, mit dem sie, wenn es in der Musikwelt gerecht zugehen würde, ihren Durchbruch feiern müssten. Obwohl die Finnen in ihrer Heimat bisher Achtungserfolge einheimsen konnten, navigiert das Quartett, dass nach 2008 eine längere Pause einlegte, im Dunstkreis der unterbewertesten Bands des europäischen Kontinents. Und das muss sich mit dem vorliegendem Nackenbrecher ändern!
Diablo sind Agonie pur
„When All The Rivers Are Silent“ entzieht sich jeglichem Schubladendenkens, es kann mit Einordnungsversuchen wie „Modern Metal“, „Groove Metal“, „Neo Thrash Metal“, „Melodic Death Metal“, „Modern Metal“ oder „Progressive Metal“ hantiert werden, ohne dass die Pfeile am Sound der Band vorbeischießen. „Diablo“ klingen auf „When All The Rivers Are Silent“ (allein der Albumname hätte eine Auszeichnung verdient…) wie immer sehr modern und im Vergleich zum direkten Vorgänger, dem ebenfalls superbem „Silver Horizon“ von 2015, etwas weniger hektisch, direkter und zugänglicher. Dabei setzen sie wie immer auf tragende Momente in den Songs, den Refrains, und lassen diese jedoch nie in den Kitsch abdriften, wie viele finnische Bands vor ihnen. Dennoch wohnt der Tracklist (wie immer) eine latenter Weltschmerz inne, der wohl nur von skandinavischen Bands stilecht transportiert werden kann. Darüber hinaus ist dieses Album ungemein aggressiv und drückt an allen Enden und Kanten nach vorn.
Als Beispiel für das Gespür der Band, große Refrains mit Aggressivität und einer inhärenten Traurigkeit zu verbinden, liefert das abgedrehte Video zu „The Stranger“, dass ihr hier genießen könnt:
„Diablo“ veröffentlichen ihr bisher reifstes Werk
Mit „When All The Rivers Are Silent“ wird der bisherige Höhepunkt in der Schaffensperiode dieser einzigartigen Band vom Stapel gelassen. Das lyrische Konzept beschreibt die Band wie folgt: „Basically the album is an honest and merciless story collection about a person who has reached the rock bottom in his spiritual life. Now it is mandatory to either pick up the bits and pieces or to go down under with his former way of life. Decisions are always hard to make in the eye of the storm when you’re an unstable addict and on top of everything surrounded by all kind of temptations. There are no Hollywood endings in real life no matter what Sunrise Avenue is singing. I did this my way.“
Hervorzuheben ist neben der Tatsache, dass jeder Song ein Treffer ist (Anspieltipps „The Well Of Grief“, „Grace Under Pressure“ und das bereits oben erwähnte „The Stranger“) und Gänsehautgarantie besteht, dass Sänger Rainer Nygård über ein außergewöhnlich raues wie sanftes, sofort zu erkennendes Stimmvolumen verfügt. Darüber hinaus haben sie auf ihrem neuen Album eine leichte nordische Epik bzw. Dramatik eingebaut, die der Tracklist zu mehr Tiefgang verhilft. Da auch der Sound druckvoll, organisch und kraftvoll ist, steht einem Kauf dieses Albums und einer erneuten Liebkosung von „Diablo“ nichts, aber auch rein gar nichts, entgegen.
Cover & Tracklist
1. The Well Of Grief
2. Unhola
3. Grace Under Pressure
4. Jack of All Mistakes
5. Titan
6. The Stranger
7. The Extinctionist
8. Shackles of Fear
Weitere Infos
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Bildnachweis: KINDA.