Disturbed – live in Köln, Palladium 06.05.2019
Am 06.05.19 kamen Disturbed auf ihrer Evolution-Tour auch nach Köln ins Palladium vorbei. Mit dabei waren Skindred aus England. Ich fragte mich, ob Disturbed live jetzt auch so weichgespült daherkommen würden, wie die letzte Scheibe es vermuten lässt.
Startschuss für Skindred
Das Palladium war den dem Abend ausverkauft und platzte fast aus allen Nähten. Die Fans hatte das schwächere letzte Album nicht vom Erscheinen abgehalten. Um 20 Uhr kamen Skindred nach Thunderstruck von AC/DC mit dem Imperial March von Star Wars auf die Bühne. Coole Sache. Ziemlich schnell wurde klar, wo hier der Hammer hängt. Sänger Benji Webbe ist ein absoluter Showman und hat eine wahnsinnige Bühnenpräsenz. Der Mann mit der abgefahrenen Brille haut zwischen den Songs auch immer wieder markante Sprüche ins Publikum, in denen es vor F-Wörtern nur so wimmelt. Musikalisch machen die vier auch ordentlich was her. Ihre Mischung aus Reggae, Metal, Hip-Hop und ein paar Dubstepeinlagen kommt gut an und der Saal hüpft zum Beat. Geile Partymucke, die live um einiges mehr kickt, als auf Tonträger. Wer da nicht mindestens mit dem Fuß wippt, muss tot sein. Paradebeispiel ist das Stück „Machine“. Skindred müssen nach rund 40 Minuten die Bühne wieder verlassen und haben echt sauber vorgelegt.
Großes Kino im ausverkauften Haus
Nun sind Disturbed an der Reihe. Die Show von Disturbed beginnt mit einem langen Video auf der riesigen Videoleinwand, die den ganzen hinteren Bereich der Bühne füllt. Aufnahmen der Band von Konzerten und anderen Dingen. „Music as a weapon“ ist das Thema. Starkes Intro zur Show, die mit „Are you ready“ von der letzten CD „Evolution“ beginnt. Klar und druckvoll drückt es aus den Boxen. David Draiman hat sein Gesichtsmetall aus Altersgründen entfernt und scheint auch ein paar Pfunde verloren zu haben. Stimmlich bietet er das, was zu erwarten war. Die Band macht richtig Alarm auf der Bühne und läuft viel umher. Immer wieder suchen Dan Donagan und John Moyer den Kontakt zum Publikum.
Hits & Cover von Disturbed
Der Set besteht aus einem „Best of“ der Band, in dem die für mich wichtigsten Titel der Laufbahn vertreten sind. An den entscheidenden Stellen grölt die Halle die Texte mit. Draiman hält zur Einleitung von „Hold on to Memories“ eine bewegende Rede über Depressionen und verstorbene Freunde. Alle, die mit Depressionen zu kämpfen haben oder jemanden kennen, sollen die Hand in die Höhe strecken. Viele Hände gehen in die Höhe. Auch die von David Draiman. Die Aussage dahinter: You are NOT alone! Auf der Videoleinwand wird die Nummer der Deutschen Telefonseelsorge eingeblendet. Klasse Aktion von Disturbed. Was andere hier vielleicht als eingeübten Showeffekt sehen, sehe ich als eine von Herzen kommende Geste.
Das große Finale
Der unter alten Fans umstrittene Chartstürmer „Sound of Silence“, eine Coverversion von Simon & Garfunkel, darf natürlich nicht fehlen. Die einen rufen nach Sellout, ich finde den Song stark gecovert. Der letzte Song des Abends ist der Überhit „Down with the Sickness“. Da können nochmal die letzten Energiereserven mobilisiert werden. Die Band groovt und der Saal feiert.
Ein klasse Konzertabend geht zu Ende. Den Publikumsreaktionen nach zu urteilen, ist ein Großteil der Anwesenden auch mit der Show zufrieden gewesen. Einziger Wermutstropfen sind die Merchpreise. 40 Euro für ein Shirt sind einfach zuviel. Da bekommt man bei anderen Bands dieser Größe mal zwei Shirts für. Schade.
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Bildnachweis: Bericht & Bilder: Karsten Frölich aka. Chipsy Pix.