Download Festival Hockenheimring 24.06.22
Das Download ist seit Jahren eine feste Institution in England. Es ist der Nachfolger des legendären Monsters of Rock Festivals. Seit 2003 findet das dreitägige Konzert jährlich im Donnington Park statt.
Live Nation hatte die Idee das Festival 2022 nach Deutschland zu holen. Am 24.06.22 gab es also die erste Ausgabe des Download Festivals auch in Deutschland. Veranstaltungsort war der Hockenheimring, welcher genug Platz bietet um so eine Veranstaltung zu beherbergen. Das Festival ist im Gegensatz zum englischen Pendant jedoch nur für einen Tag angesetzt worden. Damit es keine langen Umbaupausen gibt, hatte man 2 riesige Stages nebeneinander aufgebaut, welche abwechselnd bespielt wurden.
Drumherum wurden im hinteren Teil des Geländes viele Imbissbuden aller Art aufgebaut und auch Bier und Cocktailstände waren reichlich vorhanden. Alles war bereit gestellt für einen schönen Festivaltag.
Billing vom Download
Das Billing konnte sich sehen lassen, war aber musikalisch kein reines Heavy Metal Konzert. Der Einlass war um 12.30 Uhr und um 13.30 Uhr konnte der erste Act auf die Bühne. Ghostkid aus dem Ruhrpott machten den Auftakt und haben sich sichtlich gefreut auf so einem großen Festival zu zocken. Leider waren so kurz nach dem Einlass kaum Leute auf dem Gelände, die den Auftritt hätten sehen können. Das Los des Openers.
Direkt im Anschluss ging es dann auf der nächsten Bühne mit Frank Carter & the Rattlesnakes weiter. Die Engländer kamen mit ihrem Mix aus Indie, Punk und Rock ganz gut an. Als erste Band des Tages auf Stage 1, konnten die Jungs auch den Metallica Snakepit benutzen, was sie auch ausgiebig ausgenutzt haben.
Holding Abscence aus Wales, die sich 2015 gegründet haben durften ihr Glück auf Stage 2 versuchen. Interessant ist, das von den Gründungsmitgliedern niemand mehr in der Band spielt. Die Jungs hatten leider sehr viele technische Probleme am Anfang des Sets, was nicht gerade zu einem besseren Auftritt geführt hat. Man war bemüht Stimmung zu verbreiten, was aber nicht ganz so geklappt hat.
Nachdem die ersten drei Bands mir vorkamen wie Füllmaterial um das Billing nicht zu teuer werden zu lassen, konnte mit den Polen von Behemoth endlich eine bekanntere Band die Bretter betreten. Der mittlerweile gut gefüllte Ring, war ab diesem Zeitpunkt in deutlich besserer Stimmung als bei allen Bands vorher. Und das zu Recht. Behemoth um Sänger Nergal haben richtig losgelegt. Der politisch sehr engagierte Sänger hat mit einer gelben und blauen Fackel mit der er auf die Bühne kam ein wichtiges Zeichen gesetzt. Die Show von Behemoth strotzte nur so vor Energie. Obwohl noch mitten am Tag, kamen die Feuerelemente erstaunlich gut rüber. Behemoth waren mein erstes Highlight des bis jetzt noch lauen Festivals. Einfach geil.
Mit Enter Shikari wurde dann wieder ein wenig Dampf aus dem Kessel genommen. Die Band bezeichnet ihren Stil selbst als Trancecore. Es werden neben Hardcore auch elektronische Elemente und Rock mit in die Musik eingearbeitet. Schon beim zweiten Song explodiert eine Konfettikanone und setzt damit zu Anfang ein optisches Highlight. Sänger Roughton Reynolds kommt oft bis an den Rand der Bühne und setzt sich auf eine Box, um den Fans näher zu sein. Coole Show und sympathische Band.
Mit Five Finger Death Punch kommt dann wieder ordentlich Stimmung auf. Für mich der heimliche Headliner des Abends. Der charismatische Frontmann Ivan Moody läuft viel gestikulierend über die Bühne, da darf es auch mal ein Baseballschläger sein. Die Setlist ist gespickt mit Hits wie Wrong side of Heaven, Burn MF, Lift me up oder Under and Over it. Wer sich von so einem klasse Auftritt nicht mitreißen lässt, ist selbst schuld. Absolut fantastische Show von FFDP. Jetzt ist der Hockenheimring erst richtig warm geworden.
An dem nächsten Act scheiden sich die Geister. Die Einen lieben sie, die Anderen können dem nichts abgewinnen. Sabaton. Für viele Schlagermetal. In diesen Zeiten mit einem Panzer auf die Bühne zu kommen auf dem das Schlagzeug steht ist schon gewagt, sieht aber imposant aus. Auch an Pyro und Flammen wird nicht gespart. Das sieht alles cool aus, auch die riesige Videoleinwand als Backdrop macht viel her. Musikalisch kamen die Schweden bei den Fans bombig an. Das Bühnenbild hatte am Rand der Bühne eine Sperre mit Stacheldraht, was der Kriegsoptik zwar zu Gute kam, der Sicht für die Zuschauer aber nicht.
Um 21.00 wurde es Zeit für den Headliner. Ich denke fast alle haben dieses Festival für den einzigen Auftritt von Metallica in Deutschland 2022 gebucht. Während bereits das Intro läuft sind Metallica noch nichtmals in der Nähe der Bühne. Hinter der Bühne konnte ich beobachten, wie die Band aus ihrem Domizil auf dem Ring erst während des Intros in die für sie bereitgestellten PKW stiegen. Das nenne ich mal lässig. Keine zwei Minuten später begann dann die Show. Mit Whiplash als Opener kann man nicht viel falsch machen. Da ist ausrasten vorprogrammiert. Wenn es dann noch mit Creeping Death und enter Sandman weitergeht umso besser. Metallica legt Spielfreude an den Tag. Das kann man den Gesichtern ablesen. Den Herren macht der Job immer noch eine Menge Spaß. Trapped under Ice hatte ich nicht erwartet. Super, dass der Song mal wieder live gespielt wird. Auch Dirty Window von St. Anger hat mich live absolut positiv überrascht. Die Zugaben sind Damage Inc., One und Master of Puppets. Klasse Setlist, die Metallica da zusammengestellt haben. Nach 2 Stunden Metallica war das erste Download in Deutschland dann vorbei.
Fazit zum Download
Der Hockenheimring ist eine klasse Location für solch ein Festival. Der Sound war in Ordnung und auch an Bierständen hat es nicht gemangelt. Das Billing hätte wohl ein wenig besser sein können. Die ersten Bands waren für meinen Geschmack nicht hochkarätig genug für einen Preis vom mindestens 139,00 Euro für nur einen Tag. Organisationsmäßig gibt es aber wohl noch Verbesserungsbedarf wie man im Nachgang in Social Media lesen kann. Es mussten wohl viel zu viel Leute beim Verlassen des Geländes durch unbeleuchtetes Gebiet und ein Nadelöhr laufen. Auch von Security oder Sanitätern war zu dem Zeitpunkt wohl dort nichts mehr zu sehen. Da muss dringend nachgebessert werden. Man kann von Glück sagen, das da nichts passiert ist.
Bei der Pfandrückgabe soll es wohl auch zu Problemen gekommen sein, so das sehr viele Leute auf die Rückgabe des Pfand verzichten mussten. Auch das geht gar nicht. Ich denke die Veranstalter haben durch diese Unzulänglichkeiten viele Gäste für die nächste Ausgabe des eigentlich guten Festivals verschreckt.
Bilder & Bericht: Chipsy
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