Dying Fetus – „Make Them Beg for Death” (VÖ: 08.09.2023)
Wenn es eine Band im Brutal Death Metal gibt, die es sich erlauben kann ihre Alben „Reign Supreme“ oder „Wrong One to Fuck With“ zu nennen, dann ist das zweifelsohne Dying Fetus. Der Titel ihrer neuen Platte versprüht zwar vergleichsweise weniger (berechtigten) Größenwahn, musikalisch tut „Make Them Beg for Death“ aber viel dafür, Dying Fetus‘ Platz auf dem Genrethron nur weiter zu festigen.
Die Zutaten bleiben gleich: Wechsel aus tiefen und noch tieferen Brutalo-Growls, messerscharfes Riffing, blitzschnelle Blast-Beats, technische wie melodische Griffbrett-Akrobatik, Kopfnicker-Grooves und tonnenschwere Slam-Parts und Breakdowns. Was das Trio 2012 auf „Reign Supreme“ unnachahmbar perfektioniert hat, wird hier in der gleichen Güteklasse konsequent weitergeführt.
Fetteste Grooves und schnelles Geballer
Dass Dying Fetus immer noch die Könige darin sind, extrem brutalen Death Metal zu machen, der gleichzeitig wahnsinnig catchy ist, zeigt vor allem „Unbridled Fury“, das mit einem höllisch ansteckenden Groove daherkommt, mit einem perfekt gesetzten rhythmischen Vocal-Pattern. Auch wenn der Song anschließend das Tempo stark anzieht und im späteren Verlauf auch den Technical Death Metal raushängen lässt, verliert die Nummer nichts an Eingängigkeit und erst recht nicht an Durchschlagskraft.
An der mangelt es dem Album sowieso ganz und gar nicht. „Compulsion for Cruelty“ vereint alle Trademarks der Band in Perfektion, legt aber vor allem wert auf brutale Slams, von denen sich viele Deathcore-Bands eine große Scheibe abschneiden können. Dabei spielen Dying Fetus sogar vergleichsweise in keinem allzu tiefen Tuning.
Kurz und knackig auf die Zwölf
Was dem Album sehr gut tut, ist die deutlich abgespeckte Laufzeit im Gegensatz zum Vorgänger. Wo „Wrong One to Fuck With“ mit seinen 54 Minuten etwas überladen und erschlagend daherkam, haut die neue Platte in weitaus kompakteren 38 Minuten alles kurz und klein und hat dabei keinen Gramm Fett zu viel. Sämtliche Songs kommen zum Punkt und fühlen sich genau so lang an, wie sie es müssen. So gibt es nach Ewigkeiten auch wieder einen Unter-Zwei-Minuten-Abriss in Form von „Throw Them in the Van“. Ein gnadenloser Highspeed-Klopper, der trotzdem nichts an Dynamik und Eingängigkeit vermissen lässt.
„Raised in Victory / Razed in Defeat” legt in beidem noch einige Schippen drauf und wechselt gekonnt und wie aus einem Guss zwischen den Gangarten, mit einigen höchst ansteckenden Riffs im Gepäck. Von denen leben auch „When the Trend Ends“ und „Undulating Carnage“. Der Rausschmeißer „Subterfuge“ holt nochmal die fettesten Slams raus und beendet das Album mit einem kurzen, aber deftigen Breakdown. Die Band hält sich nie zu lange in diesen Gefilden auf und bevor ein Part drohen könnte, langweilig zu werden und ein Song zu gleichförmig werden könnte, manövriert man sich in andere Richtungen, ohne an Momentum und Wucht einzubüßen.
Fazit
„Make Them Beg for Death” ist ein gewaltiger Abriss durch und durch und ohne Frage eines der stärksten Death-Metal-Alben des Jahres, für mich nur noch getoppt von der neuen Ascended Dead. Auch wenn natürlich noch abzuwarten ist, mit was für einem Klopper uns Cannibal Corpse Ende des Monats bescheren. Das Album ist gefüllt mit bockstarken Riffs, von denen nicht wenige im Kopf bleiben. Die Songs kommen super dynamisch und abwechslungsreich daher und schaffen eine großartige Balance aus Brutalität, Groove und Catchiness. Die Produktion ist kristallklar, aber keineswegs zu glatt und wirkt perfekt auf die Band zugschnitten. Kein Wunder, schließlich handelt es sich hier um die bereits fünfte Zusammenarbeit von Dying Fetus und Produzent Steve Wright. Auf Mark Lewis ist im Mixing und Mastering sowieso immer Verlass. Sicher, die Band macht hier nichts neues und bedient sich nun mal an den Zutaten, für die man sie kennt. Aus diesen aber ein so bärenstarkes, spaßiges Album zu zaubern, das locker mit den besten Werken der Band mithalten kann, verdient eine Menge Anerkennung.
Sound, Riffs, Vocals, Drumming, Härte, Artwork… Passt alles!
Cover & Tracklist
01 Enlighten Through Agony
02 Compulsion for Cruelty
03 Feast of Ashes
04 Throw Them in the Van
05 Unbridled Fury
06 When the Trend Ends
07 Undulating Carnage
08 Raised in Victory / Razed in Defeat
09 Hero’s Grave
10 Subterfuge
Mehr Infos
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Bildnachweis: Relapse Records.
+ Extrem dynamisches und eingängiges Songwriting
+ Haufenweise starke Riffs
+ Tolle Produktion
+ Brutal bis zum Abwinken