Enforced – „War Remains“ (VÖ: 28.04.2023)
Es gibt wieder gewaltig auf’s Maul. Wenn es um krawalligen Crossover-Thrash geht, kommt man aktuell nicht an Enforced vorbei. Seit ihren beiden 2017er Demos besticht die Truppe aus Richmond, Virginia mit hammerharten Riff-Attacken, derbstem Hardcore-Shouting, rasender Geschwindigkeit und unbändiger Aggression. Album Nr. 3 ändert daran erwartungsgemäß absolut nichts und manifestiert Enforced nur noch weiter als die aktuelle Macht im Thrash Metal.
„War Remains“ knüpft nahtlos an den bärenstarken Vorgänger „Kill Grid“ an und präsentiert Thrash der besonders ruppigen, brutalen Art. Der Opener „Aggressive Menace“ startet direkt mit rasend schnellen Palm-Mute-Attacken und saftigen Solo-Einlagen durch. Frontmann Knox Colby brüllt alles nieder und steigert das ohnehin schon gewaltige Brutalitätslevel ins Unermessliche. Dieses wird auch in der folgenden knappen halben Stunde mit Leichtigkeit aufrechterhalten.
Wie Slayer zu ihren besten Zeiten
Das Riffing gestaltet sich dabei nie als allzu komplex, sondern eher in simpler wie brutaler Slayer-trifft-Hardcore-Manier. Knallhartes Palm-Mute-Chugging, mächtige Power-Chords und gelegentliche finstere Harmonien, die Erinnerungen an Slayer zu ihren besten Zeiten wecken. Auf dem Papier alles nicht schwer zu spielen, aber die Geschwindigkeiten, mit denen die Jungs ihre Riff-Bombardements abfeuern, haben es wirklich in sich. „Avarice“ hält sich in der Hinsicht – zumindest in der ersten Minute – etwas zurück, wobei Schlagzeuger Alex Bishop trotzdem die Double-Kick ordentlich durchhämmert. Danach entwickelt sich die Nummer zum typischen Hardcore-Thrash-Knüppel, wie ihn Enforced einfach in Perfektion draufhaben.
Bei aller gnadenlosen Härte geht der Band aber auch nicht der Sinn für Eingängigkeit und Dynamik abhanden. Besonders der Titeltrack ist hier ein wahres Musterbeispiel. Das anschließende „Mercy Killing Fields“ steht dem in Nichts nach. Die Band sorgt stets für einen Wechsel zwischen Hochgeschwindigkeits-Abriss und heftigem Kopfnicker, um beidem jeweils umso mehr Impact zu verleihen. Gegen Ende darf natürlich auch ein nackenbrechender Breakdown-Part nicht fehlen. Der Rausschmeißer „Empire“ vereint nochmal auf höchstem Niveau alles was „War Remains“ auszeichnet und ist ein richtiges Riff-Monster mit variablem Tempo und maximalem Auf-die-Fresse-Faktor.
Fazit
Enforced erfinden das Rad nicht neu, agieren aber auf allerhöchstem Niveau und bringen einmal mehr wahnsinnig aggressiven Thrash Metal mit voller Riff-Power. Auch wenn in den 34 Minuten keine Langeweile aufkommt, sollte man jedoch nicht mit sonderlich viel Abwechslung rechnen. Was auf den zwei Vorgängern bestens funktioniert hat, funktioniert auch auf „War Remains“ und man verlässt sich auf bewährte Zutaten, wobei der eigene Sound noch ein Stück verfeinert wird. Auf Album Nr. 4 dürfen dann gerne ein paar Veränderungen stattfinden, noch fehlen diese aber nicht. Die Produktion von Ricky Olson (Aufnahme) und Sound-Wunderwaffe Arthur Rizk (Mixing, Mastering) ist wieder erste Sahne. Das Album hat einen wuchtigen, dreckigen, gleichzeitig klaren Sound, der das Gekloppe der Band perfekt einfängt. Kein Plastik weit und breit, so hat Thrash Metal zu klingen.
Cover & Tracklist
01 Aggressive Menace
02 The Quickening
03 Hanged by My Hand
04 Avarice
05 War Remains
06 Mercy Killing Fields
07 Nation of Fear
08 Ultra-Violence
09 Starve
10 Empire
Mehr Infos
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Bildnachweis: Century Media.
+ Wuchtiger Sound
+ Brutale Riffs
+ Perfekte Länge
- Wenig Vielfalt
- Moshcheck