Virtual Symmetry
Heute geht es für mich in die Zeche Bochum. Auf dem Programm stehen Evergrey. Mit dabei sind die Italo-Schweizer von Virtual Symmetry und die Italiener Klogr. Leichtes Regenwetter und eine Sperrung der A40 verursachen leider einen langen Stau, sodass ich den bereits schon um 19.00 Uhr beginnenden Auftritt von Virtual Symmetry bis auf die letzten zwei Songs verpasse. Schade, denn die Jungs sind wirklich super. Ausgefeilter, melodiöser Prog, der auch Spaß macht, wenn man die Songs vorher nicht kennt. Ein wenig ärgerlich für mich, da ich weiß, wie gut die Band ist, habe ich sie doch vor noch gar nicht allzu langer Zeit schon mal live gesehen. Auch die Zuschauer in der Zeche erkennen die Qualität der Band und Virtual Symmetry erntet ordentlich Applaus.
Klogr
Ziemlich schnell geht es weiter mit Klogr. Die Bühne ist richtig zugenebelt und das blaue Licht dazu macht die richtige Atmosphäre. Für die Fotografen leider eine ungünstige Konstellation. Da ist das Schießen guter Fotos ein Glücksspiel. Klogr kommen mit ihrem leicht proggigem Alternativesound recht gut an. Ich persönlich kann nicht besonders viel damit anfangen. Nur wenige Songs sind da nach meinem Geschmack. Die etwas statisch wirkende Show reißt mich auch nicht vom Hocker. Virtual Symmertry haben mir da wesentlich besser gefallen. Den Reaktionen des Publikums nach, sieht dieses das ähnlich wie ich. Eigentlich warten aber eh alle nur auf Evergrey.
Evergrey
Die zu Beginn nur spärlich gefüllte Zeche, ist jetzt doch ziemlich voll. Auf der Bühne von Evergrey stehen links, rechts und in der Mitte Videoleinwände. Ein Countdown von 60 Sekunden wird heruntergezählt und heizt damit die Freude auf Evergrey nochmals an. Mit „Falling From The Sun“ vom aktuellen Longplayer „Theories Of Emptiness“ geht’s los. Die noch verhaltene Stimmung bei den beiden Supportacts ist verflogen. Hier wird von Beginn an gefeiert und mitgesungen. Evergrey zeigen sich auf der Bühne durch ihre Interaktion mit dem Publikum als bodenständige und nahbare Band. Hier und da mal ein kleiner Gag von Tom Englund heitert die Show immer wieder auf. Auch schön zu sehen, wie Gitarrist Hendrik Danhage mit den ersten Reihen beim Spielen kommuniziert und oft ganz nah zum Bühnenrand kommt und sich zur ersten Reihe herunterbeugt. Auch untereinander scheint bei Evergrey die Stimmung erstklassig. Immer wieder sieht man, wie sich die Musiker gegenseitig zulachen und wirklich miteinander musizieren. Das nimmt den doch eher düsteren und melancholischen Songs ein wenig die trübe Stimmung, besonders als Sänger Englund dem Publikum seine kunterbunten Socken präsentiert, die ja so gar nicht zum Düstersound passen wollen.
Der Hauptaugenmerk der Songs liegt auf dem letzten Album „Theories of Emptiness“. Alben, die älter als 10 Jahre sind, werden ziemlich vernachlässigt. Die neueren Songs stehen den alten Klassikern aber in nichts nach. Man bedenke auch, dass Tom Englund der letzte verbliebene Musiker der Erstbesetzung ist. Musikalisch ist der Auftritt erstklassig und wird durch die Videoleinwände, die zu kleinen Filmchen auch die Texte der Songs zeigen, gut unterstützt.
Insgesamt muss ich sagen, dass der heutige Auftritt von Evergrey eines der besten Konzerte gewesen ist, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Stimmung, Fans, Location, Band, Sound. Das alles hätte kaum besser sein können. Auch zu erwähnen wäre noch, dass am Merch signierte Schallplatten für 25 € zu kaufen waren. Das nenne ich heutzutage mal einen mehr als fanfreundlichen Kurs.
Danke an Evergrey für einen unvergesslichen Abend.
Fotos Evergrey
Fotos Klogr
Fotos Virtual Symmetry