Wird es FEUERSCHWANZ gelingen ihren Status in der deutschen (Folk)-Metal Szene mit dem neuem Album Fegefeuer weiter zu festigen?
FEUERSCHWANZ haben sich über die letzten Jahre eine gute Position und Stellung in der deutschen Folk-Metal-Landschaft erarbeitet und gelten zweifelsohne als eine der angesagtesten Bands der Szene! Fegefeuer ist der Nachfolger des erfolgreichen Vorgängerwerks Memento Mori von 2021, mit dem FEUERSCHWANZ auf Platz #1 der offiziellen deutschen Albumcharts eingestiegen sind.
Schwer verdient, wenn ich das so sagen darf!
Direkt im Anschluss an den Release spielte die Band diverse Co-Headline-Sets auf einigen der größten und wichtigsten Festivals, wie etwa dem legendären Wacken Open Air und dem Summer Breeze, getoppt von einer nahezu komplett ausverkauften Tournee im Jahr 2023. Der Bericht über das Konzert in Oberhausen von Moshpit Passion ist hier zu finden:
Memento Mori Konzertbericht
Und natürlich kommen auch auf der neuen Platte das bekannte Augenzwinkern und der Spaßfaktor nicht zu kurz. Mittelalter und Folk Elemente werden ideal mit Powermetal Elementen kombiniert und die deutschen Texte bringen Spaß.
Auf dem Neuen Album verbindet die Band um Gründungsmitglied und Sänger Hauptmann Feuerschwanz, Songwriter, Sänger und Multiinstrumentalist Hodi Hodenherz, Johanna an der Violine, der Schöne Hans an der Gitarre, Jarne am Bass und Rollo am Schlagzeug ihren mittelalterlich inspirierten Folk-Metal mit Heavy Metal-Einflüssen.
Zum Album:
Bereits der Opener „SGFRD Dragonslayer“ startet direkt sehr stark. Lyrische Anspielungen auf den sagenumwobenen Drachentöter Siegfried verbinden sich mit hartem Riffing von Gitarrist Hans und nordischer Mythologie. Ein Mix aus Isländisch und Deutsch wirkt im ersten Moment sehr ungewohnt und Bedarf mehr als einem Durchlauf um zu gefallen. Als Opener dieses Albums aber wuchtig und es geht direkt an die Nackenmuskeln.
Der bereits als Single veröffentliche zweite Track: „Bastard von Asgard“ startet ebenso stark und hier erhalten FEUERSCHWANZ Unterstützung von Eluveitie-Sängerin Fabienne Erni. Die Single verzeichnet mittlerweile über 800.000 Klicks. Gute Vorzeichen für das Album und der Track selbst hat es verdient live gespielt zu werden.
Die eingängige Partyhymne „Berzerkermode“ lädt zu Met und Rum bei einer Wikingerparty. Mitgrölen und Spaß auf der Tournee sind hier vorprogrammiert. Persönlich ist mir der Track etwas zu albern, aber wer will das nun dieser Band negativ auslegen. Er kam bei der letzten Tour auch nur bedingt gut angefühlt, es mag aber auch daran gelegen haben, dass ihn niemand kannte.
Bei „Knochenkarussel“ erinnert das Girattenriff an den Song „Ghost Rider“ und geht richtig gut ins Ohr. Auch hier kommt eine „Mitgröl Nummer“ um die Kurve, die relativ einfach getextet ist, dennoch eine gewisse Tiefe der Vergänglichkeit bringt. Feuerschwanz verstehen es oft Tiefgang in einfach wirkende Texte zu verbergen. Auf der Memento Mori war das noch öfter der Fall zB. bei „Im Bauch des Wals“.
Der Albumtiteltrack „Fegefeuer“ startet mit einem flotten Dudelsack und Schlagzeug Set und der Headbanger schwingt sein Haupt von Sekunde eins. Thematisch geht es um die Höllenkreise und darin zu feiern. Gutes Motto alla Memento Mori „Lebe und genieß das Leben“. Das Violinen Solo stimmt zum Verweilen ein und dann geht es direkt mit einem fetten Growl ins Finale des Tracks. Fulminant!
Die „Horde“ ist eine weitere gute Partynummer. Gute Riffs, eingängiger Text und stört keineswegs beim Albumdurchlauf. Eine solide und gute Folk Nummer.
„Uruk-Hai“, ein solcher Titel lässt hoffen. Harte Gitarre am Start und über den gesamten Track hinaus lädt zum Headbangen ein. Eindeutig im Herr Der Ringe Land angelegt, fühlt man sich sofort zuhause. Für Feuerschwanzverhältnisse ein harter Gitarren lastiger Track der mir richtig gut gefällt und den ich sehr gerne live hören würde.
„Highlander“, und schon starten die Dudelsäcke und man ist im Lande der Schotten und hört Schwerter surren. Die Unsterblichkeit und das Leben um den Kopf. Ein Klares Thema und eine schöne Hommage an einen kultigen Filmklassiker. Dazu ein schöner Song und Text.
„Morrigan“ hinterlässt bei mir wenig Emotionen und läuft solide durch. Einer der schwächsten Tracks des Albums, aber bei so vielen guten Nummern bisher, muss auch mal eine Pause sein.
Wer bei „Eis & Feuer“ direkt an Game of Thrones denkt, liegt genau richtig. Der Song ist thematisch hier angesiedelt und bietet gute Riffs und fällt wieder etwas härter aus. Alle wichtigen Tags eines Mittelalter- Powermetalsongs kann man hier setzen. Blut, Feuer, Drachen, Kraftvolle Gitarren. Fehlen nur noch Schwert und Frauen für einen Manowarsong. Die Walküren werden aber im letzten Track thematisiert.
Was uns zum letzten Song „Valkyren Valkyren“ bringt. Starke Kriegsfrauen sind auch eine feste Begleitung bei Feuerschwanz mit den beiden Miezen Musch Musch und Myu. Kein Konzert oder Video ohne die beiden. Zum Abschluss gibt es nochmal eine ruhige Schunkelnummer, die der Hauptmann und Hodi im Duett singen.
Fazit:
War Memento Mori besser? Klares ja! Ist Fegefeuer dadurch schlecht? Klares Nein! Nicht jedes Album kann so viele Hits aufweisen wir das vorherige, aber Fegefeuer macht da konsequent weiter wo Memento Mori aufgehört hat. Solider, harter Folk-Metal der Feuerschwanz Position in diesem Segment weiter festigen sollte. Fans werden das Album genießen und feiern, Neulinge bringt es hoffentlich ebenfalls zur Band. Des Festivalsommer ist gesichert und vom Album wird der ein oder andere Song garantiert gut ankommen.
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Bildnachweis: Stefan Heilemann, https://feuerschwanz.bravado.de/.