Grand Massive – 4
Grand Massive existieren bereits seit 2009, waren auf vielen Festivals und in Clubs unterwegs und dennoch blieb ihnen der große Durchbruch bislang verwehrt.
Nach 2 EP’s erschien im Jahr 2016 das erste komplette Album „III“ auf Metalville. Dieses Album erlebte im Jahr 2019 seinen zweiten Frühling, als das Schweizer Label Doc Gator Records die Scheibe auf Vinyl veröffentlichte.
Nach fast 4 Jahren sind Grand Massive jetzt zurück, aber auf der faulen Haut haben sie beileibe nicht gelegen.
Grand Massive – Zwei Schritt nach vorn und einer zurück?…
…nein, das kann ich vorweg nehmen. Während „III“ noch sehr dem Stoner Rock zugeneigt war, zeigt sich „4“ von einer – größtenteils – anderen Seite. Natürlich werden die musikalischen Roots nicht verleugnet, aber statt Danzig meets Kyuss hat sich die Band vielen neuen Einflüssen geöffnet. Ganz besonders am Gesang wurde extrem gearbeitet. Dieser klingt einerseits moderner, was nicht zuletzt an der Zusammenarbeit mit dem Sänger der Emil Bulls Christoph von Freydorf liegen dürfte, der das Album produziert hat. Auf der anderen Seite fühlt man sich nicht selten in die 90er zurück versetzt. Alice in Chains-artige, mehrstimmige Gesänge finden sich auf „4“ zuhauf, ohne dass das Gesamtbild auch nur annähernd nach AiC klingt. Musikalisch geht es teils härter und schneller als in der Vergangenheit zur Sache. Um beim Namedropping zu bleiben, schmeiss ich mal den Namen Helmet in die Runde. An die habe ich mich beim Hörgenuss von „4“ öfters mal erinnert gefühlt. Aber auch Ausflüge in den Thrash Metal sind zu verorten.
Ja was denn jetzt?
Jetzt erweckt das Gesagte natürlich den Eindruck, wir hätten es hier mit einem Album zu tun, dass in den 90ern stehengeblieben ist. Und damit komm ich zurück zur zweiten Überschrift. Genau das ist nicht der Fall. Grand Massive schaffen es, durch intelligente Änderungen ihren Sound weiter zu verfeinern und zu perfektionieren. Es ist immer deutlich hörbar, dass es sich um Grand Massive handelt, aber halt wesentlich weiterentwickelt. Auch wenn die Hauptelemente klar im groovigen Metal der 90er zu finden sind, handelt es sich hier um ein recht modernes Album, das seine Einflüsse nicht verleugnet, alles jedoch in die jetzige Zeit transportiert.
Produktion und Artwork
Wie bereits oben geschrieben, entstand „4“ unter der Regie von Emil Bulls-Sänger Christoph von Freydorf. Dieser hat die Stärken von Grand Massive hörbar heraus gearbeitet. Gemixt und gemastered wurde, wie beim Vorgänger, erneut von Andy Classen.
Das stimmige Artwork stammt von Thomas Bernhardt.
Fazit
Grand Massive Fans dürfen sich freuen. Die Band hat nach dem sehr guten „III“ noch mal eine Schippe drauf gelegt und legt mit „4“ ein Album vor, das sowohl Fans des 90er Groove Metal, aber auch Freunden aktueller Strömungen dieses Genres gefallen sollte. Unbedingte Auscheckpflicht.
Cover und Tracklist
01- Beyond the Massif
02- Devourer of Time
03- Ashes of my Revenge
04- Revolution Waltz
05- The Collector
06- My Path
07- Black Empress
08- Never Gone
09- Recurrence
10- Poisoned Bait
11- Bam I Dunya
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Bildnachweis: Metalville.