Greydon Fields – „Warbird“ (VÖ: 02.05.2020)
Die Essener Greydon Fields sind 2 Jahre nach ihrem beachteten Album „Tunguska“ zurück und legen mit „Warbird“ das vierte Album ihrer Karriere vor. Wohin die Reise geht, werde ich in dieser Review versuchen heraus zu finden.
Weit mehr als nur Teutonenstahl
Essen und Metal. Klar, die Ruhrpottmetropole und ehemalige Kulturhauptstadt Europas gilt wohl nicht zu unrecht als eines DER Epizentren des deutschen Metals. Unmengen an Bands kommen aus oder um Essen herum. Massenhaft bekannte Clubs und Veranstaltungen sind in Essen angesiedelt. Die Bandbreite unserer Herzensmusik so vielfältig, wie kaum wo anders.
Und genau hier kommen Greydon Fields in Spiel. Diese selbst betiteln ihre Musik ganz einfach als Heavy Metal.
Aber ganz so einfach gestaltet sich das Ganze dann doch nicht.
Während der Grundstock sicherlich im Heavy Metal, Marke: Ruhrgebiet, zu finden ist, wird dem geneigten Hörer sehr schnell sehr deutlich, dass die Einflüsse wesentlich breiter gestreut sind als nur das. Nicht selten gehen die Blicke auch über den großen Teich nach Seattle (Nevermore) oder auch nach Bollnäs in Schweden (Morgana Lefay). Zumindest höre ich diese öfters mal heraus. Das alles allerdings in der unnachahmlichen Greydon Fields Version, was nicht zuletzt am prägnanten Gesang Volker Mosterts liegt, der dem ganzen seinen Stempel aufdrückt und für einen großen Wiedererkennungswert sorgt.
Versüßt wird diese Melange mit einer ganzen Reihe (gut versteckter) Elemente aus moderneren Metalspielarten. Das sorgt für einige Überraschungsmomente und lädt dazu ein, den Repeatknopf unmittelbar nach dem einlegen der CD zu betätigen.
Songs wie der harte Opener Death from Within, das ruppige Keyboard Warrior, welches sich kritisch mit den sozialen Medien auseinander setzt oder die hymnenartigen Empire of the Fools und Orphan laden dazu ein, die Pommesgabel in die Höhe zu strecken. Den Vogel (höhö… passend zum Albumtitel) schiessen aber der Longtrack Memento (basierend auf dem gleichnamigen Spielfilm) und der Titeltrack Warbird ab. Hier wird musikalisch einiges geboten, definitiv aber kein Balladenmaterial. Als Bonustrack gibt es eine Neuaufnahme des 2013er Songs Cathedrals. Dieser ist ursprünglich auf dem Album „Room With A View“ enthalten.
Produktion und Artwork
Aufgenommen und gemischt wurde „Warbird“ von Michael Streckbein von KickAce Productions. Gemastered hat Dennis Köhne (u.a. Sodom, Bonded, Exumer, The Very End, uvm.)
Das grandiose Artwork stammt abermals von Björn Gooßes von Killustrations. Es stellt eine Hommage an das Judas Priest Cover von Screaming for Vengeance dar.
Fazit
Greydon Fields übertreffen ihr (sehr gutes) Vorgängeralbum „Tunguska“ problemlos. Und zwar in allen Facetten. Angefangen beim Songwriting, über Produktion und Präsentation. Es bleibt zu hoffen, dass die Band in Zeiten von Covid-19 und damit verbundener, einseitiger Algorithmengestaltung in den sozialen Medien etc. die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Alles andere wäre eine Schande, zumal das neue Album nicht live promoted werden kann.
Ich drücke die Daumen !!!
Bestellen könnt ihr das Album auf CD und Vinyl HIER
Cover und Tracklist
1. Death From Within
2. Empire Of The Fools
3. Usurpation
4. Keyboard Warrior
5. Rise Of The Underground
6. Breakdown
7. Memento
8. Orphan
9. Warbird
10. Cathedrals (CD Bonus Track)
Bildnachweis: Roll the Bones Records.