In Zeiten der Pandemie sind Konzerte ein rares Gut. Veranstalter bekommen Auflagen vorgegeben, Bands haben gut 1,5 Jahre nicht mehr live gespielt und wir Fans lechzen nach Livemusik. So freute ich mich sehr, als im Juni diesen Jahres die Ankündigung kam, dass das Guardians of Metal Open Air im idyllischen Hilfarth, direkt an der Ruhr gelegen, am 14.08.2021 stattfinden kann. Aufgrund der weiter anhaltenden Pandemie war die diesjährige Ausgaben natürlich etwas kleiner als sonst. Maximal 400 Gäste,Open Air, es kam nur rein, wer getestet, geimpft oder genesen war. Von der Organisation her hat dies alles sehr gut geklappt. Es wurden Listen für die Kontaktnachverfolgung geführt, das Übliche was man seit 1,5 Jahren kennt. Die Auflagen der Stadt Hückelhoven ließen es zu, dass man auf dem kompletten Veranstaltungsgelände keine Maske tragen brauchte, es gab neben Bierzeltgarnituren, wo man maximal zu Acht Personen daran sitzen konnte, auch einige Stehtische, sowie genug Platz vor der Bühne, um wie in guten alten Zeiten das Konzert zu genießen.
Dedpool – Grooviger Metal als Opener
Nach dem letzten Soundcheck legten pünktlich um 17:00 Uhr die Lokalmatadoren DEDPOOL aus Hückelhoven los. Mit ihrem Groove Metal, gepaart mit Einflüssen aus dem Hardcore, Thrash Metal und Death Metal heizten sie dem Puplikum als Opener ordentlich ein. Vereinzelt wagte sich der Ein oder Andere bereits nach vorne zur Bühne und bangte im Takt des 5ers. Leider war nach 9 Songs bzw. 45 Minuten bereits schon Schluss. Man musste sich nämlich an einen kompakten Zeitplan halten, da das Gelände direkt an ein Wohngebiet grenzt.
Ghosther – Lokalheros sorgen für ein Feuerwerk
So ging es nach gut 20 Minuten Umbaupause weiter mit der Heinsberger Band GHOSTHER. Und sie legten direkt los mit „Breathing“ als Opener gefolgt von „Bitterend“. Anschließend spielten sie mit „Resistance“ einen neuen Song vom kommenden Album zum ersten Mal vor Publikum. Weiter ging es mit der Ballade „H.O.P.E.“, mein persönlicher Lieblingssong der Band. Frontfrau Jenny hatte das Publikum fest im Griff und es wurde mit jeder Minute voller vor der Bühne. Kurz vor dem Finale folgte mit dem Song „Karma“ wieder eine Premiere. Vorher teilte Jenny der Menge mit, was es mit dem Song auf sich hat. Das der Text etwas ganz persönliches ist, merkte man sofort. Während des Songs spürte man förmlich die Wut und die Energie, mit welcher sie den Song vortrag. Hut ab, es war einfach nur Wahnsinn. Ich mochte den Song auf Anhieb, sprach er mir doch aus der Seele. „Departure“ bildete den Abschluss des Auftrittes. Ein kleiner Fun Fact am Rande: Vor dem Auftritt teilten mir Andy (Gitarrist) und Ronnie (Drummer) mit, dass man zusammen mit Motorjesus im März 2020 das letzte Konzert zusammen gespielt habe und dieses nun das Erste sei, wo man wieder die Bühne teilt.
Aeverium – Gothic Metal
Nach Ghosther folgte mit AEVERIUM der Co-Headliner des Abends. Aeverium sind eine Gothic Metal Band aus Viersen, welche mit Frontsängerin und Frontsänger auftreten. Dies sind Vanessa Katakalos und Marcel „Chubby“ Römer. Als die Töne erklangen, bildete sich eine dichte Menschenmenge vor der Bühne. Schnell zogen Vanessa und Marcel die Menge in ihren Bann. Balladen wechselten sich mit schnellen Songs ab, Synthys, harte Riffs und schnelles Schlagzeugspiel unterlegten die Songs. Dazu Vanessa und Marcel, weche sich die Parts nur so zu spielten. Mal als Duett, mal Solo. Gothic Metal, wie ich ihn mag. Die Band braucht sich definitiv nicht vor Genrekollegen wie „Within Temptation“, „Mono Inc.“, oder „Epica“ verstecken. Alles in Allem ein gelungener Auftritt, der leider auch viel zu schnell vorbei war.
Helden des Abends – Motorjesus räumen alles ab
Zum krönenden Abschluss folgte der Headliner des Abends und man merkte sehr schnell wegen welcher Band der Großteil der Gäste zum Guardians of Metal Open Air angereist war. Es wurde voll vor der Bühne, die ersten Sprechchöre mit „Motorjupp“, bzw. „Motorjesus“ Rufen erklangen. Nach einem kleinen technischen Problem, was aber schnell behoben wurde, enterte die Band um Frontsänger Chris „Howling“ Birx, die Bühne und eröffneten mit dem Opener „Drive Trough Fire“ den Tanz. Es folgten „Dead Army“ und „Fist of the Dragon“, ehe Chris „Hellbreaker“ ankündigte, einen weiteren Song vom neuen, gleichnamigen Album Hellbreaker (Review). Dieser kam live auf Anhieb sehr gut beim Publikum an. Weiter ging es, einen Gang höher geschaltet, mit „Dead Rising“, „Fuel the Warmachine“ und Motor Discipline“. „Firebreather“, ein weiterer Song vom aktuellen Album, leitete dann die zweiten Hälfte des Gigs ein. Danach ging es Schlag auf Schlag mit einem Mix aus allen Alben der Bandgeschichte. Zum Song „Motorjesus“ betrat ein waschechter „Jesus“ die Bühne, segnete die Band und das Publikum. Auch kam er nicht mit leeren Händen, nein, er verteilte noch volle Bierdosen an die Menge. „A New War“ bildet traditionell den Rausschmeißer eines jeden „Motorjuppkonzertes“. Nach 90 intensiven Minuten war dann auch leider Schluss. Die Band blickte in eine müde, aber glückliche Menge, bedankte sich und verließ nach dem Gruppenfoto die Bühne.
Fazit:
Kommen wir zum Fazit des Abends. Kurz und schmerzlos: Es war geil. Punkt. Aus. Es tat einfach gut, endlich wieder Livemusik nach 1,5 Jahren Stillstand genießen zu können. Alle beteiligten Bands hatten Bock wieder auf der Bühne zu stehen und das merkte man ihnen an. An dieser Stelle geht ein Gruß an den lieben „Goreminister“ raus: „Ping“. Schön dich kennengelernt zu haben. Hoffen wir, dass dies nicht das letzte Konzert für längere Zeit gewesen ist.
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Bildnachweis: Thorsten Korbella, Thorsten korbella/Moshpit Passion.