Hittman – „Destroy all Humans“ (VÖ: 09.10.2020)
Hittman brachten 1985 ihr erstes Demo „Metal Sports“ raus, 1988 dann das selbsbetitelte Debut „Hittman“. Beide Veröffentlichungen kann man mittlerweile Klassiker des US-Metals nennen. 1993 folgte dann der zweite Longplayer „Vivas Machina“, welcher musikalisch gesehen mehr auf Radiotauglichkeit geschielt hat und große Anleihen an die seinerzeit sehr erfolgreichen Queensrÿche aufwies.
Leider war die auf das Album folgende Tour ein riesiger Flop. Manchmal waren nur Gäste im unteren zweistelligen Bereich in der Halle. Eine riesige Enttäuschung für die Band, die sich nach diesem Desaster 1994 auflöste.
Totgesagte leben länger
In 2020 folgt nach nun 27 Jahren Abstinenz ein neues Album von Hittman. Ist das hier eine Reunion, die man braucht oder kann das weg? Ich gebe die Antwort bereits vorab. Besser hätte es nicht kommen können.
Destroy all Humans
Mit „Destroy all Humans“ melden sich Hittman mit einer echten Granate zurück. Der Titelsong beginnt mit einem sphärischen SciFi-Intro, bevor der Song mit einem starkem Gitarrenriff loslegt. Erst im Sound eines Mittelwellensenders, dann mit ordentlich Druck.
Da nickt der Kopf automatisch mit. Was für ein Auftakt. Dirk Kennedys Stimme hat in den 27 Jahren keinen Deut an Ausdruck und Stärke verloren.
Mit „Breath“ folgt dann der erste Höhepunkt des Albums. Im Midtempo kommt einem ein Song entgegen, den Queensrÿche in ihrer Hochzeit nicht hätten besser machen können. Kennedys Stimme hat schon Ähnlichkeit mit Geoff Tate, ohne aber wie eine Kopie zu wirken. Wer die vorherigen Alben kennt, fühlt sich sofort heimisch. Kennedy hat seinen ganz eigenen Gesangsstil mit Wiedererkennungswert.
„The Ledge“ ist mehr balladesk angelegt und könnte teilweise glatt als die Schwester von Queensrÿche „Another rainy night“ durchgehen. Die Gitarrenarbeit passt auch wie die Faust aufs Auge. Immer wieder Twinguitars und höchst melodische Soli, die uns die beiden Gitarristen Jim Bachi und John Kristen hier präsentieren.
„Code of Honour“ und „Out in the Cold“ sind noch zwei Stücke, die seit Zeiten des Debuts in der Schublade auf ihre Veröffentlichung gewartet haben. Beide klingen keineswegs nach altem Kram. Wie der Rest des Albums klingt hier alles taufrisch. Die Produktion von „Destroy all Humans“ ist absolute Klasse. Glasklar kommt der Sound aus den Boxen und verleitet zum Lauterdrehen.
„Total Amnesia“ ist ein straighter Rocker und „1000 Souls“ wartet mit einem zuckersüßen Refrain und super Solo auf. Mit 7:45 Minuten ist „Love, the Assassin“ der Song, der uns aus „Destroy all Humans“ entlässt. Es werden nochmal alle Trademarks von Hittman zusammengefasst. Auf das hörspielartige Intro folgt ein fettes Gitarrenriff und Kennedys einzigartige Stimme, die jeden Song einfach noch besser macht.
Fazit
Hittman verstehen es, gute Songs zu schreiben. Die Hooks sind immer kleine Ohrwürmer und die Gitarrensoli traumhaft melodisch und technisch versiert vorgetragen. Hier wird mehr geklotzt als gekleckert. Hittman knüpfen mit „Destroy all Humans“ genau da an, wo man mit „Vivas Machina“ aufgehört hat. Für mich ein Highlight des Jahres 2020.
Cover & Tracklist
Destroy All Humans
Breathe
The Ledge
Code of Honour
Total Amnesia
1000 Souls
Out in the Cold
Love, ‚The Assassin‘
Mehr Infos
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Bildnachweis: No Remorse.