Immolation – „Acts Of God“
Wer „Immolation“ nicht kennt, hat die Death Metal-Welt verpennt! Manchmal kann das Schubladendenken äußerst hilfreich sein. Denn die New Yorker Urgesteine, die sich bereits 1986 unter dem Banner „Immolation“ rekrutierten, haben mit ihren bisher erschienenen 11 Studioalben immer eine blasphemische Weltuntergangsstimmung kreiert, die ihresgleichen sucht. Mit Gitarrist Robert Vigna und Sänger/Bassist Ross Dolan sind auch seit dieser Zeit noch aktiv, so dass es sich bei den Outputs der Szeneveteranen auch um Zeitreisen zurück zu den Anfängen der brachialeren Sorte der Metalmusik handelt.
Immolation haben noch nie ein schlechtes Album veröffentlicht!
Im Laufe ihrer langen Karriere kann das New Yorker Quartett auf hochwertigen Aderlass zurückgreifen und auch „Acts Of God“ bildet da keine Ausnahme. Die Floskeln „abliefern“, „Brett“ und „bösartig“ werden immer wieder zum Beschreiben von aktuellen Alben herangezogen, die sich dann bei näherem Hinhören als zahnlose Tiger entpuppen. Aber „Immolation“ versprühen auf „Acts Of God“ mal wieder eine von Dunkelheit umrahmte Tristesse, die von Ross Dolans fiesem, einzigartig bösem Organ kongenial begleitet wird. Das Video zum neuen Song „The Age Of No Light“ soll für das bisher Geschriebene stellvertretend Pate stehen:
Immolation schraubten etwas an der Eingängigkeit
Um es auf den Punkt zu bringen: „Acts Of God“ ist perfekt gespielter Death Metal. Die Gitarrenarbeit inklusive grenzdebiler Soli ist nach wie vor überragend und auch aus tausend Nachahmern sofort herauszuhören. Die Tracklist mit insgesamt 15 Songs (davon 2 kurze instrumentale) drückt und groovt, wobei sich „Immolation“ nicht zu sehr in überlange Tracks verstricken, sondern diese zwischen 3 und 4 Minuten einpendeln lassen. Die Band ist dabei ihren Trademarks treu geblieben, liefert aber trotz aller Technik und Raffinesse im Songwriting immer eine Portion Eingängigkeit mit. Was natürlich nicht heißen soll, dass hier mittlerweile gängiges Reißbrett der Marke „Schwedentod“ geliefert, sondern nach wie vor brutaler US Death Metal gezockt wird, der einige Runden im Player braucht, um die Gehörgänge freizupusten.
Wer bisher einen Bogen um die Death Metal-Brachialgewalt von „Immolation“ machte, weil er finstere Orte voller Zerstörung und Verzweiflung mied, sollte auch „Acts Of God“ mit Weihwasser besudeln. Alle anderen müssen zuschlagen!
Cover & Tracklist
01. Abandoned
02. An Act of God
03. The Age of No Light
04. Noose of Thorns
05. Shed the Light
06. Blooded
07. Overtures of the Wicked
08. Immoral Stain
09. Incineration Procession
10. Broken Prey
11. Derelict of Spirit
12. When Halos Burn
13. Let the Darkness In
14. And the Flames Wept
15. Apostle
Weitere Infos
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Bildnachweis: Nuclear Blast Records.