Insineratehymn – „Irreverence of the Divine“ (VÖ: 21.04.2025)
Eine Band, benannt nach einem lahmen, gerade noch so durchwachsenen Deicide-Album? Na, das kann ja was werden… Glücklicherweise macht das dritte Album der mir bislang unbekannten Insineratehymn aus Los Angeles aber wesentlich mehr her als die namensgebende 2000er Platte von Glen Benton & Co.
So wahnsinnig viel mehr als den Namen hat man aber eh nicht gemeinsam und wenn man sich überhaupt Inspiration bei Deicide sucht, dann eher in den frühen Glanztaten.
Maximale Brachialität
„Irreverence of the Divine“ liefert astreinen, gerne rasend schnellen, puren Death Metal mit reichlich Blast Beats, fiesen Tremolo-Riffs, brutalen Growls und einem überaus fetten Sound. Dabei geht’s durchaus technisch anspruchsvoll zu Werke und die Songs machen viele dynamische Wechsel durch, stets aber mit der Prämisse brutalstmöglich auf’s Fressbrett zu geben. Dabei wird eine coole Balance aus simpleren Brutalo-Stumpfsinn und Technical-Death-Metal-Anleihen gehalten.
Frontmann Frank Montero setzt meist auf tiefes Geröchel, weiß seine Vocals aber auch genug zu variieren und dem Abrutschen in pure Monotonie entgegenzuwirken, die viele moderne Death-Metal-Bands plagt. In seiner Phrasierung der Vocals kann Montero durchaus Erinnerungen an Glen Benton wecken. Vor allem im fiesen Brecher „Sempiternal Suicide“ drängen sich diese Parallelen vor allem in den gelayerten „Kill him! Kill him!“-Rufen unweigerlich auf. Der Song ist ein knallharter Bastard aus Deicide, Suffocation und etwa Monstrosity und ein echtes Highlight auf dem Album. Abgesehen davon gibt es zugegebenermaßen nicht allzu viel Hitfaktor auf „Irreverence of the Divine“, stattdessen wird aber durchgehend ein sehr hohes Niveau gehalten und 38 Minuten lang gnadenlos drauflosgebrettert.
Der Drum-Sound (nicht die Performance, wohlgemerkt) ist vielleicht nicht unbedingt super natürlich, vor allem aber derbst brachial und setzt Abraham Garcias extremes Spiel mit angemessener Wuchtigkeit in Szene. Generell gibt es an der Produktion des Albums nichts auszusetzen.
Fazit
Innovationspreise heimsen Insineratehymn mit ihrer Platte ganz sicher keine ein, diese werden aber auch überhaupt nicht angestrebt. Was hier zählt ist allein die Ausführung, und die stimmt absolut. Die Riffs sind allesamt 100% treffsicher und auf maximale Brutalität ausgelegt, die über die Laufzeit weder abnimmt, noch anödet. Die Drums machen dazu mächtig Feuer unterm Arsch und rundum ist „Irreverence of the Divine“ ein ziemlich fieser Brocken, der sicherlich keine Offenbarung ist, Fans von puristischem, knallharten Death Metal aber definitiv glücklich machen sollte. Mir hat der dritte Longplayer der Amis jedenfalls viel Spaß bereitet und das, nachdem ich anhand des Bandnamens ohne nennenswert große Erwartungen an die Scheibe rangegangen bin.
Cover & Tracklist
01 Revelations…
02 Irreverence Of The Divine
03 Cosmic Abominations
04 Delusive Omniscience
05 Sempiternal Suicide
06 Mephitic Anamnesis
07 Covenant Of The Virtuous
08 Visage Of The Infinite
09 Acolytes Of God’s Disease
10 Empyrean Desolation
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Bildnachweis: Memento Mori.
+ Starke, wuchtige Produktion
+ Spaßige Brutalität
+ Absolut solide Genrekost...
- ...die nicht viel neu macht
- Moshcheck