Japanische Kampfhörspiele im Interview zu „Verk Ferever“
Die Japanische Kampfhörspiele haben in den letzten Jahren an einer neuen Platte gearbeitet und präsentieren im September 2019 „Verk Ferever“. Wir schnappten uns Christof und sprachen über den neuen Silberling.
Auf ein Wort mit JaKa
Ihr seid wieder da und veröffentlicht mit Christian an den Vox die erste Platte zusammen. Wie hat sich Chris nach „The Golden Anthropocene“ bei JaKa eingelebt?
Christof: Es ist schon die zweite Platte mit Christian. Letztes Jahr haben wir zu unserem Zwanzigsten paar Klassiker neu aufgenommen. Die Scheibe heißt Back To Ze Roots, und auf der ist Christian auch schon zu hören. Man kann sagen, dass wir inzwischen sehr gut aufeinander eingespielt sind. Auch, was das Zwischenmenschliche angeht.
Ihr habt in den letzten 10 Jahren stolze sieben Platten rausgebracht. (Best-Of, Splits, Eps ect. Pp) nicht eingerechnet. Verliert ihr nicht live den Überblick um alle Fans und die Old School-Fans zu beglücken?
Christof: Wir spielen zum größten Teil immer Stücke aus den Anfangstagen, also solche, die schon weit über zehn Jahre alt sind. So wahrscheinlich auch auf unserer bald stattfindenden Release-Show zum neuen Album. Den Fans geht es ja vor allem darum, uns am Merchstand vollzuquatschen und die neuesten T-Shirt-Modelle abzugreifen. Die Show ist stets eher so Mittel zum Zweck.
Plant ihr in der nächsten Zeit bzw. nächstes Jahr etwas? 25. Jahre JaKa? Re-Releases oder sogar eine schöne Vinyl-Box mit allen euren Platten?
Christof: Das Fünfunzwanzigste ist noch bisschen hin, und an Formaten haben wir schon alles erledigt. Es kann aber passieren, dass wir eine Back To Ze Roots 2 machen. Dafür würden dann Klassiker aus den Jahren 2003 bis 2009 neu aufgenommen werden. Darauf festlegen will ich mich hier jetzt aber nicht.
Im Pressetext heißt es „JaKa haben auf ihrem neuen Album „Verk Ferever“ ihr intellektuelles Image abgelegt und sind Teil der Popkultur geworden“. Erläutert uns doch, was dahinter steckt?
Christof: Dahinter steckt nichts als Quatschgelaber. Unser intellektuelles Image werden wir niemals los werden. Und dass JAKA Popkultur werden könnte, ist zwar nicht unwahrscheinlich – inzwischen wird ja alles ausgeschlachtet und in den Mainstream überführt -, dass dies aber mit einem größeren Bekanntheitsgrad einhergehen würde, ist ganz ausgeschlossen. Dafür sind die Aufmerksamkeitsspannen in unserer Ex- und Hopp-Gesellschaft einfach zu kurz.
Was macht eurer Label unundeux? Wieso erscheint nicht dort euer Silberling sondern auf Bastardized Recordings?
Christof: unundeux ist von einer Abmahnkanzlei geschlossen worden. Inzwischen findet man auf der Domain irgendwas mit Zwillingsgeburten. Zu Bastardized waren wir aber schon zuvor wieder zurückgekehrt der alten Zeiten wegen. Vor allem ich bin sehr romantisch-nostalgisch veranlagt.
Auch wenn ihr in den letzten Jahren sehr fleißig wart, sind drei Jahre vergangen bis eine neue CD veröffentlicht wurde. Was waren die Gründe dafür?
Christof: Eigentlich hat es nur 2017 keine Veröffentlichung gegeben. Die anscheinend etwas untergegangene Back To Ze Roots findet ihr hier: https://japanischekampfhorspiele.bandcamp.com/album/back-to-ze-roots
Was wollt ihr mit dem Plattentitel „Verk Ferever“ sagen?
Christof: Der Titel ist Englisch und bedeutet „Arbeit für immer“ oder „Arbeite(t) für immer!“. Er verweist auf den Wahnsinn, dass, obwohl doch Arbeit dank der Maschinen wenigstens im globalen Norden längst abgeschafft sein könnte, trotzdem weiter gearbeitet wird – und zwar auf noch enfremdendere Weise als jemals zuvor! Dadurch gehen Lebensgrundlagen und Seelen kaputt. Was also soll die Scheiße?! Müssen wir wirklich immer noch mehr produzieren und konsumieren, nur um uns weiterhin dazugehörig fühlen zu können? Merken wir gar nicht, dass wir alle uns kaputtarbeiten und kaputtkonsumieren, nur damit paar reiche Nonkonformisten noch reicher werden?
Gibt es einen roten Faden bzw. Konzept?
Christof: Ja. Das eben dargestelle.
Welche Songs sind euch besonders wichtig? Welche(r) Track(s) beschreibt eure Platte am besten?
Christof: Alle zusammen. JAKA-Alben sind immer Gesamtkunstwerke. Normalerweise solche mit Höhen und Tiefen. Verk Ferever aber hat ausschließlich Höhen. Sogar der Bonustrack ist spitze. Über das Coverartwork kann man sich streiten. Das ist vielleicht eine Spur zu gewollt.
Wie sehen eure nächsten Pläne nach der Veröffentlichung aus?
Christof: Bis Anfang 2020 spielen wir noch paar Konzerte. Danach nehmen wir mal wieder was auf. Vielleicht die Back To Ze Roots 2, vielleicht ein neues Album, vielleicht eine Split, vielleicht auch alles gleichzeitig. Mal sehen.
Wir nennen uns Moshpit Passion und habt ihr eine tolle, lustige oder durchgedrehte Moshpit-Geschichte die ihr uns erzählen wollt?
Christof: Da gibt es tausende. Mir fällt aber gerade keine ein. Paar Sprichwörter kenne ich allerdings zum Thema: Moshen hält Leib und Seele zusammen. Wer zuletzt mosht, mosht am besten. Die Zeit heilt alle Mosher. Die dümmsten Mosher haben die dicksten Mischer. Schlafende Mosher sollte man nicht wecken. Hunde, die kläffen, moshen nicht. Moshe jeden Tag, als wäre es dein letzter. Das Auge mosht mit. Morgenmosh hat Gold inne Poche.
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Bildnachweis: JaKa.