Knife – „Heaven into Dust“ (VÖ: 25.08.2023)
2019 gegründet, haben sich Knife schnell zu einer Instanz im deutschen Metal-Underground hochgearbeitet. Nachdem sie als Teil des Rosters des Indie-Kultlabels Dying Victims Productions für ordentlich Welle gesorgt haben, wagen sie nun den nächsten Schritt und geben mit ihrer neuen Platte „Heaven into Dust“ ihr Debut beim großen Player Napalm Records. Mögliche Befürchtungen, der Wechsel zum wesentlich größeren Label würde Kompromisse in ihrem Sound mit sich bringen, werden direkt im ersten Song „Hawks of Hades“ erfolgreich zunichte gemacht.
Knife stehen für ein Gemisch aus Speed, Thrash, klassischen Heavy Metal und Punk, vermengt mit einer guten Portion erste Welle Black Metal. Alles 100% Old School und ganz im Spirit der 80er.
Dreckig und authentisch
Der Sound gerät ein ganzes Stück voller und drückender als auf dem Debut, ohne aber an Schmutz und Authentizität einzubüßen. Besonders der Drum-Sound lässt etwas traurig darüber werden, wie künstlich überproduziert die Drums doch in den meisten modernen Metal-Produktionen klingen. Hier ist davon keine Spur. Auch das Songwriting ist für mein Empfinden noch ein bisschen stärker, knackiger und eingängiger ausgefallen. „Heaven into Dust“ fühlt sich wie eine konsequente, noch etwas verfeinerte Fortführung des selbstbetitelten Debuts an.
Die ersten vier Songs sind allesamt derbe Speed-Kracher mit eingängigen Mitgröhl-Refrains und so manchen schmackhaften Riffs zwischen Speed Metal und Punk. Besonders für die Mittelteile heben sich Knife oft richtige Knallerriffs auf, wie vor allem im Titeltrack.
Abwechslung ist nicht immer unbedingt die größte Stärke vieler vergleichbarer Bands. Knife gelingt dies aber mit Leichtigkeit und die Songs fühlen sich nie zu gleichförmig oder formelhaft an.
„With Torches they March“ nimmt das Tempo ein wenig zurück und ist ein echter Heavy-Stampfer, der allein schon durch die immer präsenten derben Kreischvocals von Vince Nihil aber kein bisschen Härte und Intensität gegenüber der schnellen Nummern einbüßt. „A Phantom Devised“ kommt mit sehr erfrischendem melodisch punkigen Riffing daher. „Realm of Violence“ ist dann wieder ein kompromissloses, dreckiges Speed-Brett mit ungeheuer eingängigem Refrain und spaßigen Riffs.
Fazit
Das ist auch ein gutes Stichwort. „Heaven into Dust“ ist ein durch und durch spaßiges Album, mit amtlichem musikalischen Können, nicht allzu abwechslungsreichen, aber immer passenden, krassen Vocals und griffigem, eingängigem Songwriting. Die Produktion steht dem dreckigen Stil der Band perfekt und ist ein großes Update zum Vorgänger, ohne dessen Spirit zu verlieren. Mit 34 Minuten hat die Platte die perfekte knackige Laufzeit für diese Art Musik und wer auf old-schooligen Blackened Speed Metal steht, macht hier nichts verkehrt. Ich habe jedenfalls nichts an der Scheibe auszusetzen, glaube aber, dass die Band dem mit der nächsten Platte noch eins draufsetzen kann. An die Belgier von Bütcher kommt das noch nicht heran, viele Bands ähnlicher Spielart (und davon gibt es jede Menge) lassen Knife aber locker hinter sich.
Cover & Tracklist
01 Hawks of Hades
02 Night Vision
03 Heaven into Dust
04 Iron Sceptre
05 With Torches They March
06 Black Oath and Spells
07 The Arson Alchemist
08 A Phantom Devised
09 Realm of Violence
10 No Gods in the Dark
Mehr Infos
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Bildnachweis: Napalm Records.
Bildnachweis: Napalm Records.
+ Tolle Old-School-Produktion
+ Jede Menge Knallerriffs
+ Abwechslungsreiches, eingängiges Songwriting