Lifetaker – Interview über die Band und „Thanatos“
Moshpit Passion schnappte sich die Jungs von Lifetaker, um über die Band und das neue Album „Thanatos“ zu sprechen. Wir wünschen viel Spaß
Ich kenne euch! Ok, eher zwei Bandmitglieder erkenne ich auf dem Bandfoto wieder. Zwei von euch spielen? Spielten? bei Mossat. So ist LIFETAKER eine neue Band? 2. Band? Nebenprojekt?
Hey Kai, deine Sinne haben dich nicht getäuscht. Nico und Alex haben früher bei Mossat gespielt. Die Band wird jetzt von den anderen Mitgliedern weitergeführt. Zur Zeit ist Lifetaker für uns alle das Hauptprojekt.
Stellt doch mal die komplette LIFETAKER-Mannschaft vor. Wer macht was?
Die Band setzt sich aus Nico (Drums), Alex (Gitarre), Tobias (Gitarre) und Gerrit (Bass) zusammen. Alex und Nico haben das Projekt ins Leben gerufen und der Rest kam im Verlaufe der letzten zwei Jahre dazu. So richtig vollständig wurde die Band erst durch den Beitritt von Gerrit vor ein paar Monaten gemacht.
Erzählt uns doch was über eure Gründung. Wie habt ihr euch kennengelernt? Wann entstand die Idee eine Band zu gründen und diese LIFETAKER zu benennen? Was soll der Bandname ausdrücken?
Die beiden Gründungsmitglieder Alex und und Nico machen schon seit vielen Jahren in unterschiedlichen Konstellationen Musik zusammen. Ich (Konstantin) habe sie durch Mossat kennengelernt. Da ich deren Sound ziemlich stark fand und sie einen Sänger für ein neues Projekt gesucht haben, habe ich sie direkt angeschrieben. Tobias und Gerrit, die früher mit der Black Metal Band Vergil unterwegs waren, kannten die Beiden von gemeinsamen Konzerten. Da sie auch nach neuen Projekten gesucht haben, ergab sich die Bandbesetzung ziemlich organisch. An dieser Stelle auch Props an Stefan, der uns zwischendurch am Bass ausgeholfen hat. Wir haben nach einem prägnanten Namen gesucht, den sich der Hörer gut merken kann. Die Inspiration für Lifetaker war dann ein Song der Industrial Legenden Godflesh („Life Giver Life Taker“). Wir waren alle der Meinung, dass der Name ziemlich treffend den Sound und die Atmosphäre widerspiegelt, die wir zu erzeugen versuchen. Kalt, misanthropisch und gänzlich hoffnungslos.
Ich musste bei eurer E.P. etwas recherchieren. Der Titel lautet „Thanatos“ und beschreibt den „Gott des sanften Todes“. Wieso habt ihr diesen Titel gewählt? Euer Sound ist alles andere als sanft.
Der Titel der E.P. bezieht sich in diesem Fall auf die Verwendung des Begriffs in der Freudschen Psychoanalyse, die ihn als Synonym für die umstrittene Vorstellung des „Todestriebs“ verstand. Zusammen mit dem „Lebenstrieb“ („Eros“ ) prägt dieser vereinfacht gesagt die menschliche Psyche. Der Titel hat sich spontan während der Arbeit an der E.P. Ergeben und passte gut zu dem Gesamtbild dieser.
Für die, die euch noch nicht gehört haben, könnt ihr drei bis vier Bands nennen, die euren Sound oder Einflüsse widerspiegeln?
Ich denke ich beschränke mich auf die drei „N“ : Napalm Death, Nasum und Nails.
Obwohl „euer“ Genre durch Bands wie Nails geprägt ist, spielt ihr einen ähnlichen derben Sound, der im Underground angesagt ist. Wie ist bis jetzt das Feedback von den Besuchern, Hörern und Veranstaltern?
Da wir erst seit Kurzem live unterwegs sind, gibt es da noch nicht viel zu berichten. Die Reaktionen der Zuschauen waren (soweit ich es beurteilen kann) ziemlich positiv. Besonders in Breslau, wo wir zusammen mit unseren Freunden Piece die Band God Mother supportet haben, waren die Leute ziemlich angetan von dem Krach.
Wohin soll die Reise gehen? Oder was habt ihr für Ziele mit der Band?
In den nächsten Monaten spielen wir paar Gigs zum ersten Mal mit der kompletten Besetzung. Wir sind gespannt, wie sich das Ganze dann live zusammenfügt und wollen es natürlich möglichst tight und gnadenlos über die Runden bringen. Das nächste große Ziel ist allerdings unser Album, an dem wir gerade mit voller Kraft arbeiten. Eine Songauswahl haben wir schon und jetzt geht es darum, diese in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.
Unsere letzte Frage die jede Band beantworten muss: Könnt ihr euch an eure erste/oder intensivste/oder letzte Moshpit-Erfahrung erinnern und dazu was erzählen?
Meine erste Moshpit-Erfahrung war ca. 2003 bei SARX. Das war eine ziemlich schnörkellose Death Metal Nummer, die mich damals richtig aus den Socken gehauen hat, da mein Horizont für „härtere“ Musik zu dem Zeitpunkt bei Bands wie Sodom endete. Der Gig war somit mein Gateway zum Death Metal überhaupt.
Bildnachweis: Facebook Lifetaker.