Machine Head – „Øf Kingdøm And Crøwn“ (VÖ: 26.08.2022)
Machine Head kann man durchaus als wechselhafte Band bezeichnen. Während sie mit Alben wie „Burn My Eyes“ oder „The Blackening“ große Werke geschaffen haben, war ihre letzte Platte „Catharsis“ 2018 mindestens kontrovers und sorgte nicht nur für viele enttäuschte Fans, sondern auch für den Ausstieg der langjährigen Mitglieder Phil Demmel und Dave McClain. Frontmann Robb Flynn und Bassist Jared McEachern haben sich daraufhin mit Decapitated-Klampfer Wacław „Vogg“ Kiełtyka und Schlagzeuger Matt Alston eine neue Mannschaft zusammengetrommelt.
Zurück zu alter Stärke
Was sie hier auf „Øf Kingdøm And Crøwn“ fabriziert haben, hat mit dem teils irritierenden Vorgänger nicht mehr viel gemein und geht wieder deutlich mehr zurück in die Richtung von „Through The Ashes Of Empires“ oder „The Blackening“, was viele Fans sehr begrüßen dürften. In bester Blackening-Manier begrüßt uns das Album an erster Stelle direkt mit einem Zehn-Minuten-Epos. „Slaughter The Martyr“ startet zunächst mit sanften Tönen und Robb Flynns schönem Klargesang durch, bis sich das Stück nach drei Minuten in ein krawalliges Riff-Monster verwandelt, dass 100% Machine Head durch und durch ist und mit einem starken Chorus aufwartet, mit dem glücklicherweise sehr sparsam umgegangen wird. Gelungener hätte der Einstieg kaum geraten können. Machine Head is back, baby!
„Chøke Øn The Ashes Øf Yøur Hate“ entfacht danach das reinste Thrash-Feuerwerk, welches von „Becøme The Firestørm“ mit Einsatz von Blast-Beats und teils Black- und Death-Metal-Einfluss noch getoppt wird. Diese Songs lassen es gewaltig krachen und stecken voller starker Gitarrenarbeit von Robb und Neuzugang Vogg.
Sanfte Töne und brutale Thrasher
Angefangen mit dem ganz großen „My Hands Are Empty“ schlägt das Album vermehrt ruhige und melodische Töne an, die keinen Deut weniger überzeugen. Oft sind es besonders diese Momente, in denen auf „Øf Kingdøm And Crøwn“ ganz besonders punktet. Vor allem „Unhalløwed“ ist wirklich schön, wenn auch leider etwas lang und repetitiv geraten. In der zweiten Hälfte zieht das Stück aber deutlich an und überzeugt vor allem durch fantastische Lead-Gitarren.
Mit „Bløødshøt“ und „Røtten“ gibt es wieder ein thrashiges Krawall-Duo, allerdings mit relativ platten Refrains, vor allem wenn man so epische Ohrwurm-Garanten wie „Nø Gøds, Nø Masters“ oder „Unhalløwed“ dagegenhält. Dafür haben beide Nummern genug andere Qualitäten. Vor allem „Bløødshøt“ ist das reinste Riff-Fest, dass Thrash-Herzen höher schlagen lässt.
“Arrøws In Wørds Frøm The Sky” bringt das Album in wahrlich epischer Manier zu ende, mit starker Gesangsleistung von Flynn, Melodien bei denen man unmöglich nicht mitgehen kann und einem fantastischem Solo. Dass Machine Head bei all den sanfteren Tönen aber nicht vergessen haben, wie man die Heaviness maximal aufdreht, zeigt die Nummer ebenfalls. Hätte sie nicht mal gebraucht, aber so oder so ist es ein klasse Song, der die Platte so stark abschließt, wie sie begonnen hat.
Fazit
Mit einem so bärenstarken Album wie „Øf Kingdøm And Crøwn“ hätten viele sicher nicht mehr gerechnet. Die Platte vereint alle Trademarks von Machine Head, fühlt sich aber keineswegs wie eine bloße Kurskorrektur mit aufgewärmten Resten von „The Blackening“ und „Unto The Locust“ an, sondern wie eine kontinuierliche Weiterentwicklung mit vielen modernen Einflüssen und einem vermehrten Fokus auf Melodie und Klargesang, der besser klingt als je zuvor. Nach einem mindestens mittelgroßen Ausrutscher hat sich Robb wieder gefangen und im kreativen Bund mit Basser Jared einige saustarke Nummern zustande gebracht. Wer Machine Head nach der letzten Scheibe abgeschrieben hat, sollte der neuen Platte unbedingt eine Chance geben.
Cover & Tracklist
01 Slaughter the Martyr
02 Chøke Øn The Ashes Øf Yøur Hate
03 Becøme The Firestørm
04 Øverdøse
05 My Hands Are Empty
06 Unhalløwed
07 Assimilate
08 Kill Thy Enemies
09 Nø Gøds, Nø Masters
10 Bløøshøt
11 Røtten
12 Terminus
13 Arrøws In Wørds Frøm The Sky
14 Exterøceptiøn (Bonus)
15 Arrøws In Wørds Frøm The Sky (Acoustic) (Bonus)
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Bildnachweis: Nuclear Blast.
+ Tolle Gitarrenarbeit
+ Starker Gesang
+ Große Refrains
+ Gewaltige Steigerung zum Vorgänger
- Moshcheck