Michael Sweet – „Ten“ (V.Ö. 11.10.2019)
Via Frontiers Music erscheint am 11.10. das neue, inzwischen zehnte Michael Sweet Solowerk „Ten“. Über einen Mangel an Kreativität kann man sich bei Mr. Sweet wahrlich nicht beschweren, denn das letzte Stryper Album „God Damn Evil“ liegt gerade mal ein Jahr zurück. Musikalisch hat Sweet im Vorfeld in diversen Interviews beteuert, dass es auf „Ten“ klassischen Metal in seiner allerbesten Form geben soll. Klappern gehört ja bekanntlich zum Handwerk, handelt es sich dabei also nur um bloße Versprechungen oder macht „Mr. Stryper“ tatsächlich Nägel mit Köpfen?
Michael Sweet und sein Staraufgebot
Für dieses Unterfangen hat sich Michael wahrlich nicht lumpen lassen. So wird er in den zwölf neuen Tracks unter anderem von niemand geringerem als Jeff Loomis (Nevermore, Sanctuary) unterstützt, der dem flotten Opener „Better Part Of Me“ mit seinem Gitarrenspiel den Stempel aufdrückt. Das Leitriff des Songs tönt ein wenig nach Iron Maiden, der Song selbst würde auch auf einem der letzten Stryper – Alben kein bisschen stören. Der Stampfer „Lay It Down“ wartet mit dem aktuellen Exhorder Axtmann Marzi Montazeri auf, der Track selber versprüht leichte Judas Priest Vibes, inklusive eingestreuten Halfordschen Screams.
Auf dem etwas unspektakulären Midtempo Track „Now Or Never“ ist Gus G. am Handwerk, den die meisten von uns als Klampfer bei Firewind und Mystic Prophecy kennen sollten und auf dem gleichnamigen „Ten“ Titeltrack gibt sich Fozzy’s Rich Ward die Ehre. Der Song dreht sich im Kern um die zehn Gebote und kann mit einer gewissen Black Sabbath zu Tony Martin – Zeiten Schlagseite aufwarten, was sich im kraftvollen leicht doomigen Gitarrenspiel widerspiegelt.
Im weiteren Verlauf des Albums geben sich noch Ethan Brosh, seines Zeichnens Leadgitarrist bei Burning Heat („Shine“), Whitesnake’s Joel Hoekstra („Never Alone“ & „When Love Is Hated“) und Tracii Guns von den L.A. Guns („Richochet“) die Ehre.
Zeit für ein Fazit
Ist „Ten“ also wirklich der erhoffte Knaller, nach dem ganzen doch recht beeindruckenden Namedropping? Nicht ganz! Das Album hat durchaus seine Momente und kann langjährige Michael Sweet – und Stryper Fans ohne Zweifel für eine Weile fesseln. Um aber richtig hervorzustechen, fehlt mir am Ende dann doch ein wenig die Abwechslung. Zu großen Teilen verläuft das Album eine Spur zu gleichförmig und ohne große Überraschungen. Für alte Freunde von Sweet’s Mucke ist der Longplayer aber allemal empfehlenswert. Ich bin mir nur nicht sicher, ob sich damit neue Käuferschichten finden lassen werden.
Cover + Tracklist
Tracklist:
01. Better Part Of Me (featuring Jeff Loomis)
02. Lay It Down (featuring Marzi Montazeri)
03. Forget, Forgive (featuring Howie Simon)
04. Now Or Never (featuring Gus G)
05. Ten (featuring Rich Ward)
06. Shine (featuring Ethan Brosh)
07. Let It Be Love
08. Never Alone (featuring Joel Hoekstra)
09. When Love Is Hated (featuring Joel Hoekstra)
10. Ricochet (featuring Tracii Guns of L.A. Guns)
Bonustracks:
11. With You Till The End (featuring Mike Kerr und Ian Raposa)
12. Son Of Man (featuring Todd La Torre und Andy James)
Bildnachweis: Frontiers Music Srl .