Misery Index – „Complete Control“
Seit ihrem Debüt „Retalitate“ aus dem Jahre 2003 veröffentlichen „Misery Index“ in regelmäßigen Abständen qualitätsbeladene Alben. Auch das siebte (reguläre) Album „Complete Control“ bildet da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, denn das bereits durch das Artwork von Matt Lombard gefangennehmende Album zeigt das Quartett um Bandchef Jason Netherton anno 2022 in bestechender Form.
Misery Index steht drauf und ist auch drin
Die Band aus Baltimore ist einfach ein Kraftpaket, wenn es darum geht, Death Metal Grind-Eruptionen und Hardcore- sowie (Crust)Punkkaffinen Metalspielarten zu mischen und homogene Schädelspalter zu entwerfen. Neben „Dying Fetus“ (bei denen Netherton Gründungsmitglied war und 2000 ausstieg) besetzt die Band ihre eigene Nische auf dieser Death Metal-Spielwiese und „Complete Control“ manifestiert eindrucksvoll, dass die Band auch nach 20 Jahren noch immer einzigartig ist.
Misery Index sind nicht nur musikalisch redselig
In einer guten halben Stunde werden gewohnt sozialkritische Texte platziert, die ihre Wurzeln in der Hardcore- und Punkszene Marylands haben und auf die aktuellen unter den Nägeln brennenden Themen transportiert wurden. „Complete Control“ klingt dabei ungemein frisch und bündelt die Energie, die in zwei Jahren Pandemie aufgesogen und beim Songwriting von den Bandmitgliedern freigesetzt wurde. Alle Trademarks der Band sind auf diesem Album zusammengefasst und als Groovemonster freigelassen worden. Dabei pendelt die Tracklist zwischen brutalen Grindattacken und harmonischen Metalriffs hin und her, immer getragen von Jasons harscher Stimmgewalt und Adam Jarvis fettem Geknüppel. Auch die Gitarrenarbeit von Mark Kloeppel ist diesmal noch einen ticken ausgelassener als auf den letzten Werken, so dass das neue Eisen fast einen „Best Of“ Charakter aufweist (zumal das ein oder andere Riff bereits auf vorherigen Alben zu hören war…).
Misery Index dürfen nicht hinweggedacht werden…
…ohne das ein großartiges Stück Death Metal mit Schuss abhanden käme. Die Herren haben die Auszeit sehr gut genutzt und Songs geschrieben, die bei zukünftigen Konzerten die Setlist füllen dürften. „Misery Index“ beweisen auf diesem Album, dass sie neben dem Hang zum Niederknüppeln vor allem wieder in Puncto Vielseitigkeit Fahrt aufgenommen haben. Klasse Album einer klasse Band!
Noch eine kleine Randnotiz: Die limitierte Deluxe 2CD Boxset des Albums enthält eine zusätzliche 5-Track-Bonus-EP-CD mit dem Titel „Strategies Of Manipulation“ (mit Bonustracks und Instrumental-/Demoversionen der Albumtracks), eine schwarze Tragetasche mit Artwork-Print, ein Button-Set mit 2 Buttons und ein Mini-Poster.
Cover & Tracklist
1. Administer the Dagger (04:52)
2. The Eaters and the Eaten (03:40)
3. Complete Control (03:31)
4. Necessary Suffering (03:39)
5. Rites of Cruelty (04:28)
6. Conspiracy of None (04:48)
7. Infiltrators (02:08)
8. Reciprocal Repulsion (04:35)
9. Now Defied! (02:05)
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Bildnachweis: Century Media Records.