Municipal Waste – „Electrified Brain“ (VÖ: 01.07.2022)
Nicht vieles im Leben ist sicher. Wenn sich aber die US-Hardcore-Thrasher von Municipal Waste alle paar Jahre mal ins Studio begeben, können sich Fans zu 100% sicher sein, dass dabei genau das rauskommt, was man von der Truppe kennt und erwarten kann. Mittlerweile scheint sich im Hause MW in Sachen Studioalben ein Fünf-Jahres-Zyklus eingegliedert zu haben, was bei allerlei Nebenprojekten der Bandmitglieder nicht zu verwunderlich ist, der Abnutzung des eigenen Sounds aber sehr gut entgegenwirkt. Obwohl „Electrified Brain” in etwa so klingt, wie man die Party-Thrasher kennt und man allzu große Veränderungen von der Truppe wohl nicht mehr erleben wird, klingt die Platte dennoch frisch und macht vor allem eins: Jede Menge Spaß.
In der langen Zeit lag die Band sicherlich nicht nur auf der faulen Haut, sondern hat sichergestellt, möglichst viele Riffs anzusammeln, die maximal reinhauen, um daraus kurze, knackige Songs zu formen, die den Fans das geben sollen, was sie erwarten, ohne dabei alles identisch klingen zu lassen.
Altbewährtes auf höchstem Niveau
„Electrified Brain“ ist bis zum Rand vollgestopft mit knallharten Thrash-Riffs, flirtet aber auch gelegentlich mit traditionellem Heavy- und Speed Metal und wartet mit einigen starken Lead-Einlagen auf, die den Crossover-Thrash-Sound erheblich auflockern. Vor allem „High Speed Steel“ sorgt mit seinen Schwenkern in Richtung klassischem Heavy Metal für ein großes Highlight auf dem Album. Maximaler Faust-ballen-und-die-Luft-strecken-Faktor!
„Grave Dive“ hätten auch Vio-Lence oder Exodus in den 80ern schreiben können und ist ein richtiger Midtempo-Kracher. Apropos Exodus: „The Bite“ wird mit giftigen Kotzvocals veredelt, wie sie eigentlich nur von Steve Souza stammen können. Der Titeltrack, „Thermonuclear Protection“ oder “Ten Cent Beer Night” sind astreine, aggressive High-Speed-Thrasher, wie man sie von der Band kennt und liebt.
Kurz und knackig
Die stets kurzen Spielzeiten (mehr als drei Minuten sind bei der Band nicht drin) werden perfekt ausgenutzt und die Nummern kommen direkt zum Punkt, gestalten sich aber sehr dynamisch und erlauben sich oft genug Abzweigungen, welche sie nie zu gleichförmig klingen lässt. Zumal die Band das Tempo – auch innerhalb der Songs – ordentlich variiert. Allzu große Verschnaufpausen gibt es auf „Electrified Brain“ nicht und die Energie wird bis zum Ende hochgehalten.
Schreihals Tony Foresta klingt angepisst wie eh und je und legt auf dem ganzen Album eine nicht sonderlich fassettenreiche, aber höchst kraftvolle Performance hin, durchgehend auf 180. Sein Hardcore-Shouting macht jede Menge Feuer unterm Hintern.
Fazit
Municipal Waste war noch nie eine wahnsinnig vielschichtige Band, aber das was sie machen, machen sie nach wie vor verdammt gut und wer Lust auf spaßigen, aggressiven Crossover Thrash mit fetten Riffs, Gang Vocals und kurzen, knackigen Songs mit Hymnen-Charakter hat, macht mit diesem Album nichts falsch. Die 34 Minuten Laufzeit vergehen wie im Flug und machen durchgehend gute Laune.
Die Art of Partying beherrschen Municipal Waste immer noch wie keine andere Band.
Cover & Tracklist
01 Electrified Brain
02 Demoralizer
03 Last Crawl
04 Grave Dive
05 The Bite
06 High Speed Steel
07 Thermonuclear Protection
08 Blood Vessel – Boat Jail
09 Crank The Heat
10 Restless and Wicked
11 Ten Cent Beer Night
12 Barreled Rage
13 Putting On Errors
14 Paranormal Janitor
Mehr Infos
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Bildnachweis: Nuclear Blast.
Bildnachweis: Nuclear Blast.
+ Klassischer Heavy-Metal-Einschlag
+ Dynamisches Songwriting
+ Fette Produktion
+ Haufenweise klasse Riffs