Nine Inch Nails – Großes Theater in Köln, Lanxess Arena 20.06.2025
Am 20. Juni 2025 verwandelte Nine Inch Nails die Lanxess Arena in Köln in eine Bühne für großes Theater. Im Rahmen ihrer Peel It Back Tour 2025 inszenierte die Band um Trent Reznor ein Konzert, das mit seiner dramaturgischen Struktur in vier Akten und dem Einsatz zweier Bühnen – einer intimen B-Stage und einer monumentalen Hauptbühne – an eine aufwendige Theaterproduktion erinnerte. Diese einzigartige Aufteilung schuf eine mitreißende Dynamik, die das Publikum durch emotionale Höhen und Tiefen führte. Hier ist unser exklusiver Konzertbericht mit allen Highlights, der Setlist und Eindrücken von der vierten Station ihrer Welttournee.
Erster Akt: Intimer Auftakt auf der B-Stage
Die Show begann um 20:20 Uhr auf der B-Stage, nachdem Boys Noize 50 Minuten lang auf einer eigenen kleinen Bühne das Publikum durch ein DJ-Set entertainte– die mitten im Publikum platziert war und eine unmittelbare Nähe zu den Fans schuf – ein Element, das an die Intimität eines Kammertheaters erinnerte. Mit „Right Where It Belongs“ eröffnete Trent Reznor den Abend, begleitet nur von einem Klavier und sanftem Licht, das die emotionale Tiefe des Songs unterstrich. Es folgte „The Fragile“ und „Ruiner“, das die Menge in Ekstase versetzte. Dieser erste Akt setzte den Ton für die theatralische Reise, die die Zuschauer erwartete.
Zweiter Akt: Eskalation auf der Hauptbühne
Der Wechsel zur Hauptbühne markierte den Übergang zu einem wuchtigen, fast opernhaften Akt. Mit „Wish“ und „March of the Pigs“ entfesselte Nine Inch Nails eine Lawine aus aggressiven Riffs und pulsierenden Beats. Die Visuals – ein Markenzeichen der Band – verstärkten die Dramatik: Stroboskoplichter und dystopische Projektionen tauchten die Lanxess Arena in eine surreale Welt. „Gave Up“ und „Copy of A“ boten keine Atempause, bevor „Reptile“ mit seiner rohen Intensität die Spannung weiter steigerte. Dieser Akt glich einer Explosion, die die Arena in ein Industrial-Rock-Spektakel verwandelte.
Dritter Akt: Elektronische Symbiose mit Boys Noize
Der dritte Akt führte die Band zurück auf die B-Stage, wo sie mit Support-Act Boys Noize eine überraschende Kollaboration präsentierte. Diese Phase erinnerte an ein experimentelles Theaterstück, in dem moderne Elektronik auf Industrial-Rock traf. Gemeinsam spielten sie technolastige Versionen von „Vessel“, „Only“ und „Came Back Haunted“. Die Zusammenarbeit, inspiriert von Reznors und Boys Noize’ Arbeit an Filmmusiken wie Challengers, brachte frischen Wind in die Show und ließ die Grenzen zwischen Genres verschwimmen. Die Fans feierten diese unerwartete Fusion frenetisch.
Vierter Akt: Dramatische Klimax und emotionaler Abschluss
Der finale Akt auf der Hauptbühne war der Höhepunkt des musikalischen Dramas. „Somewhat Damaged“ eröffnete mit brachialer Energie, gefolgt von „Heresy“ und dem Publikumsliebling „Closer“, bei dem die Arena mitsang. Trotz kleiner technischer Probleme, wie sie auch in London auftraten, meisterte Reznor die Situation mit Witz und Charisma. „I’m Afraid of Americans“ (David Bowie Cover) und „Less Than“ hielten die Spannung hoch, bevor „Head Like a Hole“ die Menge in einen Tanzrausch versetzte. Den Abschluss bildete „Hurt“, das mit seiner rohen Emotionalität für Gänsehaut sorgte und die Show wie ein leiser, aber mächtiger Vorhangfall beendete.
Die Setlist im Überblick
Hier die vollständige Setlist des Konzerts in der Lanxess Arena, Köln, am 20. Juni 2025:
Right Where It Belongs
Ruiner
The Fragile
Wish
Eraser
Wish
March of the Pigs
Reptile
Copy of A
Gave Up
Vessel (mit Boys Noize)
Only
Came Back Haunted (mit Boys Noize)
Somewhat Damaged
Heresy
Closer
I’m Afraid of Americans (David Bowie Cover)
Less Than
Head Like a Hole
Hurt
Atmosphäre und Publikum
Die Lanxess Arena war ein Hexenkessel der Emotionen, auch wenn sie nicht ausverkauft war. Fans jeden Alters – von Veteranen der 90er bis zu neuen Anhängern – schufen eine mitreißende Stimmung. Die B-Stage brachte die Band physisch näher an das Publikum, während die Hauptbühne mit ihrer opulenten Produktion die Größe eines Theaterspektakels vermittelte. Die aufwendigen Visuals und die vier Akte, die wie Szenen eines Dramas strukturiert waren, verstärkten den Eindruck, einer Inszenierung beizuwohnen, die weit über ein klassisches Rockkonzert hinausging.
Fazit: Ein theatralisches Meisterwerk
Das Konzert von Nine Inch Nails in Köln war ein großes Theater – eine meisterhafte Inszenierung, die durch die Nutzung von zwei Bühnen und vier Akten eine narrative Tiefe erreichte, die an eine Oper oder ein Schauspiel erinnerte. Trent Reznor und seine Band bewiesen, dass sie nicht nur Musiker, sondern auch Geschichtenerzähler sind. Die Peel It Back Tour 2025 bleibt ein Muss für Fans und alle, die Musik als Kunstform erleben wollen. Verpasst nicht die kommenden Shows in Berlin oder anderen Städten!
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Bildnachweis: Live Nation.