Noctem – „Credo Certe Ne Cras“ (VÖ: 28.10.2022)
Die Black/Death-Metal-Band „Noctem“, die mittlerweile bei MNRK Heavy unter Vertrag ist, brachte 28. Oktober ihr neues Album auf den Markt. Das sechste Output der Spanier hört auf den Namen „Credo Certe Ne Cras“ und könnte, zumindest wenn ich meine rudimentären Latein-Kenntnisse ausquetsche, so viel wie „Ich glaube, es wird keinen Morgen geben“ bedeuten und steht somit Pate für die stilistische Ausrichtung.
Noctem kleckern nicht, sondern klotzen
„Noctem“ sind schon ewig im Geschäft und irgendwann einmal auf den Zug der zweiten/dritten Black Metal-Welle aufgesprungen. Bands wie „Behemoth“, „Hate“ und „Dark Funeral“, die in ähnlichen Gewässern wildern, sind vom Namen eine Nummer größer als die Spanier, die nie so richtig dem Schattendasein entfleuchen konnten. Vielleicht ein Grund dafür, dass die seit 2001 unter dem Banner firmierende Band aus Valencia ein immens aggressives Album erschaffen hat. Ihr könnt euch hier das Video zum Titeltrack ansehen:
Auffällig ist die technische Finesse, mit dem das Quintett auf „Credo Certe Ne Cras“ das Genre zerlegt. Spürbar auch durchgehend der Versuch der Band, neben der harschen Boshaftigkeit auch Spannung und Atmosphäre sowie Kälte und Melodik unter einen Hut zu bringen. Was zunächst sehr überfrachtet anmutet, geriert sich nach und nach als tauglich und zeigt nach Entpuppung ein Fingerspitzengefühl für cineastische Dramatik mit Blick für das Licht am Ende des Tunnels.
Noctem sind geradeaus, aber dabei auch abwechslungsreich
Natürlich verweilen „Noctem“ nicht nur in schierer Raserei, sondern drücken wie in „The Pale Moon Rite“ zu Beginn auch im Midtempo, um in eng gestecktem Rahmen möglichst viel Dynamik zu erzeugen. Sänger Beleth ist es dann noch zu verdanken, dass auch die Vocals nie zu eintönig werden, sondern die klirrende Kälte, die Melodien und das nach vorne Preschen stimmig untermalen.
alles in allem ist dem Quintett mit ihrem sechsten Album ein kleines Genrehighlight im auslaufenden Jahr gelungen, dass den Abstand zu den oben genannten Bands deutlich schrumpfen lässt.
Cover & Tracklist
- I Am Alpha
- Sovereign Providence
- Sanctum Of Anguish
- Credo Certe Ne Cras
- Homilia Of Punishment
- The Pale Moon Rite
- The Tolling Of The Nine Bells
- Chalice Of Turpitud
- Ceremonial Miasma
- We Are Omega
Weitere Infos
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Bildnachweis: MNRK heavy.