Ozzy Osbourne Gin – Ein Tasting
Mittlerweile sieht man sie fast überall: Band-Spirituosen. Das Unternehmen Brands For Fans hat es sich zur Aufgabe gemacht jeder Legende im Rock- und Metal-Bereich ein hochprozentiges Denkmal zu setzen. Nun ist der „Prince Of Darkness“ selbst an der Reihe und der macht keine halben Sachen. Denn dieser schraubt bereits mit dem Namen seiner Marke die Erwartungen in die Höhe: „Ozzy Osbourne – The Ultimate Gin“. Das ist durchaus eine Ansage und gleichzeitig eine Anspielung auf das Ozzy-Album „The Ultimate Sin“. Allerdings bin ich etwas misstrauisch. Immerhin hatte ich bei meiner letzten Blindverkostung eines Gins von Brands For Fans, eine ziemlich durchwachsene Erfahrung gemacht gehabt. Optisch zumindest sind Band-Spirituosen immer recht geschmackssicher. Auch die vorliegende Flasche sieht ordentlich aus und die Einfassung des Labels sowie die Schriftzüge in goldenen Farben vermitteln eine gewisse Hochwertigkeit beziehungsweise passen gut zu den restlichen Rot- und Schwarztönen des Designs. Ein nettes Detail ist auch die Tatsache, dass man auf der Rückseite das Albumcover von „The Ultimate Sin“ monochrome andeutet. Ansonsten gibt es keine herausragenden Designentscheidungen und dass man das Label bei meiner Flasche etwas schepp angebracht hat, ist jetzt keine Vollkatastrophe aber trübt dezent das Gesamtbild – immerhin will man sich solche Flaschen ja auch gerne ins Regal stellen.
Zum Inhalt
Kommen wir nun aber endlich zum Gin ansich. Der Geruch wird auf der Website des Herstellers wie folgt beschrieben: „Vielschichtiges, komplexes, großartiges Gin-typisches Aroma mit klaren Tönen des Wacholder, Zitrus und Kräutern.“ Ich bin immer wieder begeistert, wie man es schafft solche Details herauszufiltern. Für mich riecht dieser Gin genauso wie alle anderen Gins, die ich in letzter probiert habe. Bei Unterarten wie Pink Gins rieche noch andere Aromen heraus, aber bei den klaren Vertretern der Gin-Zunft stellt meine Nase nur selten größere Unterschiede im Geruch fest. Entsprechend müsste ich auch hier lügen wenn ich zu Protokoll geben würde, die genannten Facetten erkannt zu haben. Wie steht es aber um den Geschmack? Dieser wird auf der Hersteller-Website als „sehr gut ausbalancierter und deutlicher Geschmack mit unterscheidbaren Noten von Wacholder, ein wenig Zitrus und Spuren von Kräutern“ beschrieben. Ich trinke den Gin dieses Mal direkt mit Tonic und spare mir die pure Verköstigung. Da ich bereits eine Befürchtung habe, die sich auch umgehend bestätigt. Man schmeckt vor allem die Stärke des Alkohols heraus. Denn mit 47 Volumenprozent hat dieser Gin direkt einmal 10 Prozentpunkte mehr auf dem Tacho als die Gins, die ich sonst so trinke. Entsprechend probiere ich zwei verschiedene Mischverhältnisse aus: zum einen mein Standard-Gin-Tonic-Verhältnis und eine etwas geringere Menge Spiritus. Es wird schnell klar: meine Standardmische ist hier zu viel des Guten. Ich spüre hier vor allem den „deutlichen Geschmack“, der sich mit aller Gewalt durch meine Geschmacksknospen prügelt. Bei der etwas schwächeren Mischung kommen dann auch die genannten Aromen zum tragen. Ja, man kann eine gewisse Zitrusnote herausschmecken (auch ohne es vorab in der Beschreibung gelesen zu haben) und auch der Wacholder sowie das Kräuteraroma lässt sich erahnen (hier allerdings nur nachdem man diese Details online gelesen hat).
Der Abgang
Kommen wir zur letzten Disziplin dem Abgang. Dieser wird vom Hersteller als „rund, vollmundig mit einem weichen Nachgeschmack“ beschrieben und ich kann sagen, dass dies bis zu einem gewissen Grad auch stimmt. Mit dem richtigen Tonic-Verhältnis trifft das durchaus zu, aber es sollte klar sein, dass bei einem Alkoholgehalt von 47% auch der Nachgeschmack stärker ausfällt als bei den üblichen Gins, die unter 38%-Marke liegen, als Rachenputzer würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen wollen. Auch im Abgang bleibt der Eigengeschmack dominant, aber drängt sich nicht übermäßig auf und weckt auch nicht das Verlangen diesen mit einem Softdrink wegspülen zu wollen.
Alles in allem ist „Ozzy Osbourne – The Ultimate Gin“ eine lohnenswerte Angelegenheit. Das Design ist gelungen in seiner Schlichtheit und geschmacklich hebt er sich in jedem Fall von der Konkurrenz in seinem Preissegment ab. Die Aromen kann man herausschmecken, auch wenn ihre Präsenz in der Herstellerbeschreibung zu prominent herausgestellt wird. Mit einem Preis von 35,90 Euro laut Hersteller für 700ml, ist man bezogen auf die Menge sogar günstiger als der „Kiss Cold Gin“, den ich zuletzt probiert habe, sowie ergiebiger, da man weniger Gin für ein Mixgetränk benötigt. Kurzum, sowohl für den Eigenbedarf als auch als Geschenk eignet sich der ultimative Gin sehr gut, auch wenn ich einen dermaßen hohen Alkoholgehalt nicht zwangsläufig gebraucht hätte. Fans von Ozzy, die den Gin vor allem für die Sammlung kaufen wollen, kann das aber egal sein und sie werden ihre Anschaffung entsprechend auch nicht bereuen.
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