Rock Hard Festival 2023 – Tag 3 der Sonntag
Der dritte und letzte Tag des Rock Hard Festivals 2023 brachte eine explosive Mischung aus verschiedenen Metal-Stilen auf die Bühne. Von der kraftvollen Performance von Iron Fate bis zur melancholischen Atmosphäre von Katatonia – dieser Tag bot Metal-Fans ein unvergessliches Finale. Hier ist unser positiver Festivalbericht mit Highlights der einzelnen Bands.
Iron Fate: Der Starter
Der dritte Tag begann mit der unerbittlichen Power von Iron Fate. Die Band präsentierte einen energiegeladenen Mix aus traditionellem Heavy Metal und thrashigen Riffs. Ihr Auftritt war geprägt von beeindruckender Virtuosität und mitreißender Bühnenpräsenz. Iron Fate zeigte mit Songs ihre Leidenschaft für den Metal und heizte die Stimmung von Anfang an an.
Undertow: Feinster Groove Metal
Als nächstes betraten Undertow die Bühne und entfesselten ihre ungestüme Mischung aus Hardcore und Metal. Die Band sorgte mit ihren brachialen Riffs und energiegeladenen Songs für eine intensive Atmosphäre. Das Publikum wurde von Undertows ungestümem Sound mitgerissen und moshed ausgelassen zu den kraftvollen Klängen.
Wucan: Krautrock rockt
Nach Midnight Rider betrat die Krautrock-Band Wucan die Bühne und entführte das Publikum in eine psychedelische Klangwelt. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus progressiven Klängen, Blues und Folk rockten sie die Bühne. Frontfrau Francis Tobolsky beeindruckte mit ihrer kraftvollen Stimme und charismatischen Ausstrahlung. Songs wie „Wie die Welt Sich Dreht“ und „Father Storm“ fesselten das Publikum und schufen eine faszinierende Atmosphäre.
Legion of the Damned: Death Thrash aus den Niederlanden
Die niederländische Thrash-Metal-Band Legion of the Damned stürmte mit ihrer kompromisslosen Energie die Bühne. Ihr brutaler Sound und die gnadenlosen Riffs trieben das Publikum zu wilden Moshpits an. Hits wie „Pray and Suffer“ und „Bleed for Me“ ließen keine Zweifel daran, dass Legion of the Damned zu den Meistern des Thrash gehören. Ihr Auftritt war ein wahres Feuerwerk des Metal.
Enforcer: Ultra AOR
Nun war es Zeit für eine weitere old-schol Heavy Metal Truppe aus Schweden: Enforcer enterte nun die Bühne.
An Energie und Elan fehlte es dem Fünfer wahrlich nicht, die Präzision vor allem bezogen auf das Schlagzeug, ließ jedoch an der einen oder anderen Stelle zu Wünschen übrig. Drummer Jonas Wikstrand galoppierte das eine oder andere Mal deutlich an seinen Kollegen vorbei, was für ein Aufhorchen bei der Menge führte.
Unterm Strich tat es der Freude keine Abbruch, die Band wurde für ihre vielseitige Setlist massiv abgefeiert. Die charismatische Präsenz von Sänger Olof Wikstrand war beeindruckend, und er schaffte es mühelos, das Publikum mitzureißen.
Klassiker wie „Midnight Vice“ und „Take Me Out of This Nightmare“ wurden mit solcher Präzision und Kraft gespielt, dass man förmlich spüren konnte, wie die Energie durch die Menge floss. Aber auch das Stücke vom kürzlich erschienen Album „Nostalgia“ „Coming Alive“ waren geil und zeigte, dass Enforcer weiterhin kreativ und innovativ in ihrem Sound sind.
Setlist
01 Destroyer
02 Undying Evil
03 From Beyond
04 Death Rides This Night
05 Zenith of the Black Sun
06 Coming Alive
07 Below the Slumber
08 Mesmerized by Fire
09 Running in Menace
10 Take Me Out of This Nightmare
11 Katana
12 Midnight Vice
Tankard: Bierglas halb voll
Tankard machen einfach Spaß! Es rumpelte und galoppierte im nahezu immer gleichem Takt aber jede einzelne Thrash-Attacke der Truppe zimmert einem ein Grinsen ins Gesicht und sorgt zumindest für Mitwippen, wenn nicht sogar zur Teilnahme am ausgedehnten Moshpit! Sänger Gerre stolperte und rannte wie ein Derwisch über die Bühne und peitschte das weite Rund ein ums andere Mal frenetisch an, so dass keiner ruhig stehen bzw. Sitzen bleiben durfte. Dass er dabei gefühlt bei jedem Song sein Shirt lüftete, um dem Publikum seinen stattlichen Bauch zu präsentieren, dürfte vor allem der Damenwelt gefallen haben…Ironie aus!
Die Jungs aus Frankfurt haben einfach so viele Granaten in ihrer Setlist, dass der Auftritt ein Selbstläufer wurde. Technisch einwandfrei und voller Elan demonstrierte die Band, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Setlist
01 Rectifier
02 The Morning After
03 Ex-fluencer
04 Rapid Fire (A Tyrant’s Elegy)
05 Rules for Fools
06 One Foot in the Grave
07 Octane Warriors
08 Chemical Invasion
09 Zombie Attack
10 Beerbarians
11 A Girl named Cerveza
12 (Empty) Tankard
Katatonia zur Einstimmung
Nach der Bierparty von Tankard hatte Katatonia einen schweren Stand. Krasser konnte deren atmosphärischer Prog-Death-Doom nicht im Gegensatz zu dem zuvor Gezeigten stehen. Trotzdem versammelte sich eine große Schar an Düster-Freunden vor der Bühne und feierten den Auftritt gebührend ab. Die Musik lag wie ein schwerer Teppich über dem Rund, wunderschön und verzweifelnd zugleich.
Einzig das Tageslicht störte die schwermütige Messe, so eine Musik genießt man am liebsten im Dunkeln. Sänger und Gründungsmitglied Jonas Renkse verfing mit seinen Melodien beim Publikum und entführte es mit alten wie neuen Stücken in eine Welt aus Schmerz, Dunkelheit aber auch Zuversicht. Natürlich durften auch einige Stücke vom 2023 erschienenen Album „Sky Void of Stars“ nicht fehlen.
Ganz anders als die anderen Auftritte des Tages, trotzdem gefühlvoll und hoffnungsschwanger… dieser Kontrast tat dem Festival gut und zeigte auf wie vielfältig das Genre ist!
Michael Schenker Group: Der erste Rockstar aus Deutschland
Das große Finale des Festivals durfte kein Geringerer bestreiten als der Veteran der Gitarrenmusik, ein Meister seines Intruments und zugleich UFO und Scorpions-Urgestein: Michael Schenker. Er und seine Group sorgten für ein würdiges Finale eines wieder einmal tollen Festivals.
Darüber, dass er seine Gitarre beherrscht, braucht man nicht debattieren. Dass die Eigenkompositionen sowie die Stücke aus seiner Schaffenszeit bei UFO sich so gut in ein wohliges Gesamtes fügen, hätte ich zuvor nicht erwartet. Keine Ausfälle, technisch auf höchstem Niveau und mit einem Sänger Ronnie Romero, der jede Prüfung gekonnt meisterte. Beachtenswert vor allem deswegen, weil er erst seit 2021 bei der MSG am Start ist. Als Sänger der wiedervereinigten Rainbow verfügt er noch über ein zweites Standbein… da werde ich mal reinhören müssen!
Was soll man sich noch groß beklagen, wenn einem Klassiker wie „Doctor Doctor“, „Let it roll“, oder „Only you can rock me“ um die Ohren wehen? So klang das Festival unbeschwert und schön aus und ließ einen mit der Hoffnung zurück, dass die 365 Tage bis zum nächsten Rock Hard Festival doch bitte schnell vergehen sollen!
Setlist
01 Into the Arena
02 Cry for the Nations
03 Doctor Doctor
04 Looking for Love
05 Lights Out
06 Red Sky
07 Shoot Shoot
08 Sail The Darkness
09 Let It Roll
10 Emergency
11 Natural Thing
12 Armed and Ready
13 We Are the Voice
14 Assault Attack
15 Rock Bottom
16 Too Hot to Handle
17 Only You Can Rock Me
Text: Tobi/Kjo – Bilder: Kjo
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