Roxy Blue – „Roxy Blue“ (V.Ö. 9.8.2019)
Roxy Blue waren 1992 einer jener Hair Metal Bands, die mit ihrem Debütalbum „Want Some“ ein paar Jahre zu spät ums Eck gekommen sind. Der Seattle Hype war bereits im vollen Gange und die Nachfrage nach Combos, die möglichst wie Warrant, Winger & Co. tönen war dementsprechend kaum noch vorhanden.
Gut, aber zu spät…
Dabei hatten die Mannen aus Memphis eigentlich alles andere als schlechte Grundvoraussetzungen um so richtig durchzustarten. Nachdem sie sich Ende ’89 gegründet hatten, tourten sie sich förmlich in jedem noch so kleinen Club den Arsch ab und konnten dadurch kurze Zeit darauf erstmals auf sich aufmerksam machen. Niemand geringeres als Warrant Frontmann Jani Lane war von den Shows der Jungs so begeistert, dass er sie höchstpersönlich dem legendären Geffen Records A&R Guru Tom Zutaut vorstellte und ihnen auf diesem Wege zu ihrem ersten Plattenvertrag verhalf.
Das in der Anfangszeile besagte „Want Some“ hatte eigentlich alles was ein potentieller Megaseller braucht. Z.b einen erstklassigen Produzenten in Form von Mike Clink, der vorher bereits den Klassiker „Appetite for Destruction“ von Guns N‘ Roses soundtechnisch veredelte und auch die Songs auf der Scheibe waren allesamt nicht von schlechten Eltern. Die Single-Auskopplung „Rob the Cradle“ wurde sogar ab und zu mal auf MTV gespielt, richtig viel passierte dann aber trotzdem nicht mehr. Der Zeitgeist hatte sich einfach geändert.
Comeback nach 27 Jahren
Fast drei Jahrzehnte sind seitdem ins Land gezogen und ausgerechnet jetzt will es die Band scheinbar nochmal wissen. Mit Unterstützung von Frontiers Music, die sich ja bekanntlich den Sound der 80er und frühen 90er Jahre ganz besonders verbunden fühlen, veröffentlicht die Band am 9.8.2019 ihr schlichtweg „Roxy Blue“ betiteltes zweites Studioalbum.
Um eines schon mal vorwegzunehmen, der Sound der Jungs hat sich seitdem nicht wirklich verändert. Noch immer regieren eingängige, schnell auf den Punkt kommende Hardrock Songs, soundtechnisch allerdings mehr im Hier und Jetzt verortet. Soll heißen „modern“ und fett produziert, die alten Wurzeln sind aber trotzdem immer noch klar erkennbar.
Da hätten wir z.B. Songs wie „Scream“ die auch auf einem der neueren Tesla Alben sehr gut aufgehoben wären. „Til The Well Runs Dry“ klingt nach modernen Mötley Crüe und das saucoole Leitriff auf der Halbballade „Blinders“ atmet volle Kanne den Geist von Led Zeppelin.
Roxy Blue rocken!
Ich könnte euch hier jetzt noch viel mehr über die einzelnen Songs erzählen, aber bildet euch am besten selbst einen Eindruck, dass Ding rockt!
Cover + Tracklist
1. Silver Lining
2. Rockstar Junkie
3. Scream
4. Collide
5. Outta The Blue
6. Blinders
7. Til The Well Runs Dry
8. Human Race
9. How Does It Feel
10. What It’s Like
11. Overdrive
Bildnachweis: Frontiers Music Srl., Frontiers Music Srl ..