SLIPKNOT – „We Are Not Your Kind“ (VÖ: 09.08.19)
SLIPKNOT – „We Are Not Your Kind“ wurde am Freitag, den 09.08.19 veröffentlicht und ist bereits das sechste Studioalbum der Band aus Des Moines, Iowa. Fünf Jahre ist es her, seitdem Slipknot ihre letzte Platte „5: The Gray Chapter“ veröffentlicht haben. Die Band um Frontmann Corey Taylor liefert uns damit 14 neue Tracks, die wie gewohnt ordentlich knallen und uns damit zeigen, dass sich ihre neuste Platte wieder einmal auf einem sehr hohen musikalischen Niveau befindet.
Viel Zeit trägt bekanntlich gute Früchte
Zwei Jahre nachdem das vierte Studioalbum „All Hope Is Gone“ (2008) veröffentlicht wurde, verstarb 2010 der Bassist Paul Gray. Slipknot legten anschließend eine Pause ein und veröffentlichten erst 2014 ein neues Album, welches den Titel „5: The Gray Chapter“ trägt. Nun sind seit 2014 wieder fünf Jahre vergangen, bis „We Are Not Your Kind“ fertiggestellt wurde. Gitarrist Jim Root sagt dazu:
“Noch nie hatten wir so viel Zeit, eine Platte zu schreiben und gemeinsam Dinge zu erarbeiten. Mich inspirierten die Künstler, die Alben in voller Länge aufgenommen haben, nicht nur einzelne Songs. Während sich die Branche auf Singles konzentriert, wagte SLIPKNOT ein Album-Experiment, von Anfang bis Ende.”
“Diesmal war die Kunst, die wir kreierten, für uns die größte Belohnung, da sie am meisten Zeit gekostet hat. Fast fünf Jahre, um diese Emotionen und Temperatur zu erzeugen, und der Lohn ist nichts geringeres als die Erlösung.”
Ein würdevoller Einstieg
Slipknots Stil ist oft nicht ganz leicht zu definieren. Man muss auch nicht jede Metal- oder Hardcore-Band in eine der hundert „Metal-Stil-Schubladen“ stecken. Man ist sich daher schnell einig, dass Slipknot sowohl bei ihren älteren Alben, als auch bei „We Are Not Your Kind“ facettenreiche Arbeit geleistet haben. Gerade die musikalisch-experimentelle Dichte hat einen besonderen Stellenwert. Neben den klassisch aufgebauten Songs gibt es zwischendurch einige instrumentelle „Filler-Tracks“, die das Album als Einheit verbinden. Deshalb sei vorab gesagt, dass es sich allemal lohnt, wenn man sich die Scheibe in Ruhe von Anfang bis Ende komplett anhört, um einen Gesamteindruck zu bekommen.
Der Anfang der Platte wird genau von einem solchen Stück eröffnet. Der instrumentelle Opener „Insert Coin“ leitet anschließend den zweiten Track „Unsainted“ ein, der mit einer catchigen Melodie anfängt und mit Chorgesängen und Corey Taylors cleaner Stimme eingesungen wird. Vor allem dominiert hier der Kontrast zwischen den melodischen Refrains und den rauen Strophen. Der Drop im letzten Drittel knallt ebenfalls ordentlich und baut die nötige Energie auf, die wir für einen guten Platten-Einstieg brauchen!
Liebe zum Detail
Nachdem mit dem dritten Song „Birth Of The Cruel“ weiter Energie aufgebaut wird, kommt anschließend mit „Death Because Of Death“ ein weiterer kurzer Song, der die Lücke zum nächsten Track auffüllt. Besonders hierbei sind die elektronischen Geräusche, die an alte Technologien aus einem Sci-Fi-Film erinnern. Das Hintergrundrauschen und der Gesang von Corey Taylor und einigen Frauenstimmen, die in den 1:21 Minuten immer den gleichen Satz singen, bauen Nervosität auf. Und dann kommt der Knall: Im Übergang reißt der fünfte Track „Nero Forte“ den Vorhang ein. Auch „Critical Darling“ bietet uns wieder einschlagende Riffs, ein hartes Schlagzeugspiel und natürlich Corey Taylors einzigartige Stimme einen rauen Charakter.
Wie oben schon kurz erwähnt, hört man ab und an einige elektronische Rauschgeräusche, kurze Signaltöne und andere verzerrte Hintergrundgeräusche, die in Kombination mit Shawn Crahans Percussions eine einzigartige Soundkulisse erzeugen. Diese detailreichen Zwischenklänge knüpfen die einzelnen Songs bewusst zusammen und begleiten uns zwischen den 14 Songs hindurch.
Tiefste Ruhe und absolute Härte
Halbzeit: Mit Track Nummer sieben „A Liar’s Funeral“ werden wir für kurze Zeit aus der energiegeladenen Slipknot-Platte entführt und gedanklich in weite Ozeantiefen oder dunkle Wälder gebracht. Der Song wird mit Akustik-Gitarren und Corey Taylors sanfter Art zu singen eingeleitet. Nach und nach baut sich der Song auf und entfaltet sich mit harten Gitarren-Riffs, die an den schweren Schlagzeug-Rhythmus angepasst sind und Corey Taylors rauem „Growl-Gesang“.
Der folgende Track „Red Flag“ bietet uns wieder Slipknots absolute Härte und knallt mit anspruchsvollen Double-Bass-Parts und natürlich den eingefleischten Metal-Gitarren. Im Kontrast dazu folgt „What’s Next“: Ein 54 Sekunden langer instrumentaler Track, der an alte britische Fahrstuhlmusik erinnert. Tonal betrachtet baut sich darauf der folgende Track „Spiders“ auf. Melodische Merkmale aus „What’s Next“ sind nämlich darin enthalten. Objektiv betrachtet sticht „Spiders“ allerdings vom restlichen Album etwas heraus. Der Song hat einen durchgehend einfach gestrickten Beat und eine sich durchziehende melodisch-pochende Ader.
Mit dem elften Song „Orphan“ knallen Slipknot ihren nächsten klassisch angehauchten Metal-Sound raus und machen sich langsam, aber sicher auf den Weg Richtung Ende. „My Pain“ zeigt uns wieder die tiefste Ruhe. Diesmal bietet uns Corey Taylor eine rein melodische Nummer mit ruhigem, zweistimmigem Gesang. Der Song füllt diesmal aber keine Lücke, sondern ist ein eigenständiges Werk mit einer stolzen Länge von über sechs Minuten. Auffällig ist hier das Spiel zwischen clean klingenden, glockenartigen Hintergrundmelodien, mehrstimmigem Gesang und dem im Kontrast stehenden Lo-Fi-Sound, der ab der zweiten Hälfte des Tracks einsetzt.
Das Ende ist also eingeleitet und bleibt ziemlich klassisch. „Not Long For This World“ und „Solway Firth“ sind klassische Metal-Tracks, welche für ein ordentliches Ende der Scheibe sorgen. Damit haben wir uns die 14 neusten Werke von Slipknot ziemlich detailreich angeschaut und kommen nun zum Fazit!
Fazit
Alles in allem kann man festhalten, dass Slipknots neustes Werk genau das ist, was man musikalisch von Corey Taylors Mannschaft erwartet. Anspruchsvoller Metal, elektronische Sound-Buildings und der Kontrast dazwischen, der eine einzigartige Soundkulisse schafft. Es sei nochmal gesagt: Wenn ihr „We Are Not Your Kind“ in vollen Zügen genießen wollt, dann nehmt euch eine Stunde Zeit, legt Kopfhörer an und lasst euch gedanklich dahinführen, wo Slipknot euch mit ihren Tracks hinbringt! Der August ist damit also musikalisch schonmal in guten Händen! Slipknot – „We Are Not Your Kind“ ist seit dem 09.08.19 im Handel und zum Streamen verfügbar!
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Cover + Tracklist
- Insert Coin
- Unsainted
- Birth Of The Cruel
- Death Because Of Death
- Nero Forte
- Critical Darling
- Liar’s Funeral
- Red Flag
- What’s Next
- Spiders
- Orphan
- My Pain
- Not Long For This World
- Solway Firth
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Bildnachweis: amazon.de, Alexandria Crahan Conway.