Spitfire – „Trinity“ (VÖ: 30.10.2024)
Mit „Trinity“ haben die Old-School-Thrasher Spitfire aus Karlsruhe ihr drittes Album an den Start gebracht. Mir war die Truppe bislang kein Begriff, ihr neues Langeisen liefert Freunden des ruppigen, in den 80ern verankerten Thrash und Speed Metals aber einige gute Argumente, sie auf den musikalischen Radar zu setzen.
Auf „Trinity“ gibt es spielerisch erstklassigen, mächtig angespissten Thrash zu hören, der neben seiner Härte gelegentlich auch großen Wert auf Melodie an den Tag legt und über die insgesamt zehn Stücke mit einigem Abwechslungsreichtum aufwarten kann. Dabei springen Parallelen zu Bands wie Exodus, Xentrix, Annihilator, Destruction oder Paradox, sowie die ein oder andere Speed-Metal-Kapelle aus ebendieser oder der aktuellen Zeit ins Ohr. So richtig auf dieses oder jenes klare Vorbild (oder die Kombination aus zweien) festlegen, können sich meine Ohren aber nie ganz, was lediglich die Eigenständigkeit der Karlsruher unterstreicht. Wer sich also an den immergleichen Teutonen- oder Bay-Area-Thrash-Worshippern sattgehört hat, dürfte bei Spitfire auf vielleicht genau den richtigen Sound stoßen.
Melodisch auf die Zwölf
Das stimmige Intro „Destroyer of Worlds“ und der anschließende Titeltrack legen einen guten Start hin, der Lust auf mehr macht. Harte, schneidende Palm Mutes, ein bockstarkes Solo, ein zwar kurzes aber prägnantes melodisches Outro, sowie ein vielleicht etwas eindimensionaler, aber ordentlich angepisster Shouter, der mich vor allem sehr an Cruel Force denken lässt. Was direkt zu Beginn sehr positiv ins Ohr springt, ist der Sound der Platte, welcher angemessen rumpelt, dabei aber jedes Instrument sehr gut zur Geltung kommen lässt. Von zu sauberen, überproduzierten und totkomprimierten Klängen kann hier keineswegs die Rede sein. Trotzdem knallt die Scheibe ordentlich und klingt sowohl dreckig als auch klar und vor allem absolut authentisch.
„Bending Reality“ und „Downfall of Existence“ legen noch einen ordentlichen Zahn zu und letzterer hält dabei auch noch eine starke melodische Schlagseite bereit, die den aggressiven, polternden Sound sehr schön auflockert, ohne jedoch an Härte einzubüßen. Ein äußerst dynamisches Stück und definitiv ein Highlight auf der Scheibe.
Das gilt auch für „Pointless Ways“, in dessen getragenem, finsteren Intro zunächst Slayer zu ihren besten Zeiten durchscheinen, ehe das Lied zum fiesen, aggressiven Midtempo-Thrasher mutiert. Mit fast sechs Minuten eines der längeren Stücke des Albums, die Zeit wird aber gekonnt genutzt und es wird viel Wert auf eine düstere Atmosphäre gelegt. „Mankind into Dust“ lädt gleichermaßen zum abmoshen, als auch zum mitgrölen ein und ist ein echtes Geschwindigkeitsbrett, ehe das instrumentale Outro „Death to All…“ das Album zu einem wirklich schönen, unaufgeregten Ende führt.
Fazit
„Trinity“ erfindet das Rad nicht neu. Allerdings hört dieses Rad auf den Namen Thrash Metal und das ist nun mal so dermaßen verschlissen und abgefahren, dass ich über jedes Album dankbar bin, welches dieses gekonnt zum rollen bringt und bei mir nicht bloß pure Langeweile auslöst. Meine dezente Thrash-Müdigkeit lassen mich Spitfire hier jedenfalls für 40 Minuten vergessen. Spielerisch, kompositorisch und produktionstechnisch ist das Album mehr als solide und besonders in den melodischen Passagen wie in „Downfall of Existence“ oder „Creations of God“ wissen die Karlsruher zu überzeugen. Davon dürfte es sogar gerne noch einige mehr geben. Alles in allem ein starkes Album für Fans von schnellen, harten Klängen der alten Schule.
Cover & Tracklist
01 Destroyer of Worlds
02 Trinity
03 Bending Reality
04 Downfall of Existence
05 Crystal Collapse
06 Pointless Ways
07 Creations of God
08 The Endless Run
09 Mankind into Dust
10 Death to All…
Mehr Infos
Bleibt auf dem Laufenden mit mehr Informationen mitten aus dem Moshpit auf diesen Kanälen:
Homepage – Facebook – Instagram – YouTube
Bildnachweis: Witches Brew.
+ Fette, organische Produktion
+ Starke Melodien und Soli
+ Abwechslungsreiches Songwriting
- Moshcheck