Sublind – The Cenosillicaphobic Sessions
Sublind aus Luxemburg überraschten die Redaktion mit einem feinen Paket aus Vinyl und CD und einem freundlichen, handschriftlichen Brief. Zugegebenermaßen bisher so gar nicht auf meinem Radar, bin ich mal gespannt was der 5er aus dem kleinen Königreich so zu bieten hat.
Sublind haben sich Ende 2005 / Anfang 2006 gegründet und sind somit schon eine ganze Zeit im Underground aktiv. 2007 und 2010 gab es die ersten EPs, in 2014 erschien dann das erste full-lenght Album „Thrashing Delirium“. Das aktuell vorliegende Album markiert also den zweiten Output und ist in 2023 erschienen.
Aufgemacht ist das ganze auf jeden Fall schon mal bundesligatauglich. Auf 180 Gramm gepresst, mit Liedtextbogen und Poster des Covers angereichert, kann die schwarze Vinyl schon direkt überzeugen. Dazu noch Sticker und ein Bierdeckel, insgesamt ein schönes Package!
Clash of German Thrash
Man nehme eine größere Menge Tankard, eine gute Handvoll Sodom und verfeinert das ganze mit Prisen von Kreator und Destruction… Dann rührt man das Ganze gut durch und erhält: Sublind!
Die Jungs zocken feinsten Thrash Deutscher Schule und das in sehr überzeugender Art und Weise. Mit „F.U.A.D.“ und „Highspeed Hangover“ geht es direkt mit voller Wucht ins Album, die Songs zünden und lassen Gutes erhoffen. Voll auf die Zwölf, mal im High Speed – Bereich, mal etwas gemächlicher, bekommt man hier seine Thrash-Bedienung in ansprechender technischer und musikalischer Darbietung. Nicht nur der Gesang von Luca Tommasi, auch die Instrumenten-Fraktion kann überzeugen.
Ein Problem habe ich nur mit den „Spaß“-Songs: zu sehr biedern sie sich bei Tankard an, zu albern kommen sie daher. Mit „Comfortably Drunk“, „Haaptsaach Kiffen“ (wenn auch interessanterweise auf Luxemburgisch intoniert) und „Bommeleeer“ kann ich leider nicht so viel anfangen.
Sublind können immer wieder überzeugen
Auf der B-Seite geht es mit „False Existence“ dann jedoch mächtig weiter. Nach einem melodischen Midtempo-Intro bretzelt der Song Sodom-like in die Fresse. Insgesamt ein sehr abwechslungsreicher, toller Track. Auch und vor allem „Boiling in Blood“ adelt die zweite Hälfte des Albums. Ein simpler, eingängiger High-Speed Thrasher der sich zum persönlichen Highlight des Albums entwickelt.
Immer dann, wenn Sublind möglichst wenig klamaukig und Tankard-mäßig daherkommen, sind sie am stärksten. Unterm Strich liefern die Luxemburger ein starkes Album ab, dass ich als Überraschung sehr feiere. Fans der Big Four des deutschen Thrash Metals sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren, es lohnt sich!
Cover und Tracklist
01 F.U.A.D.
02 Highspeed Hangover
03 Cenosillicaphobia
04 Boozing. Bastard. Blues
05 Comfortably Drunk
06 Haaptsaach Kiffen
07 False Existence
08 Abandon All Hope
09 Boiling In Blood
10 For Those About To Riot
11 Bommeleeer
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Bildnachweis: Sublind.
Sublind - The Cenosillicaphobic Sessions
+ Feinster Thrash der deutschen Schule
+ Gut Produziert
+ ein paar Hits gibt es auf jeden Fall zu entdecken
- Die "Spaß"-Songs zünden nicht so richtig
- ein bisschen mehr Eigenständigkeit täte gut