Tankard – „Pavlov’s Dawgs“ (VÖ: 30.09.2022)
Mit „Pavlov’s Dawgs“ bringen die Frankfurter Suff-Thrasher ihr sage und schreibe achtzehntes Studioalbum an den Start. In 40 Jahren Bandhistorie ist sich die Truppe stets treu geblieben und auch die neue Scheibe bildet da keine Ausnahme. „Pavlov’s Dawgs“ ist 100% Tankard und will auch gar nichts anderes sein.
Dabei gibt es wie so oft einen Spagat aus hopfenhaltigen, spaßigeren Texten und ernsten Nummern wie vor allem „Veins Of Terra“ und „On The Day I Die“. Der eröffnende Titeltrack fällt eher in erstere Kategorie und macht erneut klar, dass Tankard bei allem Quatsch, musikalisch sehr wohl ernstgenommen werden sollten. Das Ding brettert mit amtlichen Riffs auf einen los, kommt mit angemessen fettem Sound daher und auch in Sachen Soli kann Klampfer Andy einiges auffahren.
Licht und Schatten
Nur bei den Vocals haperts etwas. Gerres Stimme lässt auf dem Album einiges an Power und Aggressivität vermissen, die dem harten Riff-Gewitter durchaus zuträglich wären. Der fehlende Dampf hinter den Vocals lässt nur den stets extrem deutschen Akzent umso offensichtlicher erscheinen, woran man sich stören kann, aber nicht muss. Immerhin gibt es einige schöne melodische Hooks auf dem Album und Refrains wie in „Pavlov’s Dawg“ und ganz besonders „Diary Of A Nihilist“ gehen gut ins Ohr und bleiben da auch erstmal.
Manch andere Hooks können in der Eingängigkeit da nicht mithalten. „Memento“ bspw. geht zwar gut nach vorne und ist musikalisch über jeden Zweifel erhaben, kann aber in der Hinsicht nicht ganz überzeugen. Das nachfolgende „Metal Cash Machine“ hat zwar einen melodisch ansprechenden Chorus, hier offenbart sich aber ein ganz anderes Problem. Nämlich, dass mit diesem nicht gerade gespart wird und der Song sich als äußerst repetitiv herausstellt. Warum das Ding unbedingt ganze sechseinhalb Minuten lang sein muss, erschließt sich mir absolut nicht. So viel Material gibt die Nummer einfach nicht her, was leider kein Einzelfall auf der Platte ist. Mit fast einer Stunde Laufzeit gerät sie weit weniger kurzweilig, als ihr gut tut und man hätte mehr als einmal ein wenig Fett wegschneiden können.
Fazit
Bei allem was man an der Scheibe aussetzen kann, muss man dennoch festhalten, dass „Pavlov’s Dawgs“ definitiv ein spaßiges Thrash-Album geworden ist. Die Riffs knallen rein und mit „Diary Of A Nihilist“, „Ex-Fluencer“, „Dark Self Intruder“ oder dem sehr gelungenen Abschluss „On The Day I Die“ hat das Album einige starke Nummern parat. Das Niveau wird aber nicht durchgehend gehalten und oftmals stehen und fallen Tankard-Songs mit den Vocals und den Texten, bei denen es hier manchmal etwas hapert.
Nichtsdestotrotz bleiben Tankard eine der sympathischsten Vertreter ihres Genres und wer mit den letzten Alben der Frankfurter seinen Spaß hatte, wird diesen auch hier haben. Hoch die Gläser!
Cover & Tracklist
01 Pavlov`s Dawg
02 Ex-Fluencer
03 Beerbarians
04 Diary Of A Nihilist
05 Veins Of Terra
06 Memento
07 Metal Cash Mashine
08 Dark Self Intruder
09 Lockdown Forever
10 On the Day I Die
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Bildnachweis: Reaper Entertainment.