Twilight Force – Winter Wonder Tour (Matrix Bochum am 30.01.23)
An einem usseligen, kühlen Montagabend rufen die Abenteurer von Twilight Force in die Matrix… da lässt man sich nicht zweimal bitten, es geht immerhin darum, ferne Lande voller Magie, Mystik und Musik zu entdecken!
Das Drumherum
Der Rockpalast in der Matrix Bochum ist heute die Venue der Wahl. Das ist auch gut so, denn der Zuschauerandrang hält sich leider in Grenzen…überschaubare ca. 120 Leute können somit ohne großes Gedränge das Konzert in der kleinsten Halle der Matrix verfolgen. Die geringe Besucherzahl ist vermutlich auch dem Wochentag geschuldet, wie auch immer: die, die da sind, lassen den Rockpalast erstaunlich gut erbeben und sorgen mit Stimmgewalt und guter Laune für einen würdigen Auftritt!
Der Opener: Silver Bullet
Die erste Vorband des Abends, die den Weg für Twilight Force bereiten soll, hört auf den Namen Silver Bullet und kommt mit melodiösem, symphonischen Power Metal daher. Technisch einwandfrei, gesanglich in Ordnung und von der Performance her bemüht, kann mich der Auftritt nicht richtig abholen. Zu belanglos und austauschbar ist das Material, als dass auch nur ein Song am Ende des ca. halbstündigen Sets hängen bleibt. Da hilft auch die weinrote Uniform des finnischen Fünfers nichts: Glanz versprühte der Auftritt leider nicht! Eigentlich schade, denn allein durch das unermüdliche Anpeitschen des Publikums durch den Sänger hätte es zumindest einen Fleißpunkt verdient gehabt.
Der Geheimtipp: Seven Spires
Ganz anders kommen da schon Seven Spires daher: frisch, abwechslungsreich und spannend klingt diese Mischung aus Melodic Death, Symphonic Metal und straightem 90er Metal. Die Sängerin Adrienne Cowan hat mit den ersten Tönen ihrer variablen Stimme das Publikum in der Tasche. Hier mal ein bisschen Pathos, dort ein Hauch Arch Enemy, dann wieder straighter Rock… man steht gebannt vor der Bühne und ist gespannt, was da als Nächstes passiert! Drei Alben haben die Amis aus Boston bereits auf dem Buckel. Aus allen diesen, natürlich mit Hauptaugenmerk auf dem aktuellen Album „Gods of Debauchery“, wird der feiernden Meute ein bunter Potpourrie kredenzt. Man höre sich zum Beispiel nur den Titeltrack des aktuellen Album an … wunderschön! Auch wenn sie mit ihrer zuweilen derberen Gangart ein bisschen aus der Art des Abends schlagen, bin ich froh und dankbar für diese starke Abwechslung.
Setlist:
01 Wanderer’s Prayer
02 Gods of Debauchery
03 Oceans of Time
04 The Cabaret of Dreams
05 Succumb
06 Unmapped Darkness
07 In Sickness, in Health
08 Dare to Live
09 This God Is Dead
Twilight Force wollen mit uns Drachen jagen
Nach kurzer Umbaupause geht es dann endlich mit Twilight Force los! In guter alter Tradition wird mit Kostümen, Pathos und Spielszenen nicht gegeizt! So ist schon der Einlauf der Barden perfekt durchchoreographiert. Keyboarder Blackwald mimt den Erzähler und webt um die einzelnen Stücke des Sets eine Geschichte um die Jagd nach Drachen, für die einzig und allein die Musiker auf der Bühne und das Publikum mutig genug sein sollen! Immer wieder wird es interaktiv, z.B wenn ein riesiger Gummidrache durchs Publikum geflogen kommt oder wenn ein (sichtlich betrunkener) Held aus der Menge auf die Bühne gebeten wird, zum Ritter geschlagen wird und sich zur Belohnung den nächsten Song entscheiden darf.
Spaß macht der ganze Zinnober, auch wenn er manchmal über die fehlende Abwechslung in der Setlist hinwegtäuscht und vergessen lässt, dass man bei der Abmischung weitestgehend den Sänger vergessen hat. Was solls, dem Publikum gefällt es und Twilight Force werden Song für Song frenetisch gefeiert.
Gastsängerin Kristin Starkey sticht heraus
Twilight Force werden bei dieser Tour durch Kristin Starkey unterstützt, eine überaus talentierte Opernsängerin, die in aufreizendem Kostüm dem Ganzen einen magischen Touch verpasst. Ihr Gesang, der leider genau wie der von Allyon viel zu leise abgemischt wurde, bereicherte den Auftritt überaus und war ein Gewinn. Die Dame, die seit 2018 in metallischen Gefilden wildert, sollte man weiter beobachten… vielleicht kommt da noch mal was ganz Großes!
Setlist:
01 Dawn of the Dragonstar
02 Twilight Force
03 Dragonborn
04 Thundersword
05 Flight of the Sapphire Dragon
06 Long live the King
07 Winds of Wisdom
08 Twilight Horizon
09 At the Heart of Wintervale
10 Blade of Immortal Steel
11 The Power of the Ancient Force
Fazit
Unterm Strich verlässt man nach einem langen Abend toller Musik glücklich die Matrix und ist sich gewiss einem magischen Abend beigewohnt zu haben. So muss das sein!
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Bildnachweis: Dong Kultur e.V..
Bildnachweis: Nuclear Blast Records.