Venom Prison – „Erebos“ (VÖ: 04.02.2022)
„Venom Prison“ könnten mit „Erebos“ das nächste ganz große Ding im Modern Metal-Zirkus werden, denn die Waliser um Fronterin Larissa Stupar (einigen von euch vielleicht noch bekannt aus „Wolf Down“-Zeiten) und Gitarrist Ash Gray (ehemals „Brutality Will Prevail“) haben mit ihrem dritten Album „Erebos“ mächtig Dampf im Gepäck und liefern ab!
Venom Prison offenbaren mit „Erebos“ sämtliche Trademarks des modernen Metals
Allein der Blick auf die Länge der Songs zeigt, dass das Quintett sämtliche Ecken der harten Gangart ausgelotet und sich einer ausgedehnten Bandbreite an diversen Spielereien bedient haben. Ihr könnte euch einfach mal zurücklehnen und das Video zu „Pain Of Oizys“ zur Untermauerung des soeben Geschriebenen genießen:
Die Band nahm bei ihren ersten beiden Alben Anlauf, um sich mit diesem Album zu verwirklichen. Beim Songwriting sind keine Grenzen oder Limite gesetzt worden, alles ist erlaubt. Teilweise wirkt das Ganze bei den ersten Durchläufen als verstörend, setzt sich aber nach und nach wie Baustein auf Baustein aufeinander und erschafft etwas Mächtiges.
„Erebos“ scheint so eine Art Katharsis für die Protagonisten gewesen zu sein, wenn psychische Konflikte durch Songs wie „Golden Apples Of The Hesperides“ ausradiert werden. „Venom Prison“ bestechen durch das Einbringer sämtlicher Extreme, um auf der anderen Seite mit Harmonien zu entführen, bei denen die Seele entlüftet werden kann. Aber es darf nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass diese Band im innersten Kern brutal und extrem aggressiv ist, erinnert sie doch stellenweise an einen Terrier, der sich binnen Sekunden von einem lieblichen Wesen zu einem reißenden Monster entwickeln kann. Und genau dieser Spannungsbogen zieht sich durch die gesamte Tracklist und macht „Erebos“ zu etwas ganz Besonderem.
Venom Prison klettern die Leiter einen gewaltigen Stück höher
„Erebos“ präsentiert sicherlich keine andere oder neue Band, aber der Schritt, den die (Wahl)Waliser auf ihrem „make it or break it“-Release gegangen sind, ist als gewaltig einzustufen. Besonders hervorheben ist sicherlich die Performance von Larissa Stupar, die schier über sich hinauswächst und der Female Fronted-Szene zeigt, wo das Timbre hängt. Aber auch die Gitarrenarbeit von Ash Gray und Ben Thomas (man höre und staune das Solo in „Comfort Of Complicity“) drückt dem Album neben dem herausragenden Drumming von Joe Bills seinen Stempel auf.
Nach alledem ist nur noch Folgendes zu konstatieren: Wenn ihr in 2022 nur Kohle für ein einziges Modern Metal-Album aufbringen könntet, dann solltet ihr euch „Erebos“ zulegen.
Cover & Tracklist
1. Born From Chaos (1:40)
2. Judges Of The Underworld (4:56)
3. Nemesis (4:12)
4. Comfort Of Complicity (5:06)
5. Pain Of Oizys (5:38)
6. Golden Apples Of The Hesperides (5:29)
7. Castigated In Steel And Concrete (4:55)
8. Gorgon Sisters (5:01)
9. Veil Of Night (5:27)
10. Technologies Of Death (6:35)
Weitere Infos
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Bildnachweis: Century Media Records, Century Media Records.